Allgemein

China stockt Gold-Reserven erneut auf China setzt im Handelskrieg auf Gold – US-Anleihen unter Druck

Verkauft China US-Anleihen?

China kauft Gold statt US-Anleihen
Foto: Bloomberg

China schränkt den Zugang zum Dollar ein und baut gleichzeitig seine Gold-Reserven weiter aus. Ein doppeltes Signal im eskalierenden Handelskonflikt mit den USA.

Handelskrieg: China setzt auf Gold – US-Anleihen unter Druck

China reduziert Dollar-Käufe und setzt auf Gold – eine Entwicklung, die im Kontext des Handelskonflikts mit den USA an Brisanz gewinnt. Am heutigen Mittwoch hat die chinesische Zentralbank (PBoC) große staatliche Banken angewiesen, ihre US-Dollar-Käufe zu reduzieren und Dollar-Käufe für eigene Konten einzustellen. Zudem sollen die Banken die Prüfungen bei der Ausführung von Dollar-Orders für Kunden verschärfen, um spekulative Trades einzudämmen. Gleichzeitig ließ die PBoC verlauten, dass sie keine sofortige starke Abwertung des Yuan plant, um die Auswirkungen der US-Zölle abzufedern – ein Zeichen dafür, dass China Stabilität priorisiert, aber den USA einen klaren Warnschuss sendet.

Zentralbank stoppt Dollar-Käufe und sendet Warnsignal

Am heutigen Mittwoch hat die chinesische Zentralbank (PBoC) große staatliche Banken angewiesen, ihre US-Dollar-Käufe zu reduzieren und Dollar-Käufe für eigene Konten einzustellen. Zudem sollen die Banken die Prüfungen bei der Ausführung von Dollar-Orders für Kunden verschärfen, um spekulative Trades einzudämmen. Gleichzeitig ließ die PBoC verlauten, dass sie keine sofortige starke Abwertung des Yuan plant, um die Auswirkungen der US-Zölle abzufedern – ein Zeichen dafür, dass China Stabilität priorisiert, aber den USA einen klaren Warnschuss sendet.

Nur Stunden zuvor hatte China als Reaktion auf die US-Zölle von 104 % auf chinesische Waren seine Zölle auf amerikanische Produkte auf 84 % erhöht. Die USA konterten inzwischen mit einer neuen Drohung: US-Finanzminister Scott Bessent erklärte, dass das Delisting chinesischer Unternehmen von US-Börsen als Option auf dem Tisch liege. Die Reduktion der Dollar-Käufe könnte ein Signal sein, dass China nicht nur mit Handelsbarrieren, sondern auch mit seinen USD-Reserven und US-Staatsanleihen (Treasuries) als Druckmittel reagieren könnte.

Milliardenverkäufe erschüttern US-Anleihenmarkt: Verkauft China?

Die Gerüchte über massive Verkäufe von US-Anleihen durch China sorgen bereits für Unruhe. Am Montag berichtete Zerohedge, dass China weitere 50 Milliarden US-Dollar an Treasuries verkauft habe, angeblich als Reaktion auf Trumps Drohung mit zusätzlichen 50%-Zöllen. Daten des US-Schatzamtes zeigen, dass Chinas Bestände an US-Staatsanleihen im Januar 2025 noch leicht gestiegen waren, von 759,0 Milliarden US-Dollar im Dezember 2024 auf 760,8 Milliarden US-Dollar. Ein Verkauf von 50 Milliarden US-Dollar würde die Bestände auf etwa 710,8 Milliarden US-Dollar reduzieren – ein signifikanter Rückgang, der die Märkte weiter unter Druck setzen könnte, insbesondere vor den Auktionen des US-Schatzamtes am 9. und 10. April, bei denen 39 Milliarden US-Dollar an 10-jährigen Notes und 22 Milliarden US-Dollar an 30-jährigen Anleihen angeboten werden.

