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Warum Walmart & Co China in Schwierigleiten bringen China: US-Einzelhändler signalisieren schlechte Nachricht für Exporte

China US-Einzelhändler

Die großen US-Einzelhändler wollen zum Jahresendspurt weniger Ware vorhalten, was bedeutet, dass sie weniger aus Asien, insbesondere aus China, bestellen werden. Gleichzeitig kehren Walmart, Target, Home Depot und Lowe’s zum Just-In-Time-Prinzip zurück. In China setzt sich derweil der Abwärtstrend des Industriewachstums weiter fort.

US-Einzelhändler Just-in-Time-Prinzip und kleinere Lagerhaltung – Problem für China

Nach Berechnungen der Susquehanna International Group, einem Handelsspezialisten in den USA, haben die Top-Einzelhandelsgruppen ihre Lagerbestände in diesem Jahr um -4% reduziert. Damit bestätigen sie die Analyse der National Retail Federation (NRF), dass die Zurückhaltung der Groß- und Einzelhändler bei Bestellungen von Herstellern in Asien hauptsächlich auf die hohen Lagerbestände aus den Nachwehen der Corona-Zeit zurückzuführen ist.

Aufgrund der unterbrochenen Lieferketten hatten die Händler begonnen, große Mengen an Produkten zu ordern, anstatt wie zuvor auf kurze Produktionszyklen zu setzen. Nun schwenken Walmart, Target, Home Depot usw. um und kehren zum Just-In-Time-Prinzip zurück. Das eher schwache Konsumklima in den USA führt jedoch auch dazu, dass die Warenlager im dritten Quartal nicht wie üblich um 14% über dem Quartalswachstum der Zeit vor Covid-19 liegen werden, sondern immer noch deutlich höher als die 6% im letzten Jahr.

Das bedeutet, dass die Exporte aus China in diesem Quartal zwar höher ausfallen dürften als im letzten Jahr, aber weit geringer als erhofft. Interessant wird die Frage sein, wie hoch der Anteil der Produktionen sein wird, die nicht aus China stammen.

Der World Container Index gab entgegen dem jahreszeitlichen Trend um 3,5% nach. Dies wurde hauptsächlich durch fallende Transitraten auf Basis von 40-Fuß-Containern (2 TEU) von China nach Europa und Nordamerika verursacht. Die Überfahrten von Containern nach Rotterdam waren in der letzten Woche um 5% günstiger, nach New York um 3% und nach Genua um 1%.

Industrie in China setzt seinen Abwärtstrend fort

Die Wachstumsrate der Industrie in China betrug im Juli 3,7% im Jahresvergleich. Damit folgt sie dem Abwärtstrend, der nun schon seit einem Jahr anhält.3 Auf Monatsbasis gab es praktisch keine (+0,01%) Veränderung in der Industrie.

Ähnlich verhielt es sich auch bei der Crude-Oil-Produktion. Diese stieg von Juni auf Juli um 0,25%. Aufgrund der niedrigen Basis des Vorjahres ergab sich im Jahresvergleich eine recht hohe Steigerung von 17,4%.

Die Produktion von Stahl und Zement – also Indikatoren für die Bauaktivität – ging jeweils im Monatsvergleich um -7,85 % bzw. um -5,23 % zurück. Auch die Zementproduktion auf Jahresbasis sank um -5,7 %, was den dritten Rückgang in Folge darstellt. Der Stahlpreis bleibt, ebenso wie in den letzten sechs Wochen, in einer Seitwärtsbewegung.4 Der Kohlepreis folgt ebenfalls dieser Seitwärtsbewegung.

Der Lithium-Preis fällt weiter und ist nun nur noch knapp von der 200.000-Yuan-Grenze entfernt.

Nur der Index für Rohmaterialien, ein Indikator für das verarbeitende Gewerbe, stieg in der letzten Woche um +2,78 % an. Dies lässt weiterhin die Hoffnung aufkommen, dass die Neujahrssaison für die Produzenten glimpflich verlaufen wird.

Insgesamt zeigen die Indikatoren für die Industrie in China keine klare Richtung, die auf eine wirtschaftliche Trendwende hindeuten würde.



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1 Kommentar

  1. Vielmehr muss man sagen, die Einzelhändler müssen die Länger abbauen, weil man nicht weiß ob man die Waren später noch los wird.

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