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China und die Deindustrialisierung Deutschlands China-Schock 2.0: Die fatale Ignoranz in Deutschland

Deutschland im Wachkoma

Foto: Bloomberg

China treibt die eigene Industrie voran, während Deutschland zögert – und das mit dramatischen Folgen. Wird das Land zum Zuschauer seiner eigenen Wirtschaftskrise?
Deutschland schaut weg – während China seine Industrie gezielt ausbaut und den Weltmarkt dominiert. Doch das politische Berlin scheint den Ernst der Lage nicht zu erkennen. Warum Deutschland eine Gefahr ignoriert, die seine Wirtschaft in den Grundfesten erschüttert.

China und die Ignoranz in Deutschland

Krisenmodus? Nein, Wahlkampf-Koma! Deutschland im Februar 2025. Der Wahlkampf plätschert vor sich hin. Die Parteien bemühen sich, ihre Botschaften zu platzieren, doch die breite Bevölkerung scheint wenig begeistert. Weder große Visionen noch wegweisende Projekte dominieren die Diskussion. Stattdessen kreisen die Debatten um bekannte Themen wie Migration, Energiepreise und den sozialen Ausgleich – drängende Fragen, aber ohne den Funken, der einen echten Schub in die politische Landschaft bringen könnte.

Zumindest in einem Punkt sind sich alle Parteien einig: Dem Industriestandort Deutschland geht es schlecht. Besonders die Autoindustrie leidet unter sinkender Produktion. Die Ursachen? Hohe Energiekosten – obwohl Deutschland immer ein Land mit hohen Energiekosten war –, Fachkräftemangel und die Konkurrenz aus China. Doch die politischen Antworten bleiben vage. Statt einer klaren Strategie setzt man auf kleinteilige Maßnahmen: Bürokratieabbau, Steuersenkungen, ein „Deutschlandfonds“, Energiewende – Konzepte, die zwischen „Weiter so“ und wirtschaftspolitischer Nostalgie schwanken.

Deutschland wirkt, als stünde es in der politischen Warteschleife. Die Angst vor unpopulären Reformen lähmt die Politik. Der lange Schatten von Gerhard Schröders Agenda 2010 wirkt nach: Seine Reformen brachten Proteste und schließlich seine Abwahl. Angela Merkel zog daraus die Konsequenz, dass mit Reformpolitik in Deutschland keine Wahlen zu gewinnen sind.

Das Gespenst aus China – doch Deutschland sieht nicht hin

Aber ein Gespenst geht um. Ein böser Geist aus dem fernen Osten, der die Grundfesten der deutschen Wirtschaftspolitik erschüttert – und der wahlweise ignoriert oder noch gar nicht zur Kenntnis genommen wird. So auch bei Julia Klöckner, die China nur als eines von mehreren Problemen nennt – neben Energieknappheit und der möglichen Rückkehr von Donald Trump, der die Zölle massiv erhöhen will. In den Wahlkampfbroschüren und Debatten taucht dieser Stress, der von China ausgeht, kaum auf, höchstens als Randnotiz in Kapiteln über „internationale Konkurrenz“ oder „Herausforderungen der Globalisierung“.

Dabei liegen die Anzeichen auf der Hand: Seit 2018 bricht die Industrieproduktion ein – lange vor dem Ukraine-Krieg, dem Atomausstieg oder einer „De-Industrialisierung“ durch die Energiewende.

China-Shock Deutschland

Abbildung 1: Deutschlands Industrielle Produktion im Abschwung. Quelle: Centre for European Reform

Während Chinas Exporte um 36% wuchsen, stiegen Deutschlands nur um 8,6%. Gleichzeitig sanken Deutschlands Importe aus China. China verliert als Exportziel an Bedeutung – mit gravierenden Folgen für die deutsche Industrie.

Abbildung 2: Exporte Deutschland vs. China 2017 – 2023, Basis 2018. Quelle: WIPS

Deutschland scheint sich eingerichtet zu haben in einem Zustand der Ignoranz. Es wird weiter über Fachkräftemangel, Bürokratieabbau und Digitalisierung gesprochen, doch der tiefgreifende Wandel durch Chinas Strategie bleibt unthematisiert.

Ist es Unwissenheit oder bewusstes Verdrängen? Deutschland, das Land der Ingenieure und Tüftler, die „Exportnation“, scheint sich selbst in eine Art nostalgische Trance versetzt zu haben – und verschließt die Augen vor der neuen Realität.

Der zweite China-Schock sitzt – und trifft Deutschland hart

Die neue Realität ist ein „Zweiter Chinesischer Schock“, der die Grundfesten der deutschen Industrie bedroht. Während der erste China-Schock nach dem WTO-Beitritt Chinas 2001 vor allem Konsumgüter wie Textilien und Elektronik betraf, blieb die deutsche Industrie damals weitgehend verschont.

Anders in den USA: Dort gingen Ende der 1990er Jahre etwa 1-2 Millionen Industriearbeitsplätze verloren. Besonders betroffen waren einzelne Sektoren wie die Möbelindustrie in North Carolina, wo jeder sechste Arbeitnehmer seinen Job an China verlor. Viele dieser Arbeiter fanden keine neue Beschäftigung, was ganze Regionen wirtschaftlich zurückwarf. Ein ähnliches Muster zeigte sich in der Stahlbranche.

Doch der „Zweite Chinesische Schock“ unterscheidet sich grundlegend. China verfolgt unter Xi Jinping mit der „Double Circulation“-Strategie das Ziel, die Abhängigkeit vom Export zu verringern und zugleich hochwertige Industrieprodukte für den Weltmarkt zu produzieren. Das „Made in China 2025“-Programm stärkt gezielt Sektoren wie Künstliche Intelligenz, Robotik, erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge.

Hinzu kommt der Zusammenbruch des Immobiliensektors, einst Chinas Wirtschaftsmotor. Um diesen Verlust auszugleichen, setzt die Regierung verstärkt auf die Industrieproduktion – mit massiven Subventionen auf allen staatlichen Ebenen. Diese ermöglichen es chinesischen Unternehmen, Produkte weit unter den Produktionskosten anderer Länder anzubieten. Besonders problematisch ist, dass China nicht nur in Niedrigpreissegmenten, sondern zunehmend in High-Tech-Bereichen dominiert.

Deutschland im Wachkoma

Die Konsequenzen sind klar: Deutschlands Deindustrialisierung ist weniger eine Folge interner politischer Entscheidungen als eine direkte Reaktion auf Chinas aggressive Exportstrategie.

Im Jahr 2019 importierte China noch etwa eine Million Pkw, überwiegend hochwertige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Diese Importe machten zwar nur einen kleinen Teil des chinesischen Marktes von rund 25 Millionen Fahrzeugen aus, übertrafen jedoch die chinesischen Exporte bei Weitem. Nur vier Jahre später, im Jahr 2023, hat sich das Blatt gewendet: China ist zum weltweit größten Nettoexporteur von Autos aufgestiegen und hat damit Länder wie Japan und Deutschland überholt. Prognosen zufolge wird China im Jahr 2024 etwa fünf Millionen mehr Pkw exportieren als importieren. Schätzungen zufolge liegt die Produktionskapazität Chinas – sowohl für Elektro- als auch für Verbrennerfahrzeuge – bei rund 50 Millionen Autos, was etwa der Hälfte der globalen Fahrzeugnachfrage entspricht. Im gleichen Zeitraum verzeichnete Deutschland einen Rückgang der jährlichen Autoexporte um eine Million Fahrzeuge im Vergleich zum Vorkrisenhoch.

Abbildung 3: Ex- und Imports von Autos, Deutschlands und China im Vergleich. Quelle: Centre for European Reform

Subventionierte Überkapazitäten werden gezielt genutzt, um ausländische Wettbewerber zu verdrängen. Seit 2018 hat sich Chinas Exportanteil in Elektromobilität und Solarenergie mehr als verdoppelt, während deutsche Exporte in diesen Bereichen zweistellig zurückgingen.

Stattdessen braucht es eine neue wirtschaftspolitische Ausrichtung: Handelsüberschüsse müssen kritisch hinterfragt und gemeinsam mit den G7 und dem IWF Chinas Wirtschaftsstrategie entgegengesetzt werden. Europäische Schlüsselindustrien müssen durch gezielte Zölle geschützt und Subventionen an „Kaufe europäisch“-Auflagen geknüpft werden. Eine koordinierte EU-Industriepolitik muss Zolleinnahmen strategisch einsetzen – so sehen es internationale Ökonomen, wie Brad Setser oder Paul Krugman.

Deutschland kann sich nicht länger der Realität verschließen. Allein kann es dem Druck nicht standhalten – es braucht eine geschlossene europäische Antwort.
Berlin zaudert, Brüssel handelt

In Brüssel ist man offenbar weiter als in Berlin – auch wenn Brüssel nicht gerade für schnelles Handeln bekannt ist. Während die deutsche Politik noch über Bürokratieabbau und Stromsteuer diskutiert, hat die EU längst erkannt, dass Chinas Überkapazitäten und unfairen Wettbewerbsbedingungen eine existenzielle Bedrohung für Europas Industrie darstellen.

Niclas Kvarnström, Managing Director für Asien und den Pazifik im Europäischen Auswärtigen Dienst, berichtete kürzlich von einem Telefonat zwischen António Costa, dem Präsidenten des Europäischen Rates, und Chinas Staatschef Xi Jinping. Die EU betonte darin ihr Engagement für den Dialog, machte aber auch klar, dass das wachsende Handelsungleichgewicht zur Belastung wird.

Innerhalb eines Jahrzehnts ist das Handelsdefizit der EU mit China von 100 auf 300 Milliarden Euro gestiegen – ein Ergebnis staatlicher Subventionen und gezielter Marktverzerrungen. Europäische Unternehmen geraten unter Druck, während chinesische Firmen mit massiver Unterstützung globale Märkte dominieren.

Brüssel sieht darin eine Bedrohung für Europas Wettbewerbsfähigkeit. Costa forderte China auf, fairere Handelsbedingungen zu schaffen, wenn es stabile Beziehungen zur EU halten will. Die Botschaft ist unmissverständlich: Die Geduld Europas mit Pekings Wirtschaftsstrategie schwindet.

Parallel dazu reagiert die EU-Kommission mit ersten Schritten zur Rettung der europäischen Automobilindustrie. Gezielte Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Innovationen stehen auf der Agenda, während in Berlin weiterhin der Eindruck herrscht, dass sich die Dinge schon irgendwie fügen werden.

Deutschland als Zuschauer der eigenen Krise

Deutschland, einst treibende Kraft europäischer Industriepolitik, wirkt heute wie ein Zaungast der eigenen Krise. Während Brüssel handelt, bleibt Berlin in der Komfortzone aus warnenden Worten und halbherzigen Maßnahmen. Doch die Zeit des Abwartens ist vorbei. China verfolgt seine Strategie mit aller Konsequenz – die Frage ist, wann Deutschland endlich damit beginnt.



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38 Kommentare

  1. Ja nun, Deindustrialisierung geht nur so.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  2. Deutschland ist im rot-grünen Würgegriff. Über den gezielten Energiemangel- Abschaltung der AKWs n a c h Sprengung von Nordstream – soll durch den laufenden Verarmungsprozess und eingeschränkter Mobilität (eAutos) ein sozialistisch-kommunistisches System (siehe Bürgerräte) installiert werden. Davon träumen ca 25% der Bevölkerung. Mit der Brandmauer und der Machtgeilheit schwarzer Politiker haben Mehrheiten keine wesentliche Bedeutung mehr.

    1. @Dagoberti

      Ah ja, Rot-Grün war 2018 schon an der Macht. Hatte Deutschland 2018 auch schon einen Energiemangel? Alles klar. Und die AKWs wurden wann noch mal abgeschaltet? Ach ja, und die Nord-Stream-Sprengung, war das noch mal vor oder nachdem Putin Deutschland das Gas abgestellt hatte?

      Ein perfektes Beispiel für den im Artikel beschriebenen Realitätsverlust.

      1. 8102,
        falsch, Putin hat Deutschland das Gas nicht „abgestellt“. Deutschland hat kein Gas mehr aus Russland gewollt. Russland wurde sanktioniert. Auch die russischen Turbinen in Kanada wurden zurückgehalten. Fazit: Russland wollte weiter liefern, der Westen wollte das nicht und hat dann auch noch Nord-Stream2 gesprengt.

        Pressekonferenz von Bundeskanzler Scholz und dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika Biden am 7. Februar 2022 in Washington

        Biden: Wenn Russland zum Beispiel mit Panzern und Truppen die Grenze zur Ukraine überquert, wird es Nord Stream 2 nicht mehr geben.

        Zusatzfrage: Aber wie genau machen Sie das? Das Projekt ist unter der Kontrolle Deutschlands.

        Biden: Ich verspreche Ihnen: Das werden wir schaffen.

        – – – – –

        Nach Durchführung der Sprengung:

        „Thank you, USA!“

        Radek Sikorsky, ehem. polnischer Verteidigungsminister und jetzt EU-Parlamentarier

        1. aber, aber herr franz, kommens doch bittschön nicht mit der wahrheit.

          die will ja keiner hören, daher:

          jedem das seine

        2. @Franz O.
          du wirst direkt von Putin bezahlt?
          Warum hat den Russland nach der angeblichen „Wartung“ die Lieferung nicht wieder aufgenommen?
          Man, man, dass jemand immer noch die russische Propaganda glaubt… Intellektuelle Bankrotterklärung

          1. Wenn man keine Ahnung hat, einfach nicht kommentieren.

          2. Fakten und Zitate, die einigen Transatlantikern hier weh tun. Diese Doppelmoralisten wollen auch nicht wahrhaben, warum der Westen den Krieg nicht beendet hat (Istanbul April 22), sondern ihn als Stellvertreterkrieg eskalieren ließ:

            US Senator Lindsay Graham sagte am 9.6.2024 bei einem Interview der CBS Sendung „Face the Nation“, die Ukraine hätte Rohstoffe im Wert von 10-12 Billionen Dollar (Metrisches System), die man nicht den Russen und Chinesen überlassen dürfe.

          3. @Franz O.
            Oh, warum gab es in Istanbul keinen Frieden? Weil die Ukrainer justamente damals das Massaker von Bucha entdeckten? Mal das Video, dass die Schwurbler-Gemeinde rumreicht, bis zum Ende sehen….
            Jaja, immer die Halbwahrheiten und das Cherry-Picking der Schwurbler.
            Kann ja nicht sein, dass der Beste aller Diktatoren Schuld hat… Putin ist ja so toll…

          4. 8101,
            Du meine Güte, bezüglich Butscha sind die Berichte der ukrainischen Regierung schon längst widerlegt:

            1. Die ersten Videoaufnahmen mit den auf den Straßen gelegten Leichen in Butscha tauchten erst nach dem Einzug der ukrainischen Einheiten in Begleitung von ausländischen Journalisten auf. Dies waren keine Gerichtsmediziner, sondern parteiliche Medienvertreter, deren Rolle darin bestand, dem Publikum eine manipulierte Geschichte vorzulegen und keine überflüssigen Fragen zu stellen.

            2. Laut primären Ergebnissen der gerichtsmedizinischen Obduktion der in Butscha entdeckten Leichen, die am 24. April 2022 in der britischen Zeitung „The Guardian“ veröffentlicht wurden, war der größte Teil der friedlichen Einwohner bei Artilleriebeschuss an Splittern der 122-mm-Geschosse für D-30-Haubitzen, die von den ukrainischen Streitkräfte eingesetzt werden, ums Leben gekommen. Diese Schlussfolgerung wird durch den Fakt bestätigt, dass Menschen nicht an Schusswaffe ums Leben kamen, was man dem russischen Militä zu Last legen will, sondern wegen der Artillerieangriffe der ukrainischen Armee auf Butscha.

          5. @Franz O.
            Bei der Obduktion dutzender Opfer des Massakers fanden Pathologen und Rechtsmediziner in Massengräbern in der Region nördlich von Kiew kleine Metallpfeile, sogenannte Flechettes. Diese Projektile verursachen besonders schwere Verletzungen.[46] Sie stammen von 122 mm 3Sh1 Artillerie-Geschossen, die nach Angaben von Neil Gibson, einem Munitionsexperten der in Großbritannien ansässigen Fenix Insights-Gruppe, nur in der russischen, nicht in der ukrainischen Artillerie zum Einsatz kommen.Einfach keine russische Propaganda mehr verbreiten….

            Jaja, immer nur die Rosinen rauspicken, nie die ganze Wahrheit.

          6. @Frank O
            Das ist natürlich alles unbestreitbar und korrekt. Genauso, wie Hitler ein Kommunist war 😅
            Oder wie die Aussage nur rein symbolisch war: „Wir reißen sie ALLE nieder! NIEDER! Diese Windmühlen der Schande!“ 😂
            Oder wie seriöse Parteispitzen und Kanzlerkandidaten im Interview nicht mit extremistischen Aussagen von Höcke, Krah und anderen Faschisten konfrontiert werden dürfen. Man hat das schließlich nicht selbst gesagt. Die Bösewichte muss man schon persönlich nach ihrer Meinung fragen. Obwohl man sie zwar jederzeit unterstützt, aber nicht unbedingt deren Meinung vertritt. Außer vielleicht doch, aber dann nur symbolisch 🤣

      2. diese Antwort zeigt den Realitätsverlust der rot/grünen Wählerschaft. Merkel war die erste grüne Kanzlerrin und hat sich von den Grünen den AKW Ausstieg diktieren lassen ..ggf mal googeln…oh mein Gott schön weiter Kommunisten wählen ..

      3. @Franz O.
        Was genau hatten eigentlich russsische Soldaten in Butscha zu suchen? Nichts. Russland hat einen ungerechtfertigten Angriffskrieg vom Zaun gegriffen. Und Deine Nebeltaktik zielt nur darauf ab, diesen Fakt zu verschleiern.
        Putin ist der Kriegstreiber. Ohne Putin kein Enmarsch in die Ukraine.
        Alles andere sind einfach Märchen der blau-braunen Putinversteher.

        1. was haben die Banderas Nazis damals 2014 in der UA gemacht? 14000 Ukrainer die RUS nahe standen gekillt. Darüber haben damals sogar ARD und ZDF berichtet….heute berichtet man darüber nicht mehr da dies rääächts wäre… genau

    2. Eine interessante Interpretation, in der eines der demokratischsten Elemente schlechthin als sozialistisch-kommunistisches System umgedeutet wird. Aber so sind sie eben, die blauen libertären Antidemokraten. Wittern überall dort gleich Kommunismus, wo Gruppen mit repräsentativem Bevölkerungsquerschnitt den demokratischen Dialog irgendwelchen sozialdarwinistischen Diktatoren oder toxisch chauvinistischen Autokraten vorziehen.

      Bürgerräte sind vor rund 50 Jahren als Instrument der „dialogischen Bürgerbeteiligung“ entstanden. Sie sollten gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung im kommunalen Bereich effektiver machen. In den letzten Jahren wurden sie in verschiedenen Ländern auch auf nationaler Ebene erprobt, beispielsweise in Irland.
      Zugegeben, Irland ist schon immer als kommunistische Hochburg in Europa bekannt 😂

      Bürgerräte sind Versammlungen von zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern, die sich an mehreren Terminen treffen, um ein bestimmtes Thema zu diskutieren. Ziel der Bürgerräte ist es, die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden und der Politik praxisnahe Ratschläge für bevorstehende politische Entscheidungen zu geben, die aus dem Alltag der Menschen stammen.
      Bürgerräte dienen der Beratung der politischen Entscheidungsträger und stellen Informationen bereit, die auf anderem Wege – etwa durch Meinungsumfragen – bisher nicht ausreichend gewonnen werden können. Sie treffen aber keine Entscheidungen.

      Ein Bürgerrat setzt sich aus einer Vielzahl von Bürgerinnen und Bürgern zusammen, die durch ein Losverfahren aus den Einwohnermelderegistern der Städte und Gemeinden ausgewählt werden. Durch diese Zufallsauswahl können auch Menschen erreicht werden, die sich sonst nicht politisch engagieren oder an Wahlen teilnehmen und dadurch in politischen Debatten unterrepräsentiert sind.

      https://www.buergerrat.de/wissen/was-ist-ein-buergerrat/
      https://www.buergerrat.de/wissen/wie-funktioniert-ein-buergerrat/
      https://www.buergerrat.de/wissen/qualitaetskriterien-fuer-buergerraete/
      https://www.bundestag.de/buergerraete

      1. Das sind doch nur zusätzliche Fresser, genau wie die 850 NGO’s.

      2. Bullshit.

        Die ersten Bürgerräte und z.B. Ausländervertretungen, haben der Politik gar nicht gefallen. Da haben dann z.B. Portugiesen und Türken mehr öffentliche Ordnung und härtere Strafen gefordert und die Politik hat das schnell einschlafen lassen.
        Bei den neuesten Bürgerräten handelt es sich offensichtlich nicht um Zufallsauswahlen und die Leute wurden auch noch konditioniert. Einfach mal auf X recherchieren.

        Und vom Wortsinn und der Historie her, ist der Rat tatsächlich der Antagonist zum Parlamentarier. Statt dem freien Gewissen des Einzelnen wird das Kollektiv beschworen.

        1. Hühnerkacke im Quadrat 💩

          „Einfach mal auf X recherchieren.“
          X ist zur größten rechten Propagandaplattform weltweit verkommen.
          Stimmungsmache, Meinungsmache, Lügen, Desinformation, willkürliche Zensur, Meinungsfreiheit nach dem Gusto von Musk.

    3. hahahaha danke echt beste Satire🤣😂 ich find das echt Ur witzig wenn unsere mittigen Parteien als total übermächtig dargestellte werden. echt geil, wer hat den den Kommunismus den ausgerufen? der Wirtschaftsliberale Olaf Scholz der bei Cum ex die Reiche b hat beschützt hat als Sie zu enteignen? oder die Grünen Sozialisten hasser, die jeden rausschmeißen wen er oder sie zu U links is?
      oder wars unser Heidi eine ihrer starken Reden gehalten. hat nur gegen die Regierung ,bis die freiwillig die Macht übergeben haben?

    4. @Alle blauen Clowns 🥳🧙‍♂️
      Für alle Profiökonomen, die immer noch die Mär von Wirtschaftskrise durch hohe Energiepreise oder Energiewende nachplappern, statt sich auf die wahren Gründe zu fokussieren.
      Ein geschäftsführender Gesellschafter des Maschinenbauers Henkelhausen und Vorsitzender des Nationalen Normenkontrollrats – schon vom Berufsbild her ein typisch linksgrün-versiffter Kommunist 😉 – äußert sich in einem Interview wie folgt:

      Wie viel Geld kostet diese aus Ihrer Sicht vermeidbare Bürokratie?
      Ohne Bürokratieaufwand würde unsere Wirtschaft also wachsen, statt seit Jahren zu stagnieren?

      „Die Bürokratiekosten halbieren den Gewinn, das ist gewaltig. Wenn wir so digital und bürokratiearm aufgestellt wären wie Schweden und Dänemark, läge unser Wachstumspotenzial laut einer Ifo-Studie drei bis vier Prozent höher als aktuell. Das Spannende an Bürokratieabbau ist doch, dass er fast nichts kostet – ein Konjunkturprogramm zum Nulltarif. Wir würden unsere gesamte Wirtschaft zum Laufen bringen, ohne Staatsgeld zu brauchen, das momentan ohnehin knapp ist.
      Allerdings ist Bürokratieabbau mit der Kettensäge keine Option. Wir sollten nicht einmal darüber nachdenken, uns mit Musk, Milei und Co. zu vergleichen.“

      Welche Rolle spielte bisher dabei Wirtschaftsminister Robert Habeck?

      „Für den Bürokratieabbau hat das Wirtschaftsministerium einige sehr gute Dinge gemacht. Vor allem die Praxischecks: Mit Hilfe der Vollzugsebene und aller wichtigen Stakeholder schaut man sich ein Gesetz im Detail an, um bürokratische Hindernisse in der Praxis aufzudecken.
      Bürokratieabbau sollte von der Bundesregierung zur Chefsache erklärt werden. Jedes Ministerium braucht klare Vorgaben, bis wann es wie viel Bürokratie abbauen muss. Die Ampel-Regierung hat mit der Wachstumsinitiative schon sehr gute Vorschläge für systematische Entlastungen gemacht.“

      1. Bürokratische Vorschriften für die Unternehmen müssen weg. Und das radikal. Das Problem ist ja nicht einseitig von der Regierung installiert. Die Konzerne wollen Regulierung um sich Konkurrenz und „Emporkömmlinge“ vom Halse zu halten. Letzteres ist aber leider genau das, was freie Wirtschaft so erfolgreich macht. Dieser Mensch hier möchte eine für ihn und seine Buddys maßgeschneiderte Bürokratie. Nebenbei biedert er sich an. Ganz toll. Wir fangen immer wieder mit dem Erkenntnisprozess von vorn an, weil die Menschen bildungsfaul sind.

        Nicht neues unter der Sonne.

  3. Läuft heute im öffentlich rechtlich finanzierten Fernsehen eigentlich wieder eine linksgrüne Shitshow- Wahlkampfveranstaltung?

    🤣

    Warum laden die nicht einfach nur noch die linksgrünen Minderheitsvertreter ein und erzählen sich Gegenseitig wie schön ihr Weltbild ist?

  4. Du hast keine Wahl. Ich muss exportieren soviel wie geht. Wenn du nicht willst. Ja was hast du in meinen Land.
    Ach ja, teslawerke, BASF baut bei mir, und viele europ. Firmen machen Geschäfte, investieren, bauen bei mir.
    Willst du den Deal behalten? Dann lass mich machen, sonst?
    Subventionieren, ja. Was macht ihr? Schau euch Euren Subventionsladen an. Und wenn BASF bei uns baut, meint ihr wir geben denen keine Subis? Jeder Schei…..wird Subventioniert, bei Euch auch.
    Trumpis Vater hat mal 50.000 Sozialwohnungen in NY gebaut. Was ist das. Sozialwohnungssubventionsprogramm. Kurz: SWSP. Die Stadt zahlt, du wirst Reich.
    Komm lass. Du wirst Reich kennst du den Staat.

