Gestern bereits hatte der Industrie-Verband BDI seine BIP-Prognose für 2025 gesenkt auf eine Schrumpfung um 0,1 %. Dann wäre Deutschland das dritte Jahr in Folge in der Rezession. Heute nun hat das Bundeswirtschaftsministerium seinen „Jahreswirtschaftsbericht 2025“ veröffentlicht. Hier sieht man: Von der bisherigen Erwartung an das Wirtschaftswachstum in 2025 von +1,1 % senkt man auf +0,3 % Erwartung ab.
Die wichtigen Impulse, die mit der Wachstumsinitiative beschlossen wurden, konnten nach dem Ende der Ampelkoalition leider zu großen Teilen nicht mehr umgesetzt werden, so die Aussage im Jahreswirtschaftsbericht. Auch deshalb habe man in der Jahresprojektion die Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich nach unten korrigiert auf +0,3 Prozent.
Die binnenwirtschaftliche Nachfrage dürfte sich angesichts der anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten sowie der noch unklaren wirtschafts- und finanzpolitischen Ausrichtung der nächsten Bundesregierung zunächst noch schwach entwickeln, so sagt es das Ministerium im Jahreswirtschaftsbericht. Bei nachlassender Inflation, weiter steigenden Realeinkommen und zunehmender Klarheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei im späteren Jahresverlauf dann mit einer anziehenden binnenwirtschaftlichen Dynamik zu rechnen. Wachstumsimpulse dürften dabei laut Bericht vor allem von den privaten Konsumausgaben und im Jahresverlauf auch von den Investitionen ausgehen. Angesichts im Jahresdurchschnitt noch rückläufiger Exporte bei gleichzeitig steigenden Importen sei vom Außenhandel ein spürbar negativer Wachstumsbeitrag zu erwarten.
Vier Punkte nennt aktuell das Haus von Robert Habeck, die umzusetzen seien, damit es in Deutschland wieder vorankommt. Hier im Wortlaut:
Erstens sind gezielte Impulse zur Stärkung der Investitionstätigkeit und größere Spielräume für öffentliche Investitionen zwingend. Sonst lähmt sich Deutschland selbst.
Zweitens muss das Fachkräfte- und Arbeitskräftepotential voll gehoben werden – im Inland und durch Zuwanderung. Wir können allein schon ökonomisch nicht akzeptieren, dass jeder fünfte zwischen 20 und 35 ohne Berufsabschluss ist. Investitionen in Bildung, Anreize, länger zu arbeiten, bessere Betreuungsmöglichkeiten für Kinder müssen energisch vorangetrieben werden.
Drittens muss Bürokratie konsequent abgebaut und Verfahren deutlich beschleunigt werden. Bei der Energiewende und LNG-Terminals haben wir gezeigt, dass man das schaffen kann. Dieses Tempo braucht es auch anderswo.
Viertens muss Europa angesichts der geoökonomischen Herausforderungen geschlossen agieren und die Macht seines Binnenmarktes nutzen. Der europäische Binnenmarkt ist unser Rückgrat. Deshalb sollte allen bewusst sein, dass es die deutsche Volkswirtschaft und die deutschen Unternehmen viel Geld kosten würde, dauerhaft die Binnengrenzen zu schließen.“
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Moin, moin,
wie jetzt, Vorschläge von Robert Harbeck zur Verbesserung des Wirtschaftswachstums? Er hatte doch 3 Jahre Zeit und was ist passiert? Nichts, gar nichts oder überhaupt nichts.
Langsam werden die Versäumnisse der Merkel-Jahre (16 Jahre) plus die Jahre der Ampel (3 Jahre) zu einer toxischen Zeitbombe. Wenn das schief geht, dann steppt hier der Bär. An der Basis ist die Ruhe bald vorbei.
Ist Berlin sich dieser Tragweiten und die Dringlichkeit der Entscheidungen bewusst? Es scheint so, als ob diese Wahrnehmungen in der Berliner Echokammern unausgeprägt sind.
Fazit: Der Handlungsbedarf wird immer zeitkritischer.
https://www.youtube.com/watch?v=xY9_rA2RSsE
Vielleicht kapieren es die „freiheitsliebenden Menschen“ irgendwann und jagen die Teufel, Spalter und Seelenvergifter der Menschheit weg.
@Flipper
Sie meinen die AfD? Darauf hoffen drei Viertel aller Deutschen schon länger.
Von den 0,3 % wird auch nur geträumt.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut