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Glücksspiel und die Stimmung der Chinesen China und Macau: Kommunisten sind schlecht fürs Geschäft

Der anhaltende Wohlstandsverlust

China Macau Kommunisten schlecht fürs Geschäft
Foto: KI-generiert vom Autor

Macau, einst als Armenhaus unter portugiesischer Herrschaft bekannt, gilt heute als das schillernde „Spielzimmer in China“. Doch während Präsident Xi Jinping beim 25. Jubiläum der Rückgabe Macaus den wirtschaftlichen Aufstieg feierte, offenbarte sich eine unbequeme Wahrheit: Der Glanz von Macau verblasst – politisch inszeniert, aber wirtschaftlich geschwächt.

Macau: Eine Perle mit Makel – Kommunisten in China schlecht für das Geschäft

Kommunisten sind schlecht fürs Geschäft – und Xi Jinping ist der Beweis.
Am 20. Dezember 2024 feierte Macau das 25. Jubiläum der Rückgabe der portugiesischen Kolonie an die Volksrepublik China. In den chinesischen Staatsmedien wurde die „Sonderverwaltungszone“ als wirtschaftlicher Erfolg gefeiert – ein Armenhaus unter Portugal, das sich zu einem der wohlhabendsten Orte Asiens entwickelt hat.

Mit dabei bei den Feierlichkeiten war Präsident und Generalsekretär Xi Jinping, der Macau als „eine Perle auf der Palme“ des Mutterlandes bezeichnete. Doch diese Narrative erfordert ideologische Verrenkungen: Der Wohlstand Macaus fußt auf einem Geschäftszweig, der im Mutterland streng verboten ist – dem Glücksspiel.

Unter Mao Zedong zählte Glücksspiel zu den „Vier Alten“, die es zu überwinden galt: alte Ideen, alte Kultur, alte Sitten und alte Gewohnheiten. Ironischerweise feiern jedoch auch andere „alte Gewohnheiten“ in Macau fröhliche Urstände: Korruption und Geldwäsche.

Laut einem Bericht des US-Senats von 2015 fließen jährlich rund 200 Milliarden US-Dollar (rund 187 Milliarden Euro) durch Macaus Geldwäsche-Kanäle. Triaden, chinesische Unterweltsyndikate, verdienen Milliarden mit Schmuggel von Drogen, Luxusgüter, Waffen und Elfenbein, Prostitution und Menschenhandel.

Dezember: Ein symbolhafter Rückschlag

Die Casino-Umsätze Macaus für 2024 beliefen sich auf 182 Milliarden Patacas (rund 21,7 Milliarden Euro) – ein Wachstum von 2% gegenüber 2023. Jeder Monat übertraf die Umsätze des Vorjahres – bis auf eine Ausnahme: den Dezember. Inmitten der Jubiläumsfeierlichkeiten und des Besuchs von Xi Jinping verzeichneten die Casinos einen Rückgang der Einnahmen um 8% im Vergleich zum Vorjahr.

Strenge Sicherheitsmaßnahmen und politische Paraden verwandelten Macau in eine Bühne für politische Inszenierungen und drängten den üblichen touristischen Glanz in den Hintergrund. Touristen hielten sich zurück, und nach einem Jahr des Wachstums wurde der Dezember zum Stolperstein – ein Sinnbild für die Widersprüche zwischen politischer Inszenierung und wirtschaftlicher Realität.

Das unvollendete Comeback

Trotz des insgesamt positiven Trends für 2024 bleibt ein Wermutstropfen: Die „Palme“, von der Xi Jinping sprach, kränkelt. Der anhaltende Wohlstandsverlust des chinesischen Mittelstands und der Oberschicht hinterlässt auch in Macau Spuren. Die Casino-Umsätze haben das Niveau von 2019 noch lange nicht erreicht. Vor der Pandemie lagen die Einnahmen bei 292 Milliarden Patacas (rund 34,7 Milliarden Euro).

Macaus Verwaltung zeigt sich optimistisch und prognostiziert für 2025 weiteres Wachstum. Doch die wirtschaftlichen Herausforderungen des „Mutterlandes“ belasten beide Sonderverwaltungszonen: Macau, das „Spielzimmer Chinas“, und Hongkong, das „Shopping Center“ Chinas. Beide kämpfen mit Abwärtstrends. Denn solange die Palme kränkelt, bleibt auch der Glanz der Perle blass.



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