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China will Batterie-Markt in Europa beherrschen China will in Europa Spitze bei E-Mobilität werden – Batterien!

China Batterien E-Mobilität

Eine neue Studie zeigt, dass bei den Investitionen in Europa der Sektor Batterien für China ganz oben auf der Agenda steht. Batterien sind nicht nur für Photovoltaikanlagen ein unverzichtbarer Bestandteil, um den Strom vom Dach möglichst komplett nutzen zu können. Für die Verkehrswende sind sie ein Muss. Was zu Hause gelang, richtet sich auswärts auf Europa, auf den zweitgrößten Markt für Elektrofahrzeuge.

Batterieriesen aus China investieren in Automotive

In einer aktuellen Studie vom Mercator Institute for China Studies (MERICS) und von der Rhodium Group zu den Trends von Chinas Auslandsinvestitionen in der EU und Großbritannien 2022 stellte sich heraus, dass sich die Investitionsmuster grundlegend veränderten. Demnach machen Greenfield-Investitionen, insbesondere in Batteriefabriken für Elektroautos das Gros aus. Mit 4,5 Milliarden Euro erreichten sie einen Anteil von 57 Prozent an den chinesischen Gesamtinvestitionen in Europa. Insgesamt setzte sich der Rückgang von Chinas Auslandsdirektinvestitionen in Europa über die letzten Jahre fort und erreichte 2022 mit 7,9 Milliarden einen Tiefstwert, der nur knapp über dem Stand von 2013 liegt.

Zu diesem Rückgang trugen laut Studienautoren in- und externe Faktoren wie die Null-Covid-Politik und der Schulterschluss mit Russland bei, aber auch rückläufige Firmenübernahmen schlugen zu Buche. So fuhr China die Aktivitäten im Bereich Fusionen und Übernahmen (M&A) in der EU und Großbritannien auf 3,4 Milliarden Euro zurück. Das markiert den niedrigsten Stand seit 2011.

Demgegenüber überholten chinesische Greenfield-Projekte, bei denen Unternehmen im Ausland Tochterfirmen gründen oder neue Produktionsstätten errichten, erstmals seit 2008 die Unternehmensübernahmen. Dahinter stehen wenige Großprojekte, die sich fast ausschließlich auf die Autoindustrie erstrecken. Die chinesischen Riesen im Bereich Batterien CATL, Envision AESC und SVOLT investierten in Werke in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Ungarn.

Europa will sich unabhängig machen

In Europa laufen zugleich eigene Anstrengungen, damit die Verkehrswende Fahrt aufnimmt. Im letzten Herbst nahm daher die „Upcell – European Battery Manufacturing Alliance“ die Arbeit in Paris auf. Die 37 Gründungsmitglieder aus Industrie und Wissenschaft halten leistungsfähige und möglichst leichte Stromspeicher für die Mobilitätswende für essenziell, zumal die EU das Verkaufsverbot für neue Benzin- und Dieselfahrzeuge ab 2035 beschlossen hat.

Um von globalen Lieferketten unabhängiger und gegenüber Krisen gewappnet zu sein, wollen sie eine europäische Wertschöpfungskette für Energiespeicher aufbauen und auf diesem Weg den Übergang zur Elektromobilität beschleunigen. Im europaweit ersten „Battery Atlas“ gibt Dr. Heiner Heimes, geschäftsführender Oberingenieur am Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen einen Überblick, wie es mit der Produktion von Batterien in Europa bestellt ist.

Heimes zufolge hat Europa 2020 lediglich ein Jahresvolumen von knapp 25 Gigawattstunden produziert. Mit Blick auf geplante Aktivitäten soll das Fertigungsvolumen bis 2030 auf gut 1.300 Gigawattstunden steigen. Die Produktionskapazität müsse gemessen daran um den Faktor 50 wachsen, machte Heimes die Dimension klar.

Der Anteil von europäischen Herstellern, die neue Batteriezellfabriken planten, liege bei etwa 60 Prozent. „Die meisten Maschinenzulieferer für die Herstellung von Batteriezellen kommen aktuell aus Asien und sind bereits mit gefüllten Auftragsbüchern ausgelastet. Infolgedessen werden europäische Batteriezellenhersteller und OEMs, die in den Markt eintreten wollen, voraussichtlich mit Lieferengpässen konfrontiert, die ihren Produktionshochlauf gefährden“, erklärte Heimes zu den Hürden.

Die Sicherung der Anlagentechnik sei neben Kriterien wie Nachhaltigkeit und Qualität im Beschaffungsprozess erfolgskritisch. Der massenhafte Produktionsstart sei der nächste Kraftakt, nachdem Europa sein Know-how-Defizit im Batteriebereich beseitigt habe,

China drängt in die Lücke

In die Lücke mangelnder Fertigungskapazitäten für Batterien in Europa springt derweil China. Investitionen in chinesische Batteriefabriken sind laut Studie von MERICS und Rhodium zu einem wichtigen Treiber für die gesamten chinesischen Auslandsdirektinvestitionen in Europa geworden. Die Greenfield-Deals seien Teil von Chinas globalem Bestreben, weltweite Marktanteile für seinen bereits dynamischen und im Inland führenden E-Mobilitätssektor zu gewinnen. Von 2016 bis 2022 seien die angekündigten chinesischen Direktinvestitionen in die Wertschöpfungskette von Elektrofahrzeugen um mehr als das Vierzigfache von 605 Millionen US-Dollar im Jahr 2016 auf über 24 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 gestiegen.

China E-Mobilität Batterien

Chinas Expansionsbemühungen für Elektrofahrzeuge hätten sich vom früheren Fokus auf Mineraliengeschäfte in Ländern wie dem Kongo, Indonesien und Chile zu einer wachsenden Zahl von Unternehmen verlagert, die jetzt Produktionsanlagen für Batterien in der Nähe wichtiger Endnachfragemärkte errichteten.

Darüber hinaus könnten Batterien auch den Grundstein dafür legen, europäischen Autobauern, den Rang von Stromern auf der Straße streitig zu machen. Im Jahr 2022 exportierte China 371.000 Elektrofahrzeuge im Wert von 8,3 Milliarden Euro in die EU, was einen Anstieg von 360 Prozent im Vergleich zu 2020 markiert.

Derzeit werde dieser Exportschub von Importen durch Teslas Produktionsstandort in Shanghai dominiert. „Wenn sich der Vorstoß jedoch für chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen als erfolgreich erweist, könnten sie mit der Produktion in Europa beginnen“, so das Fazit in der Studie. Möglichkeiten seien bereits im Gespräch. Volvo (im Besitz von Geely) kündigte seinen ersten neuen europäischen Produktionsstandort in der Slowakei an. Das Werk soll ausschließlich Elektrofahrzeuge bauen.

Chinas größter Hersteller von Elektrofahrzeugen und zweitgrößter Batterieproduzent Build your Dreams BYD ​​suche ebenfalls nach einem europäischen Produktionsstandort. Nicht für die Branche der Batteriehersteller sind die Investitionen von China ein Weckruf. Auch für Autobauer kündigt sich Wettbewerb aus dem Reich der Mitte unmissverständlich an.



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7 Kommentare

  1. Vielleicht werden die ganzen Batterien ja bald überflüssig dank dieser Technologie:

    https://www.n-tv.de/24098509

    1. Erst lesen, dann denken, dann schreiben:
      „mit bis zu 200 Kilowatt (kW) Ladeleistung ihre Akkus!!!!!!!!!!! während der Fahrt zu laden“

      Und falls sie die Starterbatterie meinten, die wird trotzdem noch benötigt. Hier der Unterschied: Batterien, auch Primärbatterien genannt, können nach ihrer Entladung nicht wieder aufgeladen werden. Akkus, auch Sekundärbatterien genannt, sind wiederaufladbare Batterien.

      Oder wollten sie schreiben: Vielleicht werden die ganzen Ladestationen ja bald überflüssig dank dieser Technologie:

      p.s. Ich schreibe das nur damit Helmut und/oder Otto das nicht abspeichern und als gegeben interpretieren.

      1. @F0P0
        Ich hatte hier schon mehrmals folgende Characterbeschreibung erwähnt :
        „Man denkt von anderen genauso schlecht wie man selber ist“
        Aber nett, dass Sie an mich und Helmut denken und sich Gedanken machen was wir in unseren Kopf einbauen könnten.

        Ich habe aber bei Lausi´s link nix von Primär- oder Sekundär oder Starterbatterie gelesen.
        Dieses Thema einer Aufladung durch Induktion ist schon mehrere Jahre im Gespräch.
        Wird aber einiges kosten Fahrbahnen aufzureißen um Kabel zu verlegen Und das in ganz Deutschland. Muss man dann erst auf die Autobahn zum Laden, oder geht das auch über Bundes-und Landstraßen. Und die in der Stadt wohnen und nicht rauskommen ?
        Also das wird ein monumentaler Straßenbau werden mit jeder Menge neuen Bitumens. In unseren Breiten ist dazu eine besondere Mischung notwendig die das Bitumen gegen Frost und gegen Hitze beständig macht. Und diese Mischung ist von eher selteneren Bitumenvorkommen abhängig. Eine davon kommt aus Cuba

        Aber gut, Sie wollten mit Ihrer Bemerkung nur zeigen mit welcher kleinen Raffinesse Sie einen kleinen Fußtritt austeilen können.

  2. Ok Otto für dich nochmal anders ausgedrückt:

    Lausi hat geschrieben das diese Technologie Batterien überflüssig macht. Was er meinte kann ich nur erahnen. Ich vermute er meinte Ladestationen und denke das er zusätzlich den unterschied zwischen Batterien und Akkus nicht kennt.

    Warum ich das schreibe, weil in dem Artikel (siehe mein Zitat oben), ganz groß steht das die Akkus durch diese Technologie geladen werden. Sie sind also weiterhin nötig.

    Also auch für dich, erst lesen,…

    1. @F0P0
      Komm geben Sie doch nicht so an.
      Lausi hat was geschrieben, einen kurzen Satz indem er auf einen link verweist und schon lassen Sie Ihr Wissen auf alle los weil Sie was erahnen, bzw. vermuten er kenne wahrscheinlich den Unterschied zwischen Batterie und Akku nicht. Wie schräg ist das denn ? Urteilen Sie immer so ? Auf erahnten Vermutungen die auf könnte basieren ? und jetzt vermuten Sie auch ich solle erst lesen.
      Stellen Sie sich mal vor : hatte ich getan. Und wie ich schrieb ist dieses Thema nicht neu.

    2. @Z0P0 – ich hatte meinen Kommentar absichtlich etwas überspitzt formuliert, und natürlich ist mir der Unterschied zwischen Batterien und Akkus bekannt (wiederaufladbar), auch wenn inzwischen alles als Batterien bezeichnet wird.

      Mir geht es um das Prinzip „der Saft kommt von der Straße“, das für mich einen interessanten Ansatz darstellt. Man stelle sich vor wieviel Batterie-(Akku)-Kapazitäten damit eingespart werden könnten. Natürlich würden die Batterien nicht vollkommen dadurch verschwinden, aber sie könnten doch deutlich kleiner dimensioniert sein.

      Die Stromzuführung kann dabei auf verschiedene Arten erfolgen: Induktiv (elegant, aber sehr aufwendig), über Oberleitungen (wird schon für LKW’s erprobt), oder auch über eine Stromschiene ( a la „Carrera-Autobahn“ 😄). Na mal sehen, was die Zukunft da noch hervorbringen wird. E-Mobilität muss nicht zwangsweise nur über Batterien erfolgen. Man muss nur technolgieoffen sein…😄

  3. @Lausi: „technolgieoffen sein“ Ja da haben sie Recht, ich bin da schon sehr auf Akkus gepolt, das gebe ich zu. Habe mich schon zu viel damit beschäftigt ;-). Ich glaube ich lehne Wasserstoff oder diese im Artikel beschriebene Art der Energieübertragung ein Stück weit ab, weil sie Dinge komplexer und damit anfälliger machen. Bin halt jemand der Sachen robust und einfach halten will (weniger Wartung, kostengünstiger im Aufbau,…). Mein Kommentar war nur dazu gedacht, das gewisse Leute in dem Forum nicht gleich ihre Aussage für bare Münze nehmen und das wieder als Halbwissen an andere verkaufen. Sorry.

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