Die Märkte im Reich der Mitte nahmen es mit Gelassenheit: die Kreditvergabe in China jedoch ist deutlich stärker eingebrochen, als Analysten prognsotiziert hatten. Lag die Kreditvergabe im Juni noch bei 1,1 Billionen Yuan, so kollabierten die Ausleihungen im Juli auf 385 Milliarden Yuan. Das ist der geringste Wert seit Dezember 2009 – und zeigt, dass die Banken trotz Aufforderung durch die Regierung zögern, neue Kredite an Firmen und Konsumenten zu vergeben.
Die Kreditvergabe aber ist die Achillesverse in einer Wirtschaft, die bis zum Anschlag kreditgehebelt ist. Wenn der Optimismus, dass die Wirtschaft immer weiter wächst, einmal verflogen ist, wird es schwer den Mythos des ewigen Wachstums wieder anzukurbeln.
Und dann dürfte es auch nichts werden mit dem Ziel der Regierung Chinas, die USA als größte Volkswirtschaft in 16 Jahren abgelöst zu haben. Dagegen sprechen übrigens schon die demographischen Trends: so liegt die Geburtenrate nach Daten aus China aus dem Jahr 2010 bei 1,18 Kindern pro Frau – und damit noch deutlich niedriger als in Japan (1,39 Kinder pro Frau).
Und das bedeutet: die Zahl der arbeitsfähigen Menschen nimmt weiter ab, die Zahl der Alten und Rentner dagegen nimmt zu. All das ignorieren die optimistischen Prognosen, die davon ausgehen, dass China im Jahr 2030 die größte Volkswirtschaft auf dem Globus sein wird. Daran wird sich auch durch die neuen Lockerungen der 1-Kind-Politik, die 1979 beschlossen worden war, nichts Wesentliches ändern. Denn die Effekte der Lockerungen werden erst in einigen Jahrzehnten statistisch durchschlagen – und auch mit der Lockerung wird Chinas Gesellschaft weiter schrumpfen – anders als die USA übrigens..
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