  5. „Um diesen Verlust auszugleichen, setzt die Regierung verstärkt auf die Industrieproduktion – mit massiven Subventionen auf allen staatlichen Ebenen.“

    Aha, die pöhsen Chinesen… Was für eine Doppelmoral, wenn man bedenkt, dass die US Administration mehr als 800 Milliarden frisch gedruckte Subventionen in die Wirtschaft pumpt, so die Zahlen von Credit Suisse. Diese gigantischen Subventionen macht der „Inflation Reduction Act“, kurz IRA, möglich. Pure schuldenbasierte Subventionen. Genau das, was man China vorwirft. Und man einen Handelskrieg gegen China vom Zaun gebrochen hat.

    1. @Franz O
      Ursache und Wirkung verwechselt? Der IRA ist die Reaktion der USA auf die Exporte Chinas..

  6. Whatabout,
    da liegen Sie falsch. Die USA haben ihre Industrie bereits massiv subventioniert, da spielte China überhaupt noch keine Rolle. Siehe Boeing vs. Airbus. Der IRA wurde offiziell mit der Corona-Inflation begründet, daher auch der Name „Inflation Reduction Act“ und nicht „China Reaction Act“. Logisch auch für Sie?

    1. @Franz O.
      Komisch, wieso reagiert der IRA denn explizit auf chinesische Importe in die USA? Warum ist ein explizites Ziel die chinesischen Elektroautos und warum hat denn China genau deswegen die WTO angerufen?
      „China’s commerce ministry said in a statement that the IRA „artificially sets trade barriers, and pushes up the costs of green energy transition“ by excluding „products from WTO members such as China.“ It further urged the US to abide by WTO rules „and stop abusing its industrial policies to undermine international cooperation on climate change.“
      Ach, was komme ich nur einen Schwurbler mit Fakten?
      Hier ein netter Artikel, der das ganz gut auf den Punkt bringt:
      https://yaleclimateconnections.org/2023/09/the-inflation-reduction-act-is-reducing-u-s-reliance-on-china/

    2. @franz, exakt die WestCoast Hippies haben eine Lieferverknappungsinflation –Corona– mit schuldenfinanzierten Programmen manifestiert.
      Die Bürgerchecks haben sichergestellt ,dass das neue Kreditgeld nicht in den Bankbilanzen –temporär nicht inflationswirksam–, sondern auf der Strasse landet und todsicher Inflation erzeugt. Die Hoffnung der MMTler,Senkung der Schuldenquote –herauswachsen aus den Schulden.

      Diese Affen diesseits und jenseits des Atlantiks haben wechselseitig immer die gleiche Problematik. Weltleitwährung oder nicht , Umlaufgeschwindigkeit und ein teilweise abgeschottetes China mit exportierender Produktion ohne Währungausgleich. Und in Europa , Target II Salden. plus Zinsverzerrung. Bei zeitgleich freiem Handel . Plus Forex.

      Diese globale Kostruktion mit deinen Investitionsmitteln so zu bauen ,das ist gaaaanz großes Kino.

      Der Turm zu Babbel.

      „Der Pfad der Gerechten ist zu beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders ……………..

      Sagt der Kaiser zum Ideologen,halt du sie dumm ,ich halt sie arm.

      1. @klempner
        Sie meinen die linksversifften WestCoast Hippies, die leistungsfähige, benutzerfreundliche und erschwingliche Computer sowie Smartphones erfunden und das öffentliche World Wide Web für Jedermann verfügbar gemacht haben?

        Die paar Affen an der Westküste, die mehr erwirtschaften, als das komplette BIP von Saudi Arabien oder der Schweiz?

        Die ungewaschenen, stinkenden, barfüßigen, langhaarigen Hippies, die den ehemals traditionellen ökonomischen Kernraum des heutigen US Rust Belt und dessen zunehmende Bedeutungslosigkeit aka Deindustrialisierung mehrfach kompensiert haben?

        Die den überwiegend in KMU angesiedelten High-Tech-Arbeitsplätzen ein perfektes Biotop geschaffen haben, um dort für überdurchschnittlich hohe Einkommen sorgen?

        https://scottmax.com/wp-content/uploads/2024/05/staff-2024-05-07T214427.367-2048×1150.jpg

        Sagt @klempner zum ortsansässigen Ideologen, halt du sie warm, ich halt dich dumm.

  7. Ja Franz O, so ist es.
    Wenn Europa, und ganz besonders Deutschland dazu gezwungen werden, wegen des Angriffskrieg von China gegen Taiwan ähnliche Sanktionen zu verhängen wie gegen Russland, dann wird auch der letzte Träumer begreifen, wem Sanktionen einen Nutzen bringen und wer darunter ganz besonders leidet.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  8. danke für den Artikel, lieber spät als nie. aber es wäre dringend an der Zeit
    für die Wirtschaftspolitische neuausrichtung. ich hab schon vor 6 Monaten gewarnt
    das der neoiberale Ansatz scheitert. leider ist es möglich wäre möglich dass sie hatte mich da schon keiner ernst genommen schon gar kein Politoier hat irgend irgendetwas ernst genommen noch wurde von der Politik selbst eine ehrliche Analyse der Wirtschaftspolitische Ausrichtung gemacht. der letzte deutsche Finanzminister war ja auch ein komplett verstrahlter Ideologe, der von wirklich vielen renommierten Institute gewarnt wurde. und ich habe mttlw die Hoffnung aufgegeben das man es schafft endlich er eine Wirtschaftspolitik zu machen die auch wirklich die Wirtschaft auslastet. das neoliberale narrativ mit Schuldenbremse Sitz echt tief und lieber wird die Realität verdrängt.mttlw hab ich Genosse Xi schon behlückwünscht China hat schon fast alle Zukunftstechnologien. und freue mich schon darauf das Genosse xI die Vertreter des Neoliberalismus einstampft

  9. Ich möchte nicht lange ausholen
    Grund für die sog.Krise der deutschen Automobilindustrie ind Deutschland ist das fatale Missmanagement der deutschen Automobilbranche z.B. bei VW ich denke nicht nur an verschlafene Modellpolitik und den Dieselskandal von VW.
    Die Energiepreise sind dank erneuerbare Energie die übrigens am billigsten ist im europäischen Vergleich mit am niedrigsten.
    Das Missmanagement der Poliik und der Energiepoltik in die Schuhe zu schieben ist einfach ein verdrehen von Tatsachen.

    1. @Bröll. Dass man nicht die ganze Schuld immer nur den Politikern zuschieben muss, finde ich richtig. Unternehmer haben eine große Verantwortung und haben auch starken Einfluss auf die Politik.

      Ihre Aussage zu den Energiepreisen in Deutschland, kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Ein Grund ist sicherlich die relativ hohe Abgabenlast, aber auch dann ist der Strom in Deutschland immer noch teuer. Hier ein Report, der die Preise etwas differenzierter betrachtet.

      https://strom-report.com/strompreise-europa/

    2. “ Grund für die sog.Krise der deutschen Automobilindustrie ind Deutschland ist das fatale Missmanagement der deutschen Automobilbranche z.B. bei VW ich denke nicht nur an verschlafene Modellpolitik und den Dieselskandal von VW.“

      VW hat in Europa als Konzern einen höheren Marktanteil als noch vor einigen Jahren. Dieses Gejammer von „falsche Modellpolitik“ steht auf sehr wackligen Beinen. Es ist aber so, dass die Verkäufe in Europa absolut niedriger sind als vor einigen Jahren. Wenn ihr das jetzt auf „fatales Missmanagment“ der deutschen Autoindustrie schieben wollt, würde ich gerne die Argumente dafür lesen.

      In Europa fehlten 2024 im Vergleich zu den Jahren 2017, 2018, 2019 über 2,5 Millionen Verkäufe. Weniger Bedarf wird irgendwann und irgendwo auch zu weniger Auslastung und zu Verkleinerungen führen. Da am Beispiel VW der Marktanteil eben nicht kleiner wurde, kann auch nur bedingt davon die Rede sein, dass Kunden einfach andere Marken kaufen und deswegen VW Probleme hat. Man muss sich ja fast fragen warum die anderen großen OEMs dieses „fatale Missamanagment“ nicht ausnutzen konnten um Marktanteile deutlich zu steigern.

      1. @Sternwarte
        Nun, Europa ist nicht die Welt.Den größten Umsatz und Gewinn hat VW in China gemacht. Und da bricht beides ein.

  10. Jetzt ist China an den Fehlentscheidungen deutscher Vorstände und Politiker schuld. Wer ist der Nächste ?
    Deutschlands sog. Elite ist seit Jahrzehnten überfordert. Dazu kommt ein Provinzialismus , höflich als Föderalismus umschrieben , der alles lähmt. Provinzfürsten torpedieren alles nach Belieben.
    Deutschlands Politik wird von Selenskyi und Trump und Netanjahu bestimmt. Vasallenstaat.

    1. “ Deutschlands Politik wird von Selenskyi und Trump und Netanjahu bestimmt. Vasallenstaat.“

      Aha, ich dachte WEF, Bilderberg und Soros? Oder sind das jeweils nur verlängerte Arme der oben genannten?

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