Nachdem gestern die wichtigsten deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Erwartung an das Wirtschaftswachstum deutlich gesenkt hatten, ist heute nun die Bundesbank an der Reihe. Sie hat heute ihre neueste „Deutschland-Prognose“ veröffentlicht. Demnach soll die Wirtschaft (Bruttoinlandsprodukt oder BIP) im nächsten Jahr nur noch 0,2 % wachsen – vorher lag die Prognose bei +1,1 %. Das sind Welten! In diesem Jahr soll das BIP um 0,2 % schrumpfen.
Nachfolgende zeigen wir die heute veröffentlichte Zustandsbeschreibung der Bundesbank für die deutsche Wirtschaft: Es zeigt sich zunehmend, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur mit hartnäckigem konjunkturellen Gegenwind, sondern auch mit erheblichen strukturellen Problemen zu kämpfen hat, heißt es im aktuellen Ausblick. Insbesondere die exportorientierte Industrie leide unter dem hohen Anpassungsdruck. Im Inland müsse sie sich unter anderem an die erhöhten Energiekosten und die Erfordernisse des Umbaus hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft sowie an die Folgen des demografischen Wandels anpassen. Zudem seien die deutschen Unternehmen auf den Weltmärkten zunehmend mit protektionistischen Tendenzen und wachsender Konkurrenz aus aufstrebenden Volkswirtschaften konfrontiert. „Vor allem China hat in Branchen wie der Automobil- und Chemieindustrie sowie dem Maschinenbau, die für die deutsche Industrie besonders wichtig sind, stark aufgeholt und spürbar Marktanteile gewonnen, schreiben die Expertinnen und Experten. Aber auch der private Konsum dürfte sich schwächer darstellen, als noch im Juni erwartet und ist kein eigenständiger Motor für die erwartete Erholung der Wirtschaft mehr.
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