Allgemein

Frühindikatoren für Weltwirtschaft mit Warnsignalen China, Nordasien: Schwache Exporte – Zeichen für Rezession

China Rezession

China und die exportstarken Länder Nordasiens haben auch im April weiterhin mit schwächelnden Wirtschaftsdaten zu kämpfen, die auf ein globales Risiko für eine Rezession hinweisen.

China: Überraschende Kontraktion bei Einkaufsmanagerindex

Der Einkaufsmanagerindex in China für die Herstellung von Waren (PMI Manufacturing) lag im April überraschenderweise bei 49,2 und fiel damit in den kontraktierenden Bereich (alle Werte unter 50 zeigen Schrumpfung an). Der Stahl-PMI fiel auf schwache 39,9.

Die Daten lassen den bisherigen Trend erkennen, dass in China die Binnenwirtschaft besser aus der Corona-Krise herausfindet als die Exportwirtschaft. Allerdings scheinen sich Investitionstätigkeiten und der Immobiliensektor weiterhin schwächer zu entwickeln.

Globale Rezession? Rückgang bei vietnamesischen Exporten

Die Exporte Vietnams sind in den ersten vier Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 12% gesunken, da die Nachfrage aus China und den USA zurückgegangen ist. Im April allein sanken die Exporte um 17% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Während einige Branchen wie Telekommunikation und Computerexporte in den ersten vier Monaten des Jahres zulegen konnten, verzeichneten die Sektoren Bekleidung, Schuhe und Elektronik einen deutlichen Rückgang. Die Exporte von Schuhen sanken um 10%, während die Exporte von Bekleidung und Textilien um 9,9% zurückgingen.

Rezession: Kontraktion auch bei Einkaufsmanagerindizes und Exporte in Südkorea und Taiwan

Auch in Südkorea und Taiwan haben die Einkaufsmanagerindizes im letzten Monat eine Kontraktion erlebt. Die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe lagen in beiden Ländern bei 48,1 bzw. 47,1 – jeweils unter der Marke von 50, die Wachstum von Kontraktion trennt.

Die Daten des koreanischen Handelsministeriums zeigen, dass die Ausfuhren der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens im April im Jahresvergleich um 14,2% auf 49,62 Milliarden US-Dollar gesunken sind. Dies folgt auf einen Rückgang von 13,6% im Februar. Es war der stärkste Rückgang in drei Monaten.

Eine Aufschlüsselung der Daten zeigte, dass die Exporte nach China um 26,5% fielen und damit zum 11. Mal in Folge rückläufig waren, während die Exporte in die USA im ersten schrumpfenden Monat seit drei Monaten um 4,4% sanken. Die Lieferungen in die Europäische Union stiegen um 9,9%. Bei den Produkten fielen die Halbleiterexporte um 41,0% und verzeichneten damit den neunten Monat in Folge Verluste. Die Exporte von Erdölprodukten fielen um 27,3%, während die von Automobilen um 40,3% stiegen.

Thailand führt mit Rekord-PMI, positive Daten aus Indonesien und Philippinen

Im Gegensatz dazu führte Thailand mit einem Rekord-PMI von 60,4 die Region an. Die PMIs für Indien und Vietnam sollen am Mittwoch veröffentlicht werden. Zusammen mit Thailands Rekord-PMI blieben auch Indonesien und die Philippinen über 50.

Die Daten für Vietnam und Taiwan könnten jedoch auch darauf hindeuten, dass beide Wirtschaften in zwei andere Probleme hineinlaufen: Zum einen eine wachsende Entkoppelung mit China, ihrem wichtigsten Wirtschaftspartner, und zum anderen ein Mangel an Arbeitern.

So oder so: die Daten aus China und anderen asiatischen Ländern machen eine globale Rezession immer wahrscheinlicher!



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Wir sehen eine globale Rezession und Überproduktionskrise. Die Menschen können sich die Produkte zunehmend nicht mehr leisten.

    China als Exportweltmeister wird mit Sicherheit auch sehr stark darunter leiden. Allerdings haben sie mehr finanziellen Spielraum für Rettungsmaßnahmen.

    Zusätzlich zur Rezession gibt es noch eine massive Bankenkrise die alles noch verschlimmert und hier sehe ich aktuell den Druck in den USA am stärksten.

    1. …das sehe ich irgendwie anders…die Amis können ja in Sachen Produktionsstätten auch auf andere Länder ausweichen…das bedeutet Investitionskosten…ja…aber am Ende eben auch Druck auf die jetzigen produzierenden Länder wie z.B. China…noch dazu die zunehmende Automatisierung…wie will China das auf Dauer stemmen bei einer so hohen Bevölkerungszahl…da werden nicht mehr alle benötigt, wenn da keine Aufträge rankommen…ich sehe den Druck aktuell bei China und meiner Ansicht nach fusst alles auf dem Wirtschaftskrieg der beiden Länder…das ist der oberste Konflikt…der Rest sind Kollateralschäden oder Rauschen am Rande…wenn die Chinesen einknicken und die Amis flächendeckend ins Land lassen, dann wissen wir, dass sich der Prozess des Wirtschaftskrieges dem Ende neigt…die Börsenkurse werden dass aber schon früher antizipieren…trotz aller Horrormeldungen…

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage