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China-Aktien stürzen ab – „Xi´s eiserne Hand alarmiert Investoren“

China-Aktien stürzen heute spürbar ab. Die politische Machtverschiebung rund um Xi Jinping wird von den Märkten klar negativ gewertet.

Tiananmen-Platz in Peking als Symbol für China

China-Aktien stürzen heute massiv ab. Der Hang Seng Index verliert heute 6,3 Prozent, der Shanghai Composite Index fällt nur um 2 Prozent. Auch im deutschen Handel zeigen bekannte chinesische Aktien heute deutliche Abstürze. BYD fällt heute um 6,6 Prozent, Alibaba um 12,3 Prozent, Nio um 11,2 Prozent, und Tencent um 11 Prozent. Der Hang Seng China Enterprises Index chinesischer Aktien, die in Hongkong notiert sind, fiel heute mehr als 7 Prozent auf den tiefsten Stand seit 2006. Der Parteitag der KP in Peking zeigt seine Wirkung!

Indizes für Aktien aus China im Kursverlauf seit dem Jahr 2005

Simon Betschinger drückt es aktuell in einem Tweet recht drastisch aus: Klartext für alle, die es noch nicht kapiert haben. Das zwangsläufige Kursziel für China-Aktien in den Händen von uns Europäern beträgt 0 €. So wie bei russischen Aktien. In China hat in diesen Tagen ein Despot sein wahres Gewicht gezeigt.

Bloomberg formuliert es zum heutigen Absturz der China-Aktien so: Chinas Märkte fallen – Xi´s eiserne Hand alarmiert die Investoren. Der Kursabsturz ist eine deutliche Abfuhr seitens der Märkte für Präsident Xi Jinping, der seine Führungsriege mit Loyalisten besetzt hat. Die Rückschläge an den Märkten nach der Umbildung, die Xis unangefochtenen Einfluss auf die Einheitspartei unterstrich, zeigen die tiefe Enttäuschung über eine wahrscheinliche Fortsetzung einer Politik, die auf “Covid Zero” und staatlich gelenkte Unternehmen setzt. Die Tech-Giganten Alibaba Group Holding Ltd, JD.com Inc. und Meituan stürzten alle um mehr als 10% ab, da die Anleger skeptisch blieben, dass Xi und seine Verbündeten eine Wiederbelebung der Privatwirtschaft anstreben werden.

“Der Markt ist besorgt, dass mit der Wahl so vieler Xi-Anhänger seine uneingeschränkte Fähigkeit, eine nicht marktfreundliche Politik zu betreiben, nun zementiert ist”, sagte Justin Tang, Leiter der Asien-Analyse bei United First Partners.

Während die Berufung von Xis Verbündeten in Schlüsselpositionen dazu beitragen kann, wichtige Vorhaben zu beschleunigen, verringert die Hinzunahme von “Covid-Zero”-Befürwortern in den Ständigen Ausschuss des Politbüros die Chance auf eine baldige Lockerung der Covid-Beschränkungen.

“Je mehr die Macht zentralisiert wird, desto größer ist das Risiko einer übereifrigen Umsetzung der Politik auf der Grundlage von Direktiven von oben”, sagte Duncan Wrigley, Chefökonom für China bei Pantheon Macroeconomics Ltd. “Das ist bei einigen der Lockdowns im zweiten Quartal geschehen.”

FMW/Bloomberg/Chart TradingView



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5 Kommentare

  1. Ja, ja gucke an, in China passiert das, was sich ein freier Bürger des Westens nicht vorstellen kann.
    Eine Wertpapierbörse spielt in diesen sozialistisch, despotischen Parteisystemen keine Rolle.
    Die Machthaber schließen langsam das Zeitfenster für den Rückwärtsgang ausländischer Investoren. Wer sich nicht vom Acker macht, wird enteignet, irgendwie. Bin mal gespannt, was mit sämtlichen von Westfirmen gegründeten Niederlassungen und anderen Werten, wie Patenten geschieht. Das wird wohl schlichtweg alles abgeschrieben werden müssen, alternativ zu einem fetten Krieg.
    Die CIA sollte sich ganz schnell mit einem inneren Systemsturz in China befassen, oder ist man in USA vielleicht sogar froh über diese Entwicklung??? Eine Blaupause, die zeigt wie freiheitliche, liberale Rechte von Bürgern weiter eingeschränkt werden können und diese Menschen weiter in Abhängigkeit zu irgendwelchen Führern geraten?
    Ich habe ein ganz dummes Gefühl!

    1. Es bleibt immerhin noch Zeit sich vom Acker zumachen. Ist doch fair, oder ? Warum meint man jeder dürfe investieren wo es ihm passt und wo das meiste rauszuholen ist ? Warum sollte man Fremden erlauben aus seinem Land viel rauszuholen ? Klar, dazu sagt man dann Freiheit und Libralismus. Immer so wie es gerade in den Kram passt.
      Ein souveränes Land mit eigenen Entscheidungen. Warum muss alles nach den Vorstellungen des Westens auf dieser Welt passieren ? Die USA klauen doch einfach, sogar ohne Vorwarnung Gelder. Denen aus Afghanistan, den Russen. Da wird einfach Geld einbehalten mit dem Hinweis „Sanktion“. Sanktionen überall. Cuba seit 60 Jahren ? dürfen die frei sein ? Nein, USA verbieten das. Nennt man Demokratie und Freiheit verbreiten.
      Denkt der Westen (USA) etwa sein Verhalten bleibt ohne Antwort ?
      Die Chinesen dürften aber mit ihrer Regierung recht zufrieden sein. Immerhin wurde in wenigen Jahrzehnten 1 Mrd. Menschen aus der Armut geholt ? Was zählt da die Börse ?? Fressen und trinken ist wichtiger wie Börse.
      Welche Rechte wurden hier in Deutschland eingeschränkt ? Mit der Ausrede es gehe um die Gesundheit ?
      Da ist mir die Börse eher drittrangig. Die ist nicht förderlich für die Freiheit. Das ist eher eine Minderheit.

      So jetzt mal sehen wie ich niedergemacht werde.

      1. Absolut deiner Meinung, ottonorma!

  2. Ami wie Schnauze voll

    Die Amis und die Westler sind immer die Guten.Haben wir soeben wieder gelesen wie sich Notenbänker und Politiker mit eindeutigem Insiderwissen die Taschen füllen, während sie ausländische Banken und Staaten zu Tode sanktionieren. Die UBS wurde mindestens wieder einmal freigesprochen nachdem sie der Währungsmanipulation beklagt wurde.Vor Jahren wurde eine andere Bank wegen Beihilfe zu Steuerverminderung horrend bestraft, während die Amis gleichzeitig in Zürich für die gleiche Sache Werbung betrieben.
    Der Weltpolizist führt seit Jahren einen Wirtschaftskrieg gegen alle, während sie den schmutzigen Krieg mit Waffen delegieren und naive Stellvertreter leiden lassen. Man muss nicht für China sein, aber ein Gegengewicht wäre nützlich.

  3. Xi ist jetzt in einer sehr machtvollen Position. Die Chinesen sind es aber seit 25 Jahren gewohnt, dass es ihnen Jahr für Jahr wirtschaftlich besser geht. Sie werden sich eine Rückkehr auf die ärmlichen Verhältnisse der Mao Zeit nicht gefallen lassen. Das Ziel von Xi wird daher eher internationale Macht sein, als eine kommunistische Volkswirtschaft, die ist dabei nicht hilfreich.

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