Allgemein

Bundesbank: Zweiteilung der Volkswirtschaft hält an – BIP rückläufig

Die Bundesbank hat heute ihren Monatsbericht veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal wohl leicht rückläufig sei. Kurz gesagt: Die Bundesbank sieht weiterhin eine Zweiteilung der deutschen Volkswirtschaft. Schwache exportorientierte Industrie, und relativ starke Binnennachfrage, was für einen Ausgleich sorgt. Rückläufige Wirtschaft ja, aber nur ganz leicht. Keine echte Rezession in Sicht, wenn man die Worte der Bundesbank ganz kurz und knapp zusammenfassen möchte.

Die Rückgänge beim Export könnten nach und nach auf die anderen Bereiche der Volkswirtschaft (Bau, Dienstleistungen, Binnennachfrage) überschwappen. Aber nochmal. Die Bundesbanker sehen keine wirkliche Krise am Horizont aufziehen. Auch wenn man aber sagen muss, dass Bau und Arbeitsmarkt nicht mehr ganz so toll laufen. Tja, das ist eine gute Frage. Die Industrie ist richtig kräftig in der Rezession. Ob daraus eine richtig kräftige gesamt-volkswirtschaftliche Rezession entsteht, wissen wir wann? Im Frühjahr 2020? Hier die Bundesbank auszugsweise im Wortlaut:

Im Vergleich zum Frühjahrsquartal könnte sich die deutsche Wirtschaftsleistung im dritten Vierteljahr 2019 leicht verringert haben. Wie aus dem jüngsten Monatsbericht hervorgeht, liegt das vor allem daran, dass die exportorientierte Industrie weiterhin schwächelte. Die stärker auf die Binnenwirtschaft ausgerichteten Branchen sorgten hingegen weiter für Auftrieb. So deuteten die Umsätze im Einzelhandel darauf hin, dass die Konsumfreude der Verbraucherinnen und Verbraucher bis zuletzt ungetrübt war. Durch die nach wie vor gute Lage am Arbeitsmarkt seien die Einkommensperspektiven für die Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin günstig. Damit halte die Zweiteilung der deutschen Konjunktur an. Zwar liefern die Frühindikatoren nach Einschätzung der Bundesbank gegenwärtig wenig Anzeichen für eine nachhaltige Belebung der Exportwirtschaft und eine Stabilisierung in der Industrie. „Damit nimmt die Gefahr zu, dass sich ihr Abwärtssog in stärkerem Maß auf die eher binnenwirtschaftlich orientierten Branchen überträgt“, schreiben die Bundesbank-Fachleute. Eine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleitung bei unterausgelasteten Kapazitäten zeichne sich bislang aber nicht ab.

Die Industrieproduktion habe im August zwar deutlich zugelegt und sei im Vormonatsvergleich saisonbereinigt um ¾ Prozent gestiegen. Im Durchschnitt der Monate Juli und August habe die industrielle Erzeugung dennoch merklich unter dem Mittel des zweiten Quartals gelegen.

Bundesbank über BIP und Industrie



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage