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China: das Köpfe-Rollen im Finanzsektor beginnt, Premier Li Keqiang gefährdet

FMW-Redaktion

In China hat heute Nacht das große Köpfe-Rollen im Finanzsektor begonnen. So berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua, dass gegen zwei Mitglieder der China Securities Regulatory Commission – also der Regulierungsbehörde für die Finanzmärkte, vergleichbar mit der deutschen Bafin – wegen illegalen Aktienhandels ermittelt werde. „Illegaler Aktienhandel“ meint dabei offenkundig Insiderhandel – die Mitarbeiter der Regulierungsbehörde dürften also ihr Wissen als Regulierer, so der Vorwurf, für Aktionen an den Aktienmärkten genutzt haben.

Besonders spektakulär aber ist die Verhaftung von Xu Gang, Ex-Manager des größten Brokers in China, Citic. Citic ist vergleichbar, was Einfluß und Renomme betrifft, mit Goldman Sachs in den USA. Bislang gab die Polizei keine Begründung für die Verhaftung Xu Gangs:

Besonders problematisch aber ist die Verhaftung eines Journalisten des angesehenen Caijin Magazins. Grund ist ein Artikel vom 20.Juli, in dem der Journalist berichtet hatte, dass die Regierung ihre Interventionen am Aktienmarkt beenden werde.

Unterdessen gerät auch Chinas Premier Li Keqiang zunehmend unter Druck. Li ist laut Angaben von Insidern die treibende Kraft hinter den Interventionen am Aktienmarkt gewesen (zusammen mit seinem Stellvertreter Ma Kai), die bislang ein ziemliches Fiasko waren. Hizu kommt, dass Li noch zu Beginn des Jahres gesagt hatte, dass der Yuan nicht abgewertet werden würde – bekanntlich ist das Gegenteil passiert. Vermutlich wird Li aber bis zum Volkskongress 2017 pro forma im Amt bleiben – seine vorzeitige Ablösung wäre ein schwerer Gesichtsverlust für Peking und würde die Verunsicherung in der Bevölkerung noch zusätzlich erhöhen.



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