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China öffnet seinen Markt für ausländische Käufer – nur leider dort, wo viele sicherlich kaum einsteigen wollen

Man hört das "Gejammer" aus Nordamerika und Europa seit Jahren, ständig. China soll endlich seinen Markt öffnen. Ausländischen Unternehmen soll es endlich erlaubt werden chinesische Unternehmen zu kaufen. Ein mehr als berechtigtes ...

FMW-Redaktion

Man hört das „Gejammer“ aus Nordamerika und Europa seit Jahren, ständig. China soll endlich seinen Markt öffnen. Ausländischen Unternehmen soll es endlich erlaubt werden chinesische Unternehmen zu kaufen. Ein mehr als berechtigtes Anliegen, zumal chinesische Firmen umgekehrt freien Zugang haben, welchen sie auch zunehmend gerne nutzen. Und nun? Donald Trump war in China, wurde mit allem Pomp empfangen, und war beeindruckt.

Ja, das ist verständlich. Denn wie man inzwischen weiß, lässt er sich gerne durch große Auftritte und Gesten beeindrucken. Daher wird ihm das überschwängliche Lob der chinesischen Staatsmedien gefreut haben – endlich mal keine Kritik wie zuhause. Und auf den ersten Blick hat Trumps Besuch doch etwas gebracht. Kaum zu glauben, aber China öffnet seine Unternehmen für ausländische Käufer. Hat Trump das geschafft, was Merkel und Co mit tausenden Bitt-Gesuchen nicht schafften? Wir meinen: Leider öffnet man seinen Markt genau da, wo interessierte Ausländer wohl kaum Interesse haben dürften.

Nämlich bei den Banken! Wie alle Welt weiß, ist der Bankensektor in China relativ kaputt. Prominente Hedgefonds haben sich offen dazu geäußert (zum Beispiel Kyle Bass), dass chinesische Banken extrem kaputt seien, weil das ganze Land mit Schulden überladen sei (vereinfacht ausgedrückt). Bislang konnte man sich immer beruhigt zurücklehnen. Die chinesischen Banken in der Hand von Chinesen oder dem chinesischen Staat, werden von der Notenbank in Peking im Notfall gerettet mit frisch gedruckten Yuan, damit das ganze Kartenhaus nicht zusammenbricht.

Und wenn eine Bank nun von Ausländern gekauft wird? Dann haben die das Problem an der Backe! Darf man es so vereinfacht ausdrücken? Also wäre es wohl kein Problem für die Staatsführung in Peking, wenn heimische Banken an Ausländer verkauft werden. Daher dürfte es den Herrschaften relativ leicht gefallen sein gerade den Bankensektor für ausländische Investoren freizugeben.

Dabei hätten die viel mehr Interesse an chinesischen Industrieunternehmen, genau so wie die Chinesen vor allem Interesse an Industrieunternehmen im Westen haben. Oder haben westliche Investoren aufgrund der Nullzinspolitik in ihren Heimatländern tatsächlich so einen großen Drang sich auf so ein Abenteuer einzulassen? Die neue von der Regierung heute früh verkündete Regularie besagt, dass Ausländer bis zu 51% von Banken kaufen dürfen. Diese maximale Prozentzahl will man dann nach und nach ganz aufgeben.

Es ist gut möglich, dass China diese Freigabe des Bankenmarktes für Ausländer eh schon vor hatte, und mit der Verkündung genau bis Trumps Besuch wartete, um ihm diesen „Erfolg“ vor die Füße werfen zu können. Denn damit kann er in den USA einen wirklich bedeutenden Erfolg vorweisen. Seht her, China hat sich zu guten Teilen geöffnet, dank mir! Aber wie gesagt: Ob Ausländer wirklich so interessiert sind Banken in China zu kaufen? Daran darf gezweifelt werden.


Ein schlauer Fuchs? Chinas Staatschef Xi Jinping. Foto: Antilong / Wikipedia (CC BY-SA 3.0)



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5 Kommentare

  1. Der Bankensektor… ganz toll ! Es ist ein offenes Geheimnis das Chinas Banken massive Probleme mit faulen Krediten haben die aber nicht so an die Öffentlichkeit dringen weil die chinesische Führung das seit Jahren gut übertüncht. Für China ist das ein gutes Geschäft, dann hat man den Müll an andere verkauft und hat selber keine Probleme mehr damit.

    Jede Wette das es genug dumme westliche Banken gibt die in den nächsten Jahren dort zugreifen ?

  2. kommt es mir nur so vor oder hat der herr da oben eine Kopfform die exakt in Tumps Rektum passt

    1. Sehr geehrter Masud79
      Sie könnten falscher nicht liegen! Xi Jinping ist für sein Volk ein Glücksgriff. Der chinesische Führer wußte sehr genau, wie man einem narzisstischer Menschen sein Ego streichelt um seine Ziele zu erreichen. Hier hat Trump seinen Meister gefunden.
      Mit freundlichen Grüßen
      Quintus

      1. @Quintus, das sehe ich genauso. Da hat es mal wieder einer verstanden, den narzisstischen Naivling mit Ego-Streicheleinheiten über den Tisch zu ziehen.
        Aber warten wir ab, was uns die nächsten Twitter-Tage besecheren werden, wenn Donnie Tumb zu verstehen beginnt, wie dämlich er mal wieder war :)

  3. „Dumme Banken dumme Banken“

    Komisch das die dummen Banken immer gewinnen ??! (Deutsche mal ausgenommen )

    JP gründet eine Asien Tochter mit der sie mit 30% in eine chinesische Bank einsteigt .

    Geht das system pleite ist immer noch genug Staat drin der den yuan druckt .
    Alternativ werden die schulden gestrichen .
    JP macht an den 30% Beteiligung 70% Verlust. Uuuuuh ! Und hat am ende immer noch 30% an der Staatsbank .

    Die grossen werden sicherlich einsteigen .die Verluste kann man bestimmt irgendwo absetzten .

    Das sind Banken ., kein Obstverkäufer !

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