Chinesische Aktienanleger sind nicht gut ins neue Jahr 2025 gestartet. Seit Jahresbeginn geht es an den Aktienmärkten bergab. Die China-Aktien steuern angesichts steigender geopolitischer Risiken, einschließlich der Angst vor den Trump-Zöllen, auf einen Bärenmarkt zu. Trotz umfangreicher Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung bleibt der erhoffte Aufschwung aus. Einen Großteil der kräftigen Stimulus-Rally im Oktober haben die chinesischen Aktienmärkte bereits wieder abgegeben.
China: Aktienmärkte vor Bärenmarkt
Die geopolitischen Spannungen im Vorfeld der Amtseinführung von Donald Trump schicken chinesische Aktien auf Talfahrt und treiben einen vielbeachteten Leitindex in einen Bärenmarkt.
Der MSCI China Index fiel am Freitag um fast 1%, womit sich der Rückgang seit dem Schlusskurs vom 7. Oktober auf 20 % erhöhte. Der CSI 300 Index für chinesische Festlandaktien fiel um 0,5 % und hat im neuen Jahr schon knapp 5 % verloren. Der in Hongkong ansässige Hang Seng Index verlor seit seinem Höchststand im Oktober rund 17,5 %.
Die Aktienmärkte starteten schwach in das neue Jahr, da sich die Anleger auf höhere Zölle vorbereiteten, die den wirtschaftlichen Abschwung in China verlängern könnten. Die USA haben diese Woche Tencent Holdings und Contemporary Amperex Technology (CATL) wegen angeblicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf eine schwarze Liste gesetzt. Zudem erwägt die Biden-Regierung eine weitere Runde von Exportbeschränkungen für Chips mit künstlicher Intelligenz. Diese Maßnahmen haben Befürchtungen geweckt, dass sich die Spannungen unter dem neuen Präsidenten Trump verschärfen könnten.
Gegenwind für chinesische Aktien
„Kurzfristig bleiben die Marktaussichten für China gemischt“, sagt Charu Chanana, Chief Investment Strategist bei Saxo Markets. „Zu den wichtigsten Gegenwindfaktoren zählen die mögliche Einführung neuer US-Zölle, anhaltende inländische Herausforderungen wie schwache Kommunalfinanzen und Deflationsrisiken.“
Die atemberaubende Rally der chinesischen Aktienmärkte Anfang Oktober verlor an Schwung, als sich die Hoffnungen der Anleger auf einen stärkeren fiskalischen Stimulus nicht erfüllten. Obwohl die Behörden weiterhin neue Stützungsmaßnahmen ergriffen, blieben diese Stückwerk und weit hinter den Markterwartungen zurück.
Der Pessimismus über die von Immobilienkrise und Deflationsdruck geplagte Wirtschaft hält an. Die Verbraucherpreisinflation in China hat sich im Dezember weiter abgeschwächt und ist den vierten Monat in Folge gesunken, was einen Rückschlag für die Bemühungen der Regierung zur Ankurbelung der Nachfrage darstellt.
In ihren jüngsten Bemühungen haben die Behörden Pläne vorgestellt, mehr Konsumgüter zu subventionieren und die Mittel für die Modernisierung von Industrieanlagen aufzustocken. Die Zentralbank hat außerdem ihr Versprechen bekräftigt, die Zinssätze und die Mindestreserveanforderungen für Banken „zu gegebener Zeit“ zu senken, um das Wachstum anzukurbeln.
Angesichts der wahrscheinlichen Flaute an wichtigen politischen Ankündigungen bis zur jährlichen Sitzung des chinesischen Legislativrats im März fehlt es an positiven Katalysatoren für die Aktienmärkte.
FMW/Bloomberg
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken