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Prozess der Deglobalisierung gewinnt an Fahrt China unattraktiver für Unternehmen aus USA – Deglobalisierung

Das Ende von "Chimerica"?

China USA Deglobalisierung

China ist nicht mehr das wichtigste Investitionsziel für Unternehmen aus den USA – das zeigt, dass die Deglobalisierung fortschreitet!

Laut dem 25. jährlichen China Business Climate Survey Report, der von der American Chamber of Commerce in der Volksrepublik China (AmCham China) veröffentlicht wurde, ist das Reich der Mitte nicht mehr das primäre Investitionsziel für amerikanische Unternehmen.

China nicht mehr wichtigstes Investitionsziel für amerikanische Unternehmen

Weniger als die Hälfte der befragten Mitgliedsunternehmen stuften China als eine der drei wichtigsten Investitionsziele ein. Dies stellt einen signifikanten Wandel dar. Im vergangenen Jahr haben 45% der Mitglieder angegeben, dass sich das Investitionsumfeld in China verschlechtert hat, ein Anstieg um 31 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Prozentsatz von Mitgliedern, die in den letzten fünf Jahren so geantwortet haben.

Verlagerung der Produktion und Beschaffung aus China heraus

Obwohl viele der Mitgliedsunternehmen seit Jahrzehnten im Reich der Mitte tätig sind und eine langfristige Verpflichtung gegenüber dem chinesischen Markt haben, erwägen viele von ihnen aufgrund von Risikomanagement und US-chinesischen Handelsspannungen eine Verlagerung ihrer Produktion und Beschaffung aus China heraus. Der Bericht zeigt, dass es einen 10-Prozentpunkt-Anstieg bei Unternehmen gibt, die eine Verlagerung erwägen oder bereits damit begonnen haben.

Die meisten Mitglieder erwägen jedoch nicht, ihre Lieferketten zu verlagern. Der Bericht zeigt, dass viele Mitgliedsunternehmen trotz der Herausforderungen, die sie in China erlebt haben, langfristig an ihrem Engagement für den chinesischen Markt festhalten.

Gewinne steigen trotz Pandemie

Trotz der Pandemie-bedingten Einschränkungen prognostizierten 32% der Mitglieder, dass ihre Gewinne im Jahr 2022 steigen würden. Allerdings berichteten 34% der Mitglieder, dass sie pessimistischer in Bezug auf ihre finanziellen Aussichten waren als in den vergangenen Jahren.

Komplexere bilaterale Beziehung zwischen den USA und China

Der Bericht zeigt auch, dass die bilaterale Beziehung zwischen den USA und China für amerikanische Unternehmen in China immer komplexer wird. Im vergangenen Jahr hatten die Mitgliedsunternehmen mit Chinas wirtschaftlichem Abschwung, den Zero-COVID-Maßnahmen und den Bemühungen zur Einhaltung verschiedener neuer US- und China-bezogener Vorschriften zu kämpfen.

Die Beziehung zwischen beiden Ländern bleibt angespannt, was die Geschäftsentscheidungen der Mitglieder beeinflusst. Die Hälfte der Mitgliedsunternehmen ist pessimistisch in Bezug auf die zukünftige Beziehung zwischen den USA und China, während drei Viertel der Mitglieder angeben, dass ihre Unternehmen von Handelsspannungen betroffen sind. Ein positives bilaterales Verhältnis ist äußerst wichtig für die Geschäfte der Mitgliedsunternehmen in China, und viele hoffen, dass zukünftige Handelsverhandlungen zu offeneren chinesischen Märkten und einem gerechteren Wettbewerbsumfeld für ausländische Investoren führen werden.

Herausforderungen im Bereich Human Resources

Mitglieder berichten, dass ihre drei wichtigsten Herausforderungen im Bereich Human Resources die US-chinesischen Spannungen und geopolitischen Bedenken (43%), Arbeitskosten (37%) und steigende Gehalts- und Lohnkosten (31%) sind. In der diesjährigen Umfrage gaben 51% der Mitglieder an, dass ihre bevorzugten Expatriate-Kandidaten nicht bereit waren, nach China zu ziehen, was im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg um 21 Prozentpunkte entspricht.

Da die Quarantäne für internationale Ankünfte offiziell am 8. Januar 2023 endete, wird erwartet, dass sich die Reisesituation verbessern wird, sobald internationale Flüge wieder das Niveau vor der Pandemie erreichen. Es bleibt jedoch unklar, ob die erleichterte Reise die Tendenz der Expatriate-Mitarbeiter, nicht nach China ziehen zu wollen, umkehren kann.

Ausblick auf vertiefte Kommunikation und Lösung ungelöster Probleme

Das China Business Climate Survey formuliert: „Unsere Daten bieten einen genauen und nuancierten Einblick in die Erfahrungen, die unsere Mitgliedsunternehmen vor Ort in China gemacht haben. Mit den jetzt wieder geöffneten Grenzen freuen sich unsere Mitgliedsunternehmen auf vertiefte persönliche Kommunikation auf breiter Basis und hoffen weiterhin, dass die beiden Regierungen ungelöste Probleme angehen und konstruktiv lösen können.“

Das klingt jedoch eher nach einem frommen Wunsch – und das umso mehr, als mit dem FBI-Chef gestern ein hoher US-Regierungsvertreter die Entstehung von Corona als Labor-Unfall in Wuhan bezeichnet hat, was die Beziehungen zwischen Washington und Peking nicht gerade verbessern dürfte..



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3 Kommentare

  1. Das ist die Frage, ist China zu ersetzen?
    Indien ist eine abnehmbare Lösung.

  2. …ich denke das auch Mexico und weitere Mittel- und Südamerikanische Länder gerne als Produzenten auftreten…die erleben dann einen signifikanten Aufschwung ihrer Wirtschaft….was auch wiederum Amerika nützt, da dann die Länder um die USA herum wohlhabender werden und es weniger Wanderbewegungen nach Amerika gibt…am Ende sind China und die USA aber abhängig voneinander…beide wollen gerne den gegnerischen Wirtschaftsmarkt beackern…daher wird es auch wieder friedlichere Zeiten geben…einer von beiden müsste halt bloß die weiße Fahne schwenken…aber so weit sind wir noch nicht…bis so etwas kippt kann es eine gefühlte Ewigkeit dauern

    1. Young Global Leader

      „…ich denke das auch Mexico und weitere Mittel- und Südamerikanische Länder gerne als Produzenten auftreten…“

      Ich stelle mir die Frage, was passiert, wenn die sich enger an BRICS binden und neben chinesischer Technologie auch russische Waffen kaufen? Vermutlich sind sie dann keine Demokratien mehr oder so was.

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