Während die staatlichen Einkaufsmanager in China eine gedämpfte Stimmung signalisieren und auf anhaltende Herausforderungen im staatlichen Sektor hinweisen, zeichnet sich im privaten Sektor ein Bild des Wachstums und der Anpassungsfähigkeit ab. Die Strategie von Xi Jinping, mehr Kontrolle durch die Privelegierung von (meist ineffektiven) Staatsunternehmen zu erlangen, schadet der Wirtschaft in China.
China: Stagnation trotz Hauptsaison
Im Juni 2024 blieb der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für Chinas große und staatseigene Unternehmen unverändert bei 49,5 Punkten, genau wie von Experten erwartet. Dieser Wert, der unterhalb der entscheidenden 50-Punkte-Schwelle für Wachstum oder Kontraktion liegt, deutet auf eine anhaltende Schwäche in bestimmten Industriebereichen hin. Der Index reflektiert die Herausforderungen, mit denen die Industriegiganten des Landes konfrontiert sind, darunter steigende Rohstoffpreise und die angespannten globalen Handelsbeziehungen. Die Übereinstimmung mit den Prognosen der Experten lässt darauf schließen, dass die aktuellen Bedingungen der Wirtschaft und ihre Herausforderungen bereits in den Markterwartungen eingepreist waren.
Der Auftragseingangsindex, ein wichtiger Bestandteil des offiziellen PMI, lag bei 49,5%, was einem Rückgang von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat entspricht und auf einen leichten Rückgang der Nachfrageprosperität im verarbeitenden Gewerbe hindeutet. Der Beschäftigungsindex blieb mit 48,1% auf dem gleichen Niveau wie im Vormonat, was auf eine allgemeine Stabilität der Beschäftigung in den produzierenden Unternehmen hindeutet.
Caixin Einkaufsmanager: Rekordhoch seit 14 Monaten
Im Kontrast dazu steht der Caixin PMI, der die kleineren, privaten Produktionsunternehmen abbildet und im Juni überraschend auf 51,8 Punkte anstieg, womit er die Erwartungen von 51,2 übertraf. Dieser Anstieg über die kritische Marke von 50 Punkten hinaus signalisiert nicht nur eine Expansion, sondern markiert auch den höchsten Wert seit 14 Monaten. Dieses Ergebnis zeigt, dass die kleineren Unternehmen in der Lage sind, sich schneller an veränderte Marktbedingungen anzupassen und von ihnen zu profitieren.
Unternehmen im Konsumgütersegment verzeichneten erneut ein besonders starkes Produktionswachstum im Juni. Dies wurde durch höhere Neuaufträge angetrieben, die auf Produktneueinführungen und Marktentwicklungsbemühungen der Hersteller zurückzuführen sind. Auch die Exportaufträge stiegen weiter an, obwohl die Wachstumsraten für neue Aufträge und Exportaufträge im Vergleich zum Mai zurückgingen. Auf der Kostenseite stieg die Inflation der Eingangspreise auf den höchsten Stand seit Juni 2022, was zu einem ersten Anstieg der durchschnittlichen Verkaufspreise in diesem Jahr führte. Die Unternehmen waren jedoch besorgt über den zunehmenden Wettbewerb und die Möglichkeit eines langsameren Wachstums in der Zukunft. Die Zuversicht war dementsprechend die Niedrigste seit November 2019. Die Beschäftigungszahlen blieben jedoch weitgehend unverändert.
Arbeitsmarkt in China: Kritischer Faktor trotz positiver Signale
Die Kontraktion, die der offizielle PMI während der Hauptsaison zeigt, ist überraschend und deutet darauf hin, dass die großen Staatsunternehmen die Hauptlast der wirtschaftlichen Abschwächung tragen. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass im herstellenden Gewerbe eine Investitionsblase entsteht, da ein Überangebot an Kapazitäten zu einem intensiveren Wettbewerb um stagnierende Auftragszahlen führt. Für die Verbraucher könnte dies kurzfristig zu niedrigeren Preisen führen, insbesondere wenn der Yuan unter Druck bleibt.
Die überwiegend positiven Aussagen des Caixin PMI zeigen eine andere Seite der Medaille, wobei kleinere und private Unternehmen eine robustere Leistung erbringen. Der Rückgang bei der Akquise neuer Aufträge, den Caixin beschreibt, ist eher saisonbedingt, denn das Weihnachtsgeschäft neigt sich dem Ende entgegen und sollte nicht überinterpretiert werden.
Die Stagnation im Beschäftigungsbereich, die von beiden PMIs angezeigt wird, ist jedoch besorgniserregend. Sie deutet darauf hin, dass trotz der positiven Signale im privaten Sektor der Arbeitsmarkt unter Druck bleibt, insbesondere mit dem Zustrom neuer Absolventen im Juni. Dies könnte langfristige Auswirkungen auf die Beschäftigungsaussichten und das Wachstum der Wirtschaft in China haben.
Während die großen Staatsunternehmen Anpassungen vornehmen müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, scheinen die kleineren Unternehmen besser positioniert zu sein, um von den aktuellen Marktbedingungen zu profitieren. Die Entwicklung des Arbeitsmarktes bleibt jedoch ein kritischer Faktor für die Stabilität der Gesellschaft und das Wachstum der chinesischen Wirtschaft.
Damit wird immer offensichtlicher: Xi Jinpings Hinwendung zu mehr Kontrolle durch das Setzen auf Staatsunternehmen ist eine Strategie, die gescheitert ist – wie die Zahlen deutlich zeigen!
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https://asiatimes.com/2024/06/whats-the-real-size-of-chinas-economy/