Der Marktanalyst Jim Bianco, sprach am Mittwoch von einer „chaotischen Liquidation“ im Anleihenmarkt. Er beschreibt einen Anstieg der 30-jährigen US-Anleiherendite um 56 Basispunkte in nur drei Tagen – auf 5,00 % innerhalb von 54 Stunden. Ein solcher Anstieg, so Bianco, ist historisch und erinnert an den 7. Januar 1982, als die Rendite bei 14 % lag. Er führt dies auf eine erzwungene Liquidation zurück, möglicherweise durch das Ausräumen des Basis-Trades, einer Strategie, bei der Hedgefonds auf Preisunterschiede zwischen Treasury-Futures und den zugrunde liegenden Anleihen spekulieren. Bianco sieht Trumps Zölle als Auslöser für den „gebrochenen“ Anleihenmarkt, was zeitlich mit Zerohedges Bericht über Chinas Verkauf übereinstimmt. Doch er zweifelt daran, dass China der Haupttreiber ist: Der Anstieg des Dollar-Index (DXY) deute auf Netto-Käufe aus dem Ausland hin, nicht auf einen massiven Verkauf durch China, der den Dollar schwächen würde.

Der Ökonom Brad Setser, ein Experte für Chinas Devisenpolitik, zeigt sich noch skeptischer. Er argumentiert, dass China in den letzten zehn Jahren keine großen Nettoverkäufe von Treasuries getätigt habe, sondern sein Portfolio stabil gehalten habe, mit einer Verschiebung hin zu kurzfristigen Schatzwechseln. Setser schätzt Chinas Treasury-Bestände auf etwa 4 % des US-BIP – ein historisch niedriger Wert – und glaubt, dass ein Rückgang eher passiv sein könnte, etwa durch auslaufende Anleihen, die nicht reinvestiert werden. Ein aktiver Verkauf von 50 Milliarden US-Dollar, wie Zerohedge behauptet, würde laut Setser der US-Notenbank auffallen, da solche Transaktionen über regulierte Großbanken laufen. Er hält es für plausibler, dass Hedgefonds ihre Treasury-Positionen auflösen, was die Marktbewegungen erklären könnte, die Bianco beschreibt.

China US-Anleihen Gold

China stockt Gold-Reserven erneut auf

Während die Bond-Märkte unter Druck stehen, erreichten Chinas Devisenreserven im März 2025 einen neuen Höchststand von 3,24 Billionen US-Dollar, ein Anstieg um 13,4 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vormonat. Ein Teil dieses Zuwachses kommt durch steigende Goldpreise, die den Wert der bestehenden Reserven erhöhen. Zum fünften Monat in Folge hat die Volksbank von China (PBoC) ihre Gold-Reserven aufgestockt: Im März 2025 legte der Bestand um weitere 90.000 Feinunzen zu, womit China nun 73,7 Millionen Feinunzen (ca. 2.068 Tonnen) hält. In den vier Monaten davor hatte die PBoC bereits 900.000 Feinunzen (ca. 25 Tonnen) hinzugekauft – ein Gesamtzuwachs von 28 Tonnen in fünf Monaten. Im März 2025 lag der Goldpreis bei etwa 2.400 US-Dollar pro Unze, ein Anstieg von rund 20 % gegenüber dem Vorjahr. Bei diesem Preis sind Chinas Goldreserven über 176 Milliarden US-Dollar wert, ein Plus von etwa 30 Milliarden US-Dollar seit Mitte 2024.

China Gold Reserven

Die PBoC verfolgt hier eine klare Strategie: Gold dient als Absicherung gegen die Unsicherheiten, die durch den Handelskrieg mit den USA und die weltweite Marktvolatilität verstärkt werden. Zwischen September und November 2024 hatte China seine Bestände an US-Bonds um etwa 12 Milliarden US-Dollar reduziert, bevor sie im Januar 2025 leicht anstiegen. Der angebliche Verkauf von 50 Milliarden US-Dollar im April 2025, falls er stimmt, würde eine neue Dimension erreichen – und die Spannungen zwischen Peking und Washington weiter verschärfen. Ob China tatsächlich verkauft oder ob die Marktvolatilität andere Ursachen hat, bleibt im Moment unklar.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

2 Kommentare

  1. Worauf sollte China sonst setzen?
    Es hat doch in den letzten tausenden von Jahren recht gut geklappt mit dem Gold.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage