2025 könnte für China zu einem Jahr voller wirtschaftlicher Experimente werden. „Peking hat einen langen Kampf vor sich, um die Wirtschaft zu stabilisieren“, erklärte Robin Xing, Chefökonom bei Morgan Stanley, in einer Notiz vom Dienstag. Robin Xing beschreibt 2025 als das „Jahr des Ausprobierens“. Doch er bleibt skeptisch: „Es wird nicht ausreichen, weiter zu versuchen. Vielleicht werden sie bis 2026 endlich die richtige Dosis an Lösungsansätzen finden, eine Kombination aus konsumorientierten Anreizen und Reformen des sozialen Sicherheitsnetzes.“
Diese düstere Einschätzung spiegelt die zentrale Frage wider: Kann Chinas Führung den richtigen Kurs finden, oder steht das Land vor einem weiteren Jahr voller wirtschaftlicher Experimente?
China: Anleiherenditen auf Rekordtief
Am Montag fiel die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihe um sechs Basispunkte auf 1,71 %. Zum Vergleich: Vor einem Jahr lag sie noch bei 2,62 %. Die Entwicklung markiert einen historischen Tiefpunkt und deutet auf das fehlende Vertrauen der Investoren in eine Erholung hin.
Finanzprofessor Michael Pettis von der Peking-Universität kommentierte dies mit den Worten:
„Wow, genau vor zwei Wochen hielt die Financial Times es für eine große Sache, dass die Rendite von Chinas 10-jähriger Anleihe erstmals unter 2 % gefallen war, und sie hatten recht, es war eine große Sache. Aber das scheint heute nichts zu sein. […] Es ist ziemlich klar, dass chinesische Investoren nicht auf eine baldige Erholung von Inflation oder BIP-Wachstum setzen.“
Zahlreiche Analysten, darunter Experten von Tianfeng Securities, Zheshang Securities und Standard Chartered Bank, prognostizieren einen weiteren Rückgang auf bis zu 1,5 % bis Ende 2025. Damit steht Peking unter immensem Druck, Vertrauen in die wirtschaftliche Zukunft zu schaffen. Dabei versucht China den Spagat hinzubekommen, das Wachstum anzukurbeln, ohne den Staatshaushalt weiter zu belasten.
Immobilienmarkt in China offenbart schwache Binnenwirtschaft
Noch besorgniserregender sind die Entwicklungen im Immobiliensektor, insbesondere bei Gewerbeimmobilien. Zwischen Januar und November gingen die Verkäufe neuer Büro- und Geschäftsräume im Vergleich zum Vorjahr