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Gewinnmitnahmen und bilaterale Spannungen China-Aktien: Verluste weiten sich nach Ballon-Affäre aus

China-Aktien: Verluste weiten sich nach Ballon-Affäre aus

Während sich die Ballon-Affäre zwischen China und den USA weiter zuspitzt, dehnen sich die Verluste von chinesischen Aktien aus. Die Erholungsrallye ist somit vorerst beendet. Tagelang berichteten diverse Medien über den Ballon, der über Montana kreiste und angeblich Spionage-Zwecken diente, ehe dieser letztlich über dem Atlantik abgeschossen wurde. Infolgedessen ist das Verhältnis zwischen den Weltmächten auf einen neuen Tiefpunkt gesunken. An den chinesischen Börsen ging das Ballon-Drama nicht spurlos vorbei.

Chinesische Aktien weiteten zum Wochenauftakt ihre Verluste aus, da die Spannungen mit den USA wegen des mutmaßlichen Spionageballons Befürchtungen über wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen der Biden-Regierung auslösten. In erster Konsequenz sagte US-Außenminister Antony Blinken seinen China-Besuch ab.

Verluste von China-Aktien weiten sich aus

Wie Bloomberg berichtet, fiel der Hang Seng China Enterprises Index, der die in Hongkong gehandelten chinesischen Aktien abbildet, am Montag um 2,7 %, womit sich der Rückgang gegenüber dem Höchststand vom Januar auf 7,5 % ausdehnte. Der CSI 300, die Benchmark für Festland-Aktien, schloss mit einem Minus von 1,3 % und verzeichnete damit den schlechtesten Tag seit dem 20. Dezember.

China-Aktien fallen während das Sentiment Hochpunkt erreicht

Die Entwicklungen erinnern an die geopolitischen Risiken von Investitionen in China und trüben die optimistische Stimmung ein, die seit Pekings Ausstieg aus der Null-Covid-Politik vorherrschte. Als sich die Eröffnungsrallye in der vergangenen Woche abkühlte, zeichnete sich bei chinesischen Aktien bereits eine Schwäche ab. Der Konflikt zwischen China und den USA, der zur Verschiebung eines Besuchs von Außenminister Antony Blinken führte, könnte die Abwärtsbewegung des Marktes noch beschleunigen.

Konsequenzen aus der Ballon-Affäre

„Beide Seiten werden wahrscheinlich weitere Exportverbote für Technologie in verschiedenen Branchen verhängen“, schrieb Iris Pang, Chefvolkswirtin für Greater China bei ING Groep NV, in einer Notiz. „Dies ist eine neue Bedrohung für die Lieferketten, obwohl das Risiko von Lieferkettenunterbrechungen durch die Aufhebung von Covid-Beschränkungen zuletzt verschwunden war.“

Präsident Joe Biden steht unter dem Druck, eine starke Haltung gegen jede Wahrnehmung chinesischer Verstöße einzunehmen. Das könnte bedeuten, dass er das Thema in seiner Rede zur Lage der Nation am Dienstag ansprechen wird. Blinken könnte zwar den Besuch in China nachholen, aber mit einer viel härteren Botschaft als geplant.

Die Anleger beobachten nun genau, wie sich die bilateralen Spannungen entwickeln, um zu beurteilen, ob chinesische Aktien ihren Aufwärtstrend wieder aufnehmen können. Der CSI 300 rutschte in der vergangenen Woche wieder an die Schwelle eines Bullenmarktes ab, was auf eine Mischung aus Gewinnmitnahmen und vorsichtigen Prognosen nach kräftigen Kursgewinnen hindeutet. Unterdessen steuert der Hang Seng China auf eine technische Korrektur zu, nachdem er vom Tiefpunkt bis zum Höchststand um mehr als 57 % zugelegt hatte.

Ausländische Investoren verkaufen chinesische Aktien - Ballon-Affäre

Am Devisenmarkt machte der Yuan am Montag einen anfänglichen Verlust wieder wett, nachdem die Regierung einen unerwartet hohen Referenzkurs für die Währung festgelegt hatte.

Ausländer waren zum zweiten Mal Nettoverkäufer chinesischer Aktien und gaben Aktien im Wert von 543 Millionen Yuan (80,2 Millionen Dollar) ab. Dies ist der Fall, nachdem ausländische Fonds im Januar eine Rekordmenge an chinesischen Festland-Aktien aufkauften.

„Die weitere Zuspitzung der Spannungen dürfte für die Anleger eine große Überraschung sein, da der Markt zuvor davon ausgegangen war, dass sich die Beziehungen zwischen China und den USA nach dem geplanten Blinken-Besuch verbessern könnten“, sagte Willer Chen, Senior Research Analyst bei Forsyth Barr Asia.

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Vielleicht wird der Spionageballon nun auch den Aktienballon zum Platzen bringen. Unverschämt diese Chinesen, das muss bestraft werden wie damals die Amis bestraft wurden als sie Merkels Telefon abhörten.
    Alles was die Amis machen ist gut für die Welt.

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