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China: Bankensektor nur noch „Monate entfernt von der großen Abrechnung“

FMW-Redaktion

China hat in den letzten Monaten immer wieder Geld in seine Kapitalmärkte gepumpt um den totalen Zusammenbruch zu verhindern. Der steht im Bankensektor aber in wenigen Monaten erst noch richtig bevor, so der Gründer von Hayman Capital Management Kyle Bass. Chinas Bankensystem sei inzwischen auf gigantische 34,5 Billionen Dollar angewachsen. Die Risse in der aktuellen Wirtschaftssituation würden zeigen, dass der Bankensektor überfällig ist für einen Zyklus des Einbruchs.

In seinem Interview bei CNBC sagte er Chinas Notenbanker müssten dann massiv auf ihre enormen Währungsreserven zurückgreifen um die Banken zu rekapitalisieren. Durch dieses massive Abschmelzen der Währungserserven würde es auch zu einer massiven Abwertung des Yuan kommen. Wenn Kyle Bass so etwas sagt, sollte man genau hinhören. Andere Fondsmanager (u.a. John Paulson) sprangen zwar auch auf den Zug auf, aber Kyle Bass war einer von den ganz wenigen, die die kaputten US-Immobilienpakete bei den Investmentbanken 2007 sahen. Er nahm mit als erster die Chance wahr und wette auf fallende Preise bei diesen Immobilienkredit-Paketen. Jetzt sieht er anscheinend eine ähnliche Chance zum Wetten gegen den Yuan.

When that happens, central bankers will have to dip into China’s $3.3 trillion of foreign exchange reserves to recapitalize the banks, causing a significant depreciation in the value of the yuan.

Auch war Bass damals einer derjenigen, die die US-Notenbank Fed auf die kaputten Kreditpakete und den kaputten Immobilienmarkt aufmerksam machten. Damals bekam er von den Notenbankern als Reaktion nur gesagt mit der US-Wirtschaft sei doch alles in Orndung, die Löhne der Verbraucher würden doch steigen usw. Es ist nicht das erste Mal, dass er vor einem richtigen Desaster in China warnt, wogegen der Aktien-Einbruch im August noch harmlos war. Bereits am 8. Januar hatten wir über Bass´ Warnung bzgl. Chinas kaputter Banken berichtet. Hier nochmal im Video.

Bass bestätigte gestern im Interview, dass er einen Großteil seines Fonds für die Wette gegen den Yuan einsetze. Shorts gegen den Yuan inklusive seiner gingen in die Milliarden. Viele Beobachter würden von einer Abwertung von 10% ausgehen. Er geht aber eher von 30-40% aus. Diese Abwertung werde zum „Reset“ für die Welt werden. Immer noch würden viel zu wenige Menschen das chinesische Bankensystem im Auge haben. Man könne sein Bankensystem aber nicht innerhalb von 10 Jahren um 1.000% wachsen lassen ohne einen Zyklus des Einbruchs!

„You can’t grow your banking system 1,000 percent in 10 years and not have a loss cycle. And your currency won’t stay strong when you go to rectify that balance.“



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6 Kommentare

  1. Warum werden solcherart News immer an schwachen Tagen lanciert? Bringt doch solche (sicher sehr interessanten) News auch mal an guten Börsentagen! Es kann doch nicht im Interesse von FMW sein, Ihre Leser kurz vor (wenn auch evtl. nur temporären) Tiefpunkten/potentiellen Wendemarken (z.B. beim DAX aktuell bei 9350) zu verunsichern…
    Danke & Gruß
    Peter

    1. @Peter, das stimmt nicht! Wir bringen immer Nachrichten aus China, ob an „guten“ oder „schlechten“ Markttagen!

  2. Die Chinesen pumpen aber Yuan und nicht $ in ihre Banken. Problem ist mehr, wenn die Chinesen das Vertrauen ins eigene Banksystem verlieren und ihr ganzes Geld in andere Währungen umtauschen wollen, entsteht logischerweise Abwertungsdruck. Wo Kredit entsteht, dann entsteht auch Vermögen, das Potential hat ins Ausland zu fließen.

  3. Habe ich „Wetten“ richtig verstanden? Einem Wetter muss immer ein „Gegenwetter“ gegenüberstehen. Also gibt es immer die gleiche Menge die für und gegen etwas wetten? Muss es wohl.
    Zu einem Spiel gehören immer zwei.

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