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CFD- und Forex-Handel: EU-Regulierer gibt negative Folgen der Hebel-Beschränkung zu

Wie die Regulierten Wege finden, ihren so besorgten Regulatoren zu entgehen..

Kurz vorab: Am Freitag hat die EU-Aufsichtsbehörde „ESMA“ das Totalverbot für Binäre Optionen um weitere drei Monate verlängert. Das Verbot ist nun also bis 1. April 2019 in Kraft. Frage: Warum wird es nicht einfach unbefristet verlängert? Denn neue Fakten gibt es ja nicht, die alle drei Monate neu geprüft werden müssten. Die Binären Optionen sind nun mal totaler Schrott, und das weiß auch jeder am Markt.

Beschränkung bei CFD-Handel und Forex-Handel

Die Beschränkung im CFD-Handel sowie im Forex-Handel war unendlich wichtiger für die große Masse der Privat-Trader in Europa. Am Wichtigsten ist die massive Beschränkung des maximalen Hebels, der genutzt werden kann. Laut ESMA wurden diese Beschränkungen eingeführt, um die unwissenden und dummen Privatkunden vor sich selbst zu schützen (unsere eigene Interpretation der ESMA-Ausführungen zu dem Thema). Die Beschränkungen sind noch bis 1. Februar in Kraft, und man kann fast annehmen, dass auch sie verlängert werden?

Nun hat die EU-Behörde auch eine Info veröffentlicht, wie die Folgen der Hebel-Beschränkung aussehen. Interessanterweise veröffentlicht die ESMA all ihre Infos normalerweise auf ihrer eigenen Webseite. Aber diese Info, über die wir jetzt berichten, hat man nicht auf seiner eigenen Seite, sondern vor knapp zwei Wochen (gut versteckt?) auf einer ganz anderen Seite der EU „untergebracht“. Weil sie so gut versteckt war, haben wir diese Info auch erst heute entdeckt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

So gibt die ESMA zu, dass im ersten Monat der Hebel-Beschränkung die Verluste der Privatkunden im CFD-Handel sogar leicht gestiegen sind (Vergleich August 2017 zu August 2018). Das habe aber mit dem Sondereffekt zu tun, dass viele CFD-Trader 2017 so gut verdienten, weil damals die Kryptowährungen stiegen. Na ja… und die Broker haben an die ESMA gemeldet, dass zumindest im ersten Monat der Beschränkungen die Anzahl der Kundenkonten sowie das Handelsvolumen rückläufig waren im Vergleich zu August 2017.

Auch scheint nun einzutreten, was viele Beobachter wie auch wir befürchtet hatten – nämlich dass viele Privatkunden sich einfach aus der EU verabschieden, und sich Broker außerhalb der EU suchen, wo sie keine Hebel-Beschränkung haben. Die ESMA erwähnt dies nicht so aktiv, sondern sagt lediglich, dass nun Broker außerhalb der EU um die Kunden werben würden, die die Beschränkung umgehen wollen. Man darf davon ausgehen, dass diverse Kunden diese Möglichkeit auch nutzen. Die ESMA sagt auch, dass EU-Broker versuchen ihre Kunden auf eigene Niederlassungen außerhalb der EU umzubuchen, was aber nur erlaubt sei, wenn die Kunden aktiv danach fragen. Zitat auszugsweise:

ESMA is also aware that some third-country firms are actively approaching Union clients or that some CFD providers in the Union are marketing the possibility for retail clients to move their accounts to an intra-group third-country entity. However, without authorisation or registration in the Union, third-country firms are only allowed to offer services to clients established or situated in the Union at the client’s own exclusive initiative. Finally, ESMA is aware that firms are starting to provide other speculative investment products. ESMA will continue to monitor the offer of these other products to determine whether any other Union measures are appropriate.

Desweiteren hätten Broker der ESMA berichtet, dass sie vermehrt Kunden als Profi-Kunden eingestuft haben (auch das war zu erwarten). Denn die Hebel-Beschränkung gilt nur für „Privatkunden“. Daher erwähnt die ESMA, dass man genau hinschaue, ob die Broker es nicht übertreiben mit der quasi Um-Deklaration von Privatkunde hin zu Profi-Kunde.



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