Gestern hatten die US-Aktienmärkte stark zugelegt, nachdem US-Präsident Trump gegenüber Reportern erklärt hatte, dass die USA täglich Gespräche mit China führen würden.
„Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen… wir werden es vielleicht später bekannt geben, aber sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen.“
Als Trump nach weiteren Details gefragt wurde, sagte er:
„…es ist eigentlich egal, wer ’sie‘ sind.“
China dementiert: Keine Gespräche mit Trump-Administration
Aha, „egal wer sie sind“ – das ist eine interessante Aussage von Trump. Aber stimmt sie auch? Warum sagt Trump nicht, mit wem man angeblich verhandelt?
Peking jedenfalls dementiert das ganz eindeutig: so sagte der Sprecher des Außenministeriums, Guo Jiakun, am heutigen Freitag, dass „China und die USA keine Konsultationen oder Verhandlungen über Zölle führen“. Bei der täglichen Pressekonferenz sagte er weiter, dass „die USA die Öffentlichkeit nicht in die Irre führen sollten“.
Faktisch sagt China also: Trump lügt!
Und Trump hat dafür ein Motiv: Er will die Märkte beruhigen und gleichzeitig zeigen, dass seine Zölle dazu führen, dass alle Länder als Bittsteller zu ihm kommen, um über die Zölle zu verhandeln. Bislang aber gab es kein einziges Abkommen – also muss Trump die Märkte im Hoffnungs-Modus halten.
China rüstet sich für Folgen des Handelskriegs
Wie Bloomberg berichtet, will China Notfallpläne „vollständig vorzubereiten“, um sich gegen zunehmende externe Schocks zu wappnen. Peking verfolgt also einen geduldigen Ansatz zur Sicherung des Wachstums, während ein sich verschärfender Handelskrieg mit Donald Trump Druck auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ausübt.
Das beschlussfassende Politbüro unter der Leitung von Präsident Xi Jinping versprach am Freitag außerdem, neue geldpolitische und politische Finanzierungsinstrumente zu schaffen, um Technologie, Konsum und Handel anzukurbeln, so die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua. Solche Schritte könnten eine schnellere Bereitstellung von günstigen Krediten für Investitionen in bestimmten Bereichen ermöglichen.
„Wir müssen das politische Instrumentarium weiter verbessern, um die Beschäftigung und die Wirtschaft zu stabilisieren, und bereits geplante Maßnahmen zu einem früheren Zeitpunkt einleiten“, sagten die Staats- und Regierungschefs laut der Verlautbarung. Sie versprachen auch, „alles zu tun, um die Grundlagen der wirtschaftlichen Entwicklung und der sozialen Stabilität zu festigen“.
Peking erwägt einige wenige Ausnahmen für einige Zölle gegen die USA, weil man auf einige US-Importe angewiesen ist. Das scheint aber Peking eher nicht als Signal an Trump zu verstehen, sondern folgt damit seiner eigenen ökonomischen Logik, den allergrößten Schmerz abzumildern..
FMW/Bloomberg
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