China, einst ein Land mit minimalem Anteil an den globalen Treibhausgasemissionen, hat heute die kumulierten CO2-Emissionen der Europäischen Union (EU) übertroffen – eine Entwicklung, die das Ausmaß der industriellen Revolution des Landes verdeutlicht. Gleichzeitig wird China, trotz seines rasanten Wachstums, die Vereinigten Staaten wahrscheinlich nie einholen.
China wird globaler Spitzenreiter bei CO2-Emissionen
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war China ein marginaler Akteur in der globalen Emissionsbilanz. Seine industrielle Entwicklung nahm erst in den späten 1970er Jahren mit Reformen und der Öffnung der Wirtschaft Fahrt auf. Innerhalb weniger Jahrzehnte schoss das Land an die Spitze der jährlichen Emissionen und hat inzwischen nach Berechnungen des Think Tanks „Carbon Brief“ kumulativ 312 Gigatonnen CO2 ausgestoßen – mehr als die EU seit Beginn der Industrialisierung mit 303 Gigatonnen.
Dieser rasante Anstieg verdeutlicht nicht nur Chinas industriellen Erfolg, sondern auch die Herausforderungen, die mit seiner Kohleabhängigkeit und der steigenden Nachfrage nach Energie einhergehen. Der Energiesektor, insbesondere die Nutzung von Kohle für Strom und Chemieproduktionen, bleibt der größte Emittent. Dennoch hat China auch beachtliche Fortschritte bei erneuerbaren Energien erzielt, was langfristig eine Stabilisierung verspricht.
Warum China die USA bei CO2 nicht einholen kann
Trotz dieser Zahlen wird China laut den Experten von Carbon Brief die Vereinigten Staaten niemals überholen. Die USA, die seit der industriellen Revolution weit mehr fossile Brennstoffe genutzt haben, haben insgesamt 532 Gigatonnen CO2 emittiert. Der Vorsprung von über 200 Gigatonnen ist selbst mit Chinas gegenwärtigen Emissionsraten uneinholbar. Hinzu kommen die Unterschiede in den pro-Kopf-Emissionen: Während Chinas Bürger durchschnittlich 227 Tonnen CO2 ausstoßen, liegt dieser Wert bei den Amerikanern bei 1.570 Tonnen.
Diese Diskrepanz spiegelt auch unterschiedliche wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen wider. Die USA zeichnen sich durch jahrzehntelange Dominanz im Energieverbrauch aus, während Chinas Emissionen vor allem ein Symptom seines schnellen Wachstums in den letzten Jahrzehnten sind.
Zwischen Klimaführer und Entwicklungsland: Chinas Strategie auf der COP
Die Ergebnisse des Berichts erschienen im Vorfeld der diesjährigen Weltklimakonferenz COP29 in Baku. Dort festigte China seinen Status als entscheidender Akteur der globalen Klimapolitik. China zeigte eine unerwartet kooperative Haltung und machte detaillierte Angaben zu seinen Klimafonds, darunter über 24 Milliarden Dollar, die seit 2016 an Entwicklungsländer gezahlt wurden. Diese Offenlegung markiert einen bemerkenswerten Schritt nach vorne. Durch seinen Einfluss im BRICS-Block trieb China Initiativen wie die Ausweitung der Klimahilfespenderbasis voran. Dennoch bleibt Chinas Haltung ambivalent: Einerseits investiert es massiv in grüne Technologien und spielt eine zentrale Rolle im Ausbau erneuerbarer Energien, andererseits pocht es auf seinen Status als Entwicklungsland, um weniger finanzielle Verantwortung zu übernehmen.
Trump als Chance für China: Führungsrolle im globalen Klimaschutz?
Zwar gab Präsident Xi Jinping auf der Generalversammlung der Vereinten Nationen 2021 für China das Ziel der „Dual Carbon Goals“ aus, womit gemeint ist, dass China bis 2030 den Höhepunkt der CO2-Emissionen erreichen und bis 2060 CO2-neutral sein will.
Allerdings ist dieses Vorhaben dem übergeordneten strategischen Ziel der weitgehenden Selbstversorgung bis 2060 untergeordnet, zu der auch die Energieunabhängigkeit gehört.
Im Rahmen dieser Strategie baut China die erneuerbaren Energien massiv aus. In den letzten 10 Jahren stieg der Anteil der erneuerbaren Energien bei der Stromerzeugung von 17,4% auf 28,1%, wie aus Zahlen der Nationalen Statistikbehörde (NBS) hervorgeht.
Mittlerweile dominieren erneuerbare Energien die Erweiterungen der Stromerzeugungskapazitäten. In den ersten neun Monaten dieses Jahres wurden 85,4% der neuen Kapazitäten aus erneuerbaren Energien hinzugefügt, darunter allein 161 GW an Solaranlagen – mehr als der Rest der Welt zusammen im gleichen Zeitraum installiert hat. Prognosen deuten darauf hin, dass Chinas Emissionen bereits 2025 ihren Höhepunkt erreichen könnten – fünf Jahre früher als die von der Regierung gesetzte Frist.
Dennoch ordnet der Climate Change Performance Index (CCPI) China mit Platz 55 den Ländern mit sehr niedriger Performance in der Energiepolitik zu. Aber die Forscher CCPI vermissen quantitative Ziele, die es schwierig macht, die Wirksamkeit der Reduzierung von Emissionen zu bewerten.
Mit Trump als Präsident der USA könnte sich auch die Rolle von China völlig wandeln. Trump kündigte an, aus dem Pariser Protokoll zum Klimaschutz aussteigen zu wollen. China könnte dies als strategische Option sehen, sich hier als Gegenspieler zu den USA zu positionieren. Durch die Übernahme einer führenden Rolle im globalen Klimaschutz könnte China nicht nur seine internationale Stellung stärken, sondern auch wirtschaftliche Vorteile durch den Ausbau und Export grüner Technologien erzielen. Diese Entwicklung könnte zu einer Verschiebung der globalen Machtverhältnisse führen, wobei China als Vorreiter in der Klimapolitik und nachhaltigen Entwicklung agiert – und die USA langfristig als Verlierer dastehen.
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Diese sinnlose Anzahl von Tonnen CO2.
Alles an den Haaren herbei gezogen oder ist dies etwa gewogen worden ?
Die absolute Verblödung der Massen
Man wird über die Klimahysterie der Deutschen einmal Bücher schreiben. Dabei ist über hunderttausende von Jahren (durch Bohrkerne) nachgewiesen, dass erst die Temperatur ansteigt, und dann das CO2 nachzieht.
Aber, mit der Klimahysterie kann eine Menge Geld verdient werden und es können viele Steuern eingetrieben werden.
Dennoch hat die Klimahysterie den Vorteil, dass weniger fossile Stoffe verbrannt werden, denn nur um sie zu verbrennen, sind sie viel zu kostbar.
Nun nimmt gerade Deutschland sogar die Deindustrialisierung in Kauf und es werden Milliarden von Euro in eine Wasserstofftechnologie verpulvert, die so niemals bezahlbar ist.
Wasserstoff ist aber für die chemische Industrie sehr wichtig.
Wenn der Bedarf der chemischen Industrie an Wasserstoff durch überschüssigen Strom erzeugt wird, dann macht das auch Sinn, denn auch dafür müssen dann keine fossilen Stoffe mehr herhalten.
Es wird aber noch sehr lange dauern, bis dass dieser Wasserstoff alleine für die chemische Industrie aus „Erneuerbaren“ hegestellt werden kann. Aber das Ziel ist schon richtig.
Mal sehen, ob es in Deutschland in einigen Jahren überhaupt noch eine chemische Industrie geben wird.
Nur— so viel Wasserstoff herstellen, dass damit irgendwann in der Zukunft Gaskraftwerke betrieben können, ist ein Treppenwitz von Habeck. Alleine die Kosten wären gigantisch.
Mal sehen wann die Deutschen merken, dass sie tatsächlich die dümmste Energiepolitik auf dem Planeten betreiben, und wieviel Billionen Euro bis dahin sinnlos vergeudet sind.
Viele Grüße aus Andalusien
Helmut
Jetzt erst? China hat 1,4 Milliarden Menschen, wie viel hat Europa? Ziemlich genau halb so viele?
Eine Nachricht, die mich wirklich aufrütteln würde, wäre „Monaco überholt Deutschland“ oder so.
Wenn man sich dann noch anschaut, welche Anstrengungen China unternimmt, um die Uhr zurückzudrehen, frage ich mich ernsthaft, was so ein Artikel bezwecken soll.