Viele deutsche Konzerne erzielen bedeutende Teile ihrer Umsätze in China. Wenn dort Konjunktur und Konsum mies laufen, wird sich das auch auf die Gesamtumsätze deutscher Konzerne negativ auswirken. Von daher ist es eben nicht mehr egal, ob „in China ein Sack Reis umfällt“. Und von daher sollte es die deutschen Börsianer doch interessieren, was da heute früh in China vermeldet wurde.
Das chinesische Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal im kürzeren Vergleich zum ersten Quartal um 2,6 Prozent gesunken, bei einer Erwartung von -1,5 Prozent. Das Jahresziel von +5,5 Prozent dürfte wohl deutlich verfehlt werden. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 war es ein Plus von 0,4 Prozent, bei Erwartungen von 1,0 Prozent. Das ist das schwächte Wachstum seit dem Corona-Absturz vor zwei Jahren. In den folgenden Grafiken sehen wir die Entwicklung auf Sicht der letzten zehn Jahre.
source: tradingeconomics.com
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Das Problem ist die extrem restriktive Corona-Politik in China. Die KP duldet vereinfacht gesagt keinen einzigen Corona-Ausbruch, und reagiert mit drakonischen Maßnahmen wie strikten Lockdowns in ganzen Städten. Dies hat im zweiten Quartal Konsum und letztlich die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt) gelähmt.
Dass es in China ein tiefer sitzendes wirtschaftliches Problem gibt, zeigt auch die folgende Grafik von Christophe Barraud. Die Immobilienpreise fallen nun den zehnten Monat in Folge! Die Evergrande-Krise lässt grüßen.
🇨🇳 #China Home Prices Fall for 10th Month as Crisis Deepens – Bloomberg
*Link: https://t.co/xAkc5Lp2tf pic.twitter.com/b3OTLXGD31— Christophe Barraud🛢🐳 (@C_Barraud) July 15, 2022
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