Enormer Preisdruck in China! Die Aktie des chinesischen Elektroauto-Giganten BYD fällt im chinesischen Handel massiv, auch im deutschen Handel bei Tradegate sind es heute früh 9 % Verlust. Die Aktien der Konkurrenten Li Auto, Great Wall Motor und Geely Automobile Holdings fielen angesichts der Besorgnis der Anleger über den sich verschärfenden Wettbewerb in der Branche um mehr als 5 %.
BYD bietet bis Ende Juni Rabatte auf 22 seiner Elektro- und Plug-in-Hybridmodelle an und heizt damit den erneuten Preiskampf in der gesamten Branche an, so Bloomberg News. Weiter wird berichtet: Zwar haben die Verkaufszahlen für Elektroautos insgesamt neue Jahreshöchststände erreicht, doch das Wachstum hat sich verlangsamt. Um die schwache Verbrauchernachfrage anzukurbeln, die durch die allgemeine Konjunkturschwäche in China noch verschärft wird, haben die Autohersteller auf dem größten Automobilmarkt der Welt ihre Preise gesenkt. Dennoch erreichten die Lagerbestände der Händler im letzten Monat laut Daten der China Passenger Car Association vom vergangenen Woche 3,5 Millionen Autos oder 57 Lagertage, den höchsten Stand seit Dezember 2023.
Zu den Anpassungen von BYD gehört die Senkung des Preises für den Seagull-Hecktürmodell auf 55.800 Yuan (7.780 US-Dollar), eine Reduzierung um 20 % für ein Modell, das bereits das günstigste des Herstellers war und mit seinem Preis von unter 10.000 US-Dollar weltweit Aufmerksamkeit erregt hatte. Die größte Preissenkung gab es mit 34 % oder 53.000 Yuan auf 102.800 Yuan für die Hybrid-Limousine Seal mit zwei Motoren.
In den letzten Monaten hat BYD versucht, ältere Modelle aus dem Bestand zu nehmen, darunter auch solche ohne die neuen Fahrerassistenzfunktionen, die der Autohersteller im Februar angekündigt hatte, kostenlos in seine Modelle zu integrieren. Der Kurswechsel verlief nicht ohne Probleme und belastete die ohnehin schon angeschlagenen Händler, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, zusätzlich. „Obwohl einige dieser Rabatte bereits seit April gelten, sendet die offizielle Ankündigung ein starkes Signal dafür, wie schwierig die Lage auf dem Endmarkt ist“, schrieben Analysten von Morgan Stanley, darunter Tim Hsiao, in einer Mitteilung.
Die jüngsten Preissenkungen von BYD dürften einen Dominoeffekt haben, da konkurrierende Autohersteller ihre Preise weiter senken und damit ihre ohnehin schon geringen Margen weiter schmälern werden. Der intensive Preisdruck belastet die Gewinne vieler Autohersteller und führt zu steigenden finanziellen Verlusten und einer Konsolidierung der Branche.
„Wir gehen davon aus, dass andere Hersteller dem Beispiel von BYD folgen werden“, schrieben Analysten von Citi Research und wiesen darauf hin, dass Chongqing Changan Automobile am Wochenende einen Barrabatt von 25.000 Yuan für sein Modell Deepal S07 angekündigt habe, während Zhejiang Leapmotor Technologies die Preise für seinen Full-Size-Crossover-SUV C16 und den mittelgroßen SUV C11 angepasst habe.
Citi schätzt, dass die Besucherzahlen bei BYD-Händlern nach den Rabatten vom Wochenende im Vergleich zur Vorwoche um 30 bis 40 % gestiegen sein könnten. Sollten sich diese Besucherzahlen in Verkäufen niederschlagen, könnte BYD seinen Aufwärtstrend im Mai fortsetzen. Der in Shenzhen ansässige Konzern verzeichnete im April seinen bislang besten Verkaufsmonat für das Jahr 2025 – ein weiteres Zeichen dafür, dass er trotz der allgemeinen Schwierigkeiten in der Branche auf Kurs ist, sein Jahresziel von 5,5 Millionen Auslieferungen zu erreichen.
Auch im Ausland gewinnt BYD an Boden. Im vergangenen Monat verkaufte das Unternehmen erstmals mehr Elektroautos in Europa als Tesla und überholte damit die amerikanische Marke, die lange Zeit den Elektrofahrzeugmarkt des Kontinents angeführt hatte.
FMW/Bloomberg
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Auch hier wird es sich wieder bewahrheiten: Buy the dip !!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wie am Freitag beim Dax.
Die Autos in Deutschland sind viel zu teuer. Billige E Autos wären eine Chance, die Elektrofizierung des Verkehrs voran zu bringen, vor allem für die verpesteten Großstädte wäre das eine Chance.
Durch die künstlichen Preiserhöhugen für Chinaautos macht die EU nichts anderes als die USA, nur dass man das nicht Zölle nennt.
Der Bürger hier tendiert somit zum Verbrenner und die sind meistens nur noch Dreizylinder aber kosten genausoviel wie die guten Vierzylinder von früher. 1/4 eingespart, gleucher Preis oder sogar noch teurer und man kann nur spekulieren, wie lange die halten oder wie lange man die fahren darf, weil immer mehr Regionen mit Fahrverboten ankommen. Somit betreibt die Autoindustrie Wertvernichtung der Käufer und die Regierung stützt das auch noch.
Lasst es den Markt regeln, das habt ihr Jahrzehnte gepredigt!