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China veröffentlicht Statement zu Handelskrieg mit USA: „Handelstyrannei“. Und Steve Bannon benennt die wirklichen Ziele von Trump..

China kontert Trump - und Steve Bannon zeigt, warum der Handelskrieg erst ganz am Anfang steht!

Wie China den Handelskrieg sieht

China hat am heutigen Montag ein „White Paper“ zu seiner Position im Handelskrieg mit den USA veröffentlicht unter dem Titel „“Facts about the China-US trade dispute and China’s stance”. Darin versucht Peking, die bislang segensreichen Wirkungen des gegenseitigen Handels mit den USA zu zeichnen und spricht von einer „Handelstyrannei“ („bullying“) der USA, die diese Bemühungeen zunichte machten. In sechs Kapiteln wird dargestellt, warum der Handel für China und die USA eine win-win-Situation darstelle, die nun durch die aggresive Haltung der Trump-Administration gefährdet sei.

China sei das weltweit wichtigste sich entwickelnde Land, die USA das weltweit wichtigste bereits entwickelte Land, so das White Paper. Aus dieser unterschiedlichen Entwicklungsstufe sowie den unterschiedlichen Wirtschaftsmodellen beider Länder ergäben sich Spannungen, die jedoch durch einen „rationalen“ und „gleichberechtigten“ Ansatz lösbar seien. Eine Lösung des Konflikts wiederum sei nicht nur im Interesse beider Länder, sondern aufgrund der Bedeutung beider Länder im Interesse der Weltwirtschaft insgesamt:

„Trade and economic relations between China and the United States are of great significance for the two countries as well as for the stability and development of the world economy.“

Die Lösung des Konflikts sei jedoch möglich durch den Aufbau von Vertrauen, Kooperation und dem Willen, Kompromisse zu schließen:

„The key, however, lies in how to enhance mutual trust, promote cooperation, and manage differences.“

Beide Länder hätten seit vierzig Jahren erfolgreich versucht, im Sinne der Wirtschaft zu handeln – das sei aber mit der neuen Regierung Trump anders geworden! Die Trump-Administration versuche nun durch Unilateralismus, Protektionsmus und ökonomische Hegemonialdenken andere Länder, allen voran China, einzuschüchtern:

„Rather, it has brazenly preached unilateralism, protectionism and economic hegemony, making false accusations against many countries and regions, particularly China, intimidating other countries through economic measures such as imposing tariffs, and attempting to impose its own interests on China through extreme pressure.“

China dagegen habe sich stets konstruktiv verhalten und praktikable Lösungen des Konflikts angeboten:

„It has overcome many difficulties and made enormous efforts to stabilize China-U.S. economic and trade relations by holding rounds of discussions with the U.S. side and proposing practical solutions.“

 

Worum es Trump wirklich geht: Reindustrialisierung der USA

Dass die Dinge zwischen den USA und China weiter eskalieren werden, weil die USA gar nicht an einer wirklichen Enigung interessiert seien, hat nun am Freitag der ehemalige Top-Berater von Trump, Steve Bannon, in einem Interview mit der in Hongkong ansässigen „South China Morning Post“ klar gemacht. Trumps Ziel sei, so Bannon, den Handelskrieg mit China “unprecedentedly large” (so groß wie noch nie) und “unbearably painful” (unerträglich schmerzhaft) zu machen. Trump werde erst dann aufhören, wenn er den Sieg davon getragen habe. Sein Ziel sei, die USA zu reindustrialisieren (“re-industrialise America”).

Die USA würden diesen Handelskrieg gewinnen, weil sie am längeren Hebel sitzen würden. Die Kapitalflucht aus China belege, dass es bei den Menschen in China kein Vertrauen gebe in die chinesische Wirtschaft, so Bannon:

“Why [does there have] to be massive capital controls placed on Chinese money? Otherwise all will flee to midtown Manhattan … They want to buy real assets in the US. That shows you a dramatic lack of confidence in their own economy.”

Dabei sei das Ziel, die USA zu reindustrialisieren, wesentlich auf ihn selbst (Bannon) und den jetzigen US-Justizminister Jeff Sessions zurück zu führen – beide hätten bereits 2013 erkannt, dass das das eigentliche Top-Thema sein müsse:

“This is where Jeff Sessions and I sat in 2013 as we were trying to imagine what the 2016 presidential election would look like. We made trade the top issue, when trade was not even among the top 100 issues of the others.”

Damit zeigt Bannon klar auf, worum es eigentlich geht – und dass Peking anbieten kann, was es will, weil die Trump-Administration an einem Kompromiß (angesichts des Ziels der Reindustrialisierung bei gleichzeitiger Eindämmung der einzig ernst zu nehmenden Konkurrenz-Macht China) gar kein Interesse hat,  zu einer Lösung des Konflikts zu kommen! Faktisch stehen wir damit erst ganz am Anfang des Handelskriegs!



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5 Kommentare

  1. Entschuldigung, aber das ist nicht wirklich neu. Erinnern wir uns an die Antrittsrede Trumps – dort hat er klar den „American Worker“ angesprochen , für den und dessen Wohl er tätig sein wolle.
    Arbeit(splätze) in den Staaten schaffen, das ist seine Agenda.

    1. Trumps Agenda ist me, myself and I. Die „ American Worker“ werden die negativen Auswirkungen seiner Agenda als erstes spüren.

  2. @ FMW
    Hallo herr Fugmann, können Sie diesen ekligen Kommentar von diesem dubiosen User „guguk“ nicht löschen und ihn sperren ?
    ich fühle mich von solch einem gehässigen Kommentar beleidigt. Er versucht heir Hetze zu verbreiten und das ist wahrlich nicht die plattform für.

    Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

    VG
    Roberto

    1. @Roberto, ist gelöscht..

  3. Vielen Dank Herr Fugmann und einen schönen Feierabend :-)

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