Seit dem Höchststand im Jahr 2021 hat der Aktienmarkt in China und Hongkong rund 6,8 Billionen US-Dollar an Marktwert verloren – eine Krise, die tiefe Risse in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt offenbart. Die Kombination aus einer anhaltenden Immobilienkrise, schwachen wirtschaftlichen Fundamentaldaten und geopolitischen Spannungen hat die Märkte in eine Abwärtsspirale getrieben. Während der Rest der Weltwirtschaft Erholung und Wachstum verzeichnet, kämpft China mit einem dramatischen Vertrauensverlust – und das hat potenziell weitreichende Folgen.
China: Maßnahmen zur Stabilisierung der Märkte bleiben wirkungslos
Um den sinkenden Aktienmarkt zu stützen, haben die chinesischen Behörden seit Mitte 2023 eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Dazu gehörten die Senkung der Stempelsteuer, Beschränkungen beim Short-Selling und die Schaffung eines staatlichen Fonds zum Aufkauf von Aktien. Diese Maßnahmen führten kurzfristig zu leichten Erholungen der Märkte. Langfristig erwiesen sie sich jedoch als ineffektiv. Die Fundamentaldaten der chinesischen Wirtschaft, wie die schwache Binnennachfrage und das schwindende Vertrauen der Investoren, wiegen schwerer.
Im Gegensatz zum chinesischen Markt, der über die letzten dreieinhalb Jahre kontinuierlich gefallen ist, haben andere internationale Märkte bemerkenswert positive Entwicklungen durchgemacht. Der Nasdaq-Index in den USA ist in den letzten fünf Jahren um 116% gestiegen, was bedeutet, dass eine Investition von 10.000 US-Dollar heute mehr als 21.600 US-Dollar wert wäre. Ähnlich stark entwickelte sich der S&P 500, der um 87 % zugelegt hat. Auch der Euro Stoxx 50 verzeichnete ein solides Wachstum von über 32%, während der japanische Nikkei 225 Index um mehr als 66% gestiegen ist. Diese Zahlen stehen in scharfem Kontrast zum CSI 300, der in demselben Zeitraum um über 40% gefallen ist.
Neben der Immobilienkrise verschärfen geopolitische Spannungen die Situation. Die anhaltenden Konflikte mit den USA, insbesondere vor den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen, tragen zur Unsicherheit bei. Viele Investoren halten sich zurück und vermeiden den Kauf chinesischer Vermögenswerte. Vincent Mortier von Amundi, dem größten Vermögensverwalter Europas, stellt fest: „Das Investitionsargument, in China zu kaufen, ist völlig tot.“ Diese Aussage verdeutlicht den Verlust des internationalen Vertrauens in chinesische Vermögenswerte.
Die wirtschaftliche und finanzielle Lage Chinas stellt die Regierung vor erhebliche Herausforderungen. Präsident Xi Jinping und seine Administration stehen unter immensem Druck, den anhaltenden Verfall der Aktienmärkte aufzuhalten. Staatlich unterstützte Fonds haben in den letzten Monaten Milliarden von US-Dollar in den Markt gepumpt, um die Kurse zu stabilisieren. Diese Maßnahmen hatten jedoch nur begrenzten Erfolg, und die Sorgen um eine weitere Abwärtsspirale bleiben bestehen. Tatsächlich befindet sich China bereits in einer Deflation, was das Vertrauen sowohl bei Konsumenten als auch bei Unternehmen weiter untergräbt. Die anhaltende Deflation verstärkt die wirtschaftlichen Probleme, da sinkende Preise die Nachfrage dämpfen und das Wachstumspotenzial der Wirtschaft einschränken.
Investitionsmöglichkeiten in China schrumpfen: Gold und Jade als Alternativen
Die Entwicklungen auf dem chinesischen Aktienmarkt sind mehr als nur ein Ausdruck wirtschaftlicher Instabilität – sie spiegeln eine tieferliegende Vertrauenskrise in der chinesischen Wirtschaft wider. Während globale Märkte wie der Nasdaq und der Euro Stoxx 50 in den letzten Jahren beachtliches Wachstum verzeichnet haben, bleibt der CSI 300 trotz staatlicher Eingriffe in einem Abwärtstrend. Diese Krise zeigt, dass die strukturellen Probleme in China tiefgreifender sind als kurzfristige Konjunkturzyklen oder geopolitische Spannungen.
Ein zentrales Problem ist das Fehlen attraktiver Anlagemöglichkeiten für Chinesen. Bis vor wenigen Jahren waren Immobilien die dominierende Vermögensspeicherform und machten mehr als 70% des privaten Vermögens aus. Mit dem Zusammenbruch des Immobiliensektors entfällt jedoch diese tragende Säule für den Vermögensaufbau. Der Aktienmarkt in China spielt dabei traditionell eine untergeordnete Rolle, da er vor allem zur Finanzierung von staatlichen Unternehmen genutzt wird und weniger zur langfristigen Vermögensbildung dient. Außerdem mangelt es dem Markt an Transparenz, und die Kurse spiegeln eher die Vergangenheit eines Unternehmens wider, anstatt seine zukünftigen Wachstumsmöglichkeiten.
Für die chinesische Mittelklasse, die politisch und wirtschaftlich von entscheidender Bedeutung ist, stellt diese Entwicklung eine ernsthafte Bedrohung dar. Mit dem Wegfall des Immobilienmarktes und der Unsicherheit an den Aktienmärkten bleiben nur noch wenige Investitionsmöglichkeiten – hauptsächlich Gold und traditionell Jade. Diese begrenzten Optionen verschärfen die Unsicherheit und schwächen das Vertrauen in die Fähigkeit der chinesischen Regierung, nachhaltige Lösungen zu bieten.
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„…bleiben nur noch wenige Investitionsmöglichkeiten – hauptsächlich Gold…“
Nur so eine Idee: Um China und Russland zu schaden, könnte „der Westen“ Goldhandelsverbote aussprechen. Vermutlich ein Game-Changer für den Goldmarkt. Fragt sich, in welche Richtung.
goldhandelsverbote?
ts,ts,ts, sich schon wieder unkontrolliert am CH3 CH2 OH vergriffen?
@1150
Hab ich tatsächlich was von Goldhandelsverbote geschrieben?🫢
Neeeeeeeeiiiiiiiiiiinnnnnn, wie konnte ich nur, sowas hat es ja noch nie gegeben, wie komme ich nur darauf?
War nicht ernst gemeint, einfach nur Spaß, so aus einer Weinlaune heraus, wie Sie richtig bemerkt haben🤭🍷
Der Dolomiti muss wirklich sehr glücklich sein, den ganzen Tag nur Gold im Kopf. Wann wird er seine Unkenntnis zugeben und das Thema beenden, beim Goldpreis von 50000 Dollar oder bei 100000 Dollar.
Immerhin gibt es ja Experten, die den Bitcoin bei einer Million sehen.Es ist Zeit, das etwas passiert und die Menschheit auf den Boden der Realität herunterholt.
@Goldbasher
Ja, Gold ist schon liebenswert. Es glänzt wunderbar und vermittelt ein wertiges Gefühl.
Hatten Sie schon mal einen Kilobarren in der Hand? Nein? Schade!
Sie müssen das erlebt haben.
Internationale Investoren kaufen nicht gern chinesische Aktien, weil 1. die Regierung durch willkürliche Eingriffe übliche Marktregeln aushebeln kann, so dass die Unsicherheit groß ist, und 2. viele Unternehmensbilanzen einer genaueren Prüfung nicht standhalten, Stichwort kreative Buchführung. Ausserdem nährt die Baisse die Baisse. Nichtsdestotrotz hab ich grad meine Freude an meinen Geely- und Xiaomi-Aktien.
@ Dolomiti, schon wieder eine Fehldiagnose, ich weiss wie sich das anfasst, trotzdem habe ich mehr Freude an meinem Betongold im Wert von ca.5000K an bester Lage. Steuerflüchtlinge mit teuren E-Autos und Oldtimern aus aller Welt sind unter meinen Mietern zu finden.
Junge, Junge, Betongold, ganz schlecht, empfehle alles in Edelmetall umzutauschen und abzuhauen.
Tipp:Andalusien.
Klingt nach keinem guten Deal, das ganze schöne Gold in Beton getauscht zu haben. Beton gibt es ja schliesslich an jeder Strassenecke zu kaufen. Wenn das der liebe Helmut erfährt, gibt es aber ordentlich Haue!