Asien

China ist nicht mehr die Wachstumslokomotive China: Miese Import-Zahlen – globale Rezession wahrscheinlich

Handel Chinas mit den USA und Europa bricht weiter ein

China Rezession Wachstumslokomotive

Die westlichen Finanzmärkte reagieren mit fallenden Kursen auf die extrem schwachen Daten zum Import von China – denn damit ist eine globale Rezession wahrscheinlicher geworden.

Eines wird damit ebenfalls immer klarer: die Erholung in China ist viel schwächer als angenommen, das Reich der Mitte kann die Funktion der Wachstums-Lokomotive für die Weltwirtschaft auch nach Ende der Lockdowns nicht erfüllen.

China sieht sich mit rückläufigen Importen und einem langsameren Exportwachstum konfrontiert, was die wirtschaftliche Aussicht des Landes deutlich eintrübt. Dazu bricht auch der Handel Chinas mit den USA und Europa weiter ein, was entweder auf eine lahmende Konjunktur bis hin zur Rezession oder eine weiter fortschreitende Entkoppelung mit China schließen lässt – oder beides.

So oder so: die miserablen Importdaten zeigen eine massive Nachfrage-Schwäche in China – denn der Rückgang der Importe Chinas zum Vorjahresmonat von -7,9% ist insofern dramatisch, als weite Teile Chinas damals im Lockdown waren! Nun also fallen die Importe trotz Ende der Lockdowns weiter.

China: Deutlich schrumpfende Importe, langsamer wachsende Exporte

Im April schrumpften Chinas Importe deutlich, während die Exporte in einem geringeren Tempo anstiegen. Diese Entwicklung verstärkt die Anzeichen einer schwachen inländischen Nachfrage trotz der Aufhebung von COVID-Beschränkungen und setzt die Wirtschaft zusätzlich unter Druck, die bereits mit einem verlangsamten weltweiten Wachstum zu kämpfen hat.

Im Vergleich zum Vorjahr fielen die Einfuhren in die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt um 7,9%, nachdem sie bereits im Vormonat um 1,4% gesunken waren. Die Exporte hingegen nahmen um 8,5% zu, was im Vergleich zu einem Anstieg von 14,8% im März eine Abschwächung bedeutet, wie aus den Daten der Zollbehörde am Dienstag hervorgeht.

In einer Umfrage hatten Ökonomen kein Wachstum bei den Importen erwartet, während ein Anstieg von +8,0% bei den Exporten prognostiziert worden war.

Regierungsvertreter haben wiederholt vor einem „schwierigen“ und „komplexen“ externen Umfeld gewarnt.

Die deutliche Verschlechterung des Handelsflusses im letzten Monat wird jedoch die Sorgen über die Nachfrage aus dem Ausland und die Risiken für die heimische Wirtschaft nur verstärken, insbesondere vor dem Hintergrund der schwachen Erholung im Vergleich zum Vorjahr, als Ein- und Ausfuhren durch die COVID-19-Beschränkungen in China stark beeinträchtigt waren.

Der Rückgang der Importe lässt darauf schließen, dass die Weltwirtschaft nicht mehr stark von Chinas inländischem Wachstumsmotor profitieren kann. Gleichzeitig verstärkt er auch das Ausmaß der Schwäche einiger wichtiger Handelspartner wie Vietnam als Zeichen einer globalen Rezession.

Analysten zufolge bereiten die drastischen geldpolitischen Straffungsmaßnahmen der letzten 12-18 Monate und die jüngsten Belastungen im westlichen Bankensektor sowohl China als auch der Weltwirtschaft Sorgen hinsichtlich der Erholungsaussichten.

China: Rückläufige Exporte in die USA und Europa

Die Exporte in die USA gingen im April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um -6,5% auf 43 Milliarden US-Dollar zurück, während die Importe um -2,9% auf 13,3 Milliarden US-Dollar fielen. Chinas Handelsüberschuss schrumpfte um -7% auf 29,7 Milliarden US-Dollar.

Der Handel mit Europa verzeichnete ebenfalls einen Rückgang. Die Exporte in die Europäische Union gingen im April im Vergleich zum Vorjahrersmonat um -17,7% auf 44,7 Milliarden US-Dollar zurück. Auch die Importe schrumpften um -38,6% auf 23,4 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig wuchs Chinas Handelsüberschuss mit der EU um +31,5% auf 21,3 Milliarden US-Dollar.

Das Wachstum der Lieferungen nach ASEAN verlangsamte sich im April auf +4,5%, verglichen mit +35,4% im Vormonat. Die Region ist Chinas größter Exportpartner.

Nachlassende Importe wichtiger Rohstoffe deuten auf nachlassende Wirtschaft

Im April gingen auch Chinas Kohleimporte zurück, nachdem sie im Vormonat den höchsten Stand seit 15 Monaten erreicht hatten. Dies deutet auf eine nachlassende Nachfrage der Wirtschaft hin. Auch die Importe von Kupfer, einem Indikator für das globale Wachstum, sowie von Erdgas waren in diesem Zeitraum rückläufig.

Insgesamt zeichnen die Daten wieder ein durchwachsenes Bild der Wirtschaft in China. Die Erholung ist weiter langsamer als erhofft. Der Konsum, den Xi Jinping mit seinem „inneren Kreislauf“ als zweite Stütze der Wirtschaft etablieren wollte, springt weiterhin nicht wirklich an. Europa und die USA nehmen weniger Waren ab, und damit setzt sich die Entkoppelung weiter fort – sei es, weil die Wirtschaft schwach ist, sei es, weil es politisch gewollt ist.

China setzt seinen Weg fort und findet andere Absatzmärkte. Der jüngste offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im April zeigte eine deutliche Kontraktion der neuen Exportaufträge, was die Herausforderungen verdeutlicht, denen sich die chinesischen Entscheidungsträger und Unternehmen bei der Hoffnung auf eine robuste wirtschaftliche Erholung nach COVID gegenübersehen.



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1 Kommentar

  1. …lange lebe der Wirtschaftskrieg…jetzt werden die Daumenschrauben angezogen weltweit…

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