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Das Imperium schlägt zurück: Kyle Bass hat Unrecht mit Warnung vor Implosion von Chinas Banken

FMW-Redaktion

Der legendäre Hedgefondsmanager Kyle Bass hatte zuletzt immer wieder vor einer Implosion des chinesischen Bankensektors gewarnt unter Verweis auf die stark steigenden faulen Kredite (siehe dazu unsere Artikel „China: Bankensektor nur noch „Monate entfernt von der großen Abrechnung“ und „Kyle Bass (wettet gegen den Yuan): China-Banken mit möglichem Desaster 5x schlimmer als US-Banken 2008“. Nun aber schießt das Imperium zurück und sagt: alles überhaupt nicht wahr!

Und weil dem Politbüro in Peking die Kompetenz fehlt für einen solchen Schuß, schickt man eine chinesische Investmentbank an die Front: sie soll belegen, dass Kyle Bass vollkommen unrecht hat – es handelt sich um die bislang noch nicht allzu prominent in Erscheinung getretene China International Capital Corp. (CICC). In einem 11-seitigen Papier versucht sie zu widerlegen, was Bass so medienwirksam behauptet hatte, schließlich sind derartige Schlagzeilen den stets optimistischen Machthabern in Peking ein Dorn im Auge – man bezieht seine Macht-Legitimation vorwiegend auf dem ewig währenden Wirtschafsaufschwung. Und ist der nicht mehr der Fall, das schwant den älteren Herren in Peking, wird es für sie irgendwann gefährlich.

Also gibt die China International Capital Corp. ihr Bestes. Der Vergleich Chinas mit Japan in den 1990er-Jahren von Kyle Bass sei nicht statthaft, weil das zwei sehr unterschiedliche Ökonomien seien, startet das Thesenpapier. Weiterhin sei es falsch, wenn Bass das Verhältnis zwischen Krediten und dem ökonomischen Output als vollständige Kennzeichnung der „leverage“ in China bezeichne. Und schließlich unterschätze er die Devisenreserven Chinas erheblich – warum, wird nicht wirklich ausgeführt. Die Rede ist nur von zahlreichen „Fehlern“ in der Analyse von Kyle Bass. Aber man gebe durchaus zu, dass die Herausforderungen, vor denen China und sein Bankensektor stünden, „gewaltig“ („daunting“) seien.

Viel spannender als die sehr dünne Argumentation von China International Capital Corp. ist hingegen die Aussage der Investmentbank, warum man diese Replik auf Kyle Bass geschrieben habe. Es sei einfach so, dass man die eigenen Kunden beruhigen wollte, indem man mit diesem Papier den durch Bass entstandenen „Lärm“ mit einer gesunden Einschätzung der makroökonmischen Lage Chinas kontere.

Und das ist natürlich vollumfänglich gelungen. Jetzt wissen wir definitiv, dass die westlichen Miesmacher wirklich absolut im Unrecht sind!



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