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China: S&P senkt Ausblick auf negativ

FMW-Redaktion

Die amerikanische Ratingagentur S&P hat das Rating für China heute Vormittag von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. Erst gestern hatte S&P auch für die Eurozone den Ausblick gesenkt unter Hinweis auf das fortgesetzt schwache Wachstum und die niedrige Inflation in der Eurozone.

Heute aber die überraschende Senkung des Ausblicks für China auf negativ, gleichwohl bleibt das Rating vorerst bei AA-. In der Begründung verweist S&P auf die gestiegenen Risiken für die Kreditwürdigkeit des Landes, weil sich das Wachstum (und damit auch das Kreditwachstum) verlangsame und die Reformen nicht in wünschenswertem Tempo verliefen:

“We revised the outlook to reflect our expectation that the economic and financial risks to the Chinese government’s creditworthiness are gradually increasing. This follows from our belief that, over the next five years, China will show modest progress in economic rebalancing and credit growth deceleration.”

Man habe, so S&P, das Tempo der Ausbalancierung („rebalancing“) der chinesischen Wirtschaft überschätzt. Zwar rechne man, so S&P weiter, nach wie vor mit einem Wachstum von über 6%, doch bereite der hohe Grad an staatlichen Investitionen, der den tragfähigen Anteil von 30 bis 35% des BIP weit überschreite, für bedenklich. Angesichts der Abschwächung des Wachstums und der zunehmenden Verschuldung der chinesischen Unternehmen sei China nun anfälliger für externe Schocks:

“In our opinion, these expected trends could weaken the Chinese economy’s resilience to shocks, limit the government’s policy options, and increase the likelihood of a sharper decline in trend growth rate,” so S&P.

Eine Abstufung des Kreditratings könne nun erfolgen, wenn China versuche, das Wachstum bei 6,5% oder mehr zu halten, dies aber durch eine verstärkte Schuldenaufnahme finanzieren wolle. Insgesamt rechne man mit einer weiter steigenden Verschuldung sowohl der Regierung als der Unternehmen. Sollte sich Chinas Wachstum jedoch parallel zum Kreditwachstum vollziehen, werde man den Ausblick für China wieder auf „stabil“ erhöhen, so S&P.



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