Aktien

China: Liquiditätsprobleme

Es ist unwarscheinlich, dass die Zinssenkung durch die chinesische Notenbank der letzte Schritt war – die Geldmärkte in China preisen bereits die nächsten Schritte ein. Derzeit haben besonders Unternehmen Schwierigkeiten, Unternehmensanleihen an den Markt zu bringen. Der Grund: es fehlt an Liquidität. Einer der Ursachen sind die zahlreichen IPOs, die in dieser Woche an die Aktienmärkte kommen – und eben diese Liquidität gewissermaßen aufsaugen.

Seit dem 20.November sind daher reihenweise geplante Auflegungen von Unternehmensanleihen geplatzt – oder mussten verschoben werden. Das Volumen der nicht platzierten Anleihen ist gigantisch: seit nicht einmal einer Woche 1,2 Milliarden US-Dollar. Man kann fast von einer Austrocknung des Marktes sprechen – der Zinsschritt der Notenbank erscheint so in einem anderen Licht: es geht nicht nur um die Ankurbelung der Wirtschaft, sondern auch um Liquidität, die den Unternehmen offenkundig stark fehlt. Das ist ein Alarmsignal, ebenso wie der Zinsschritt selbst – auch wenn die Märkte das erst einmal feiern nach dem Motto: juhu, neue Liquidität.

Sicher: die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen sind heute jeweils um 1,4% gestiegen, als Nachwirkung der Zinssenkungen. Entscheidender aber ist, dass die Wirschaft deutlich stärker abkühlt als der Westen wahrhaben will, sonst hätte die Regierung nicht erstmals seit zwei Jahren diesen Schritt unternommen. Es wird nicht lange dauern, bis der nächste Zinsschritt kommt – und der Yuan weiter abwertet. Das wird dann wiederum viele auf dem falschen Fuß erwischen..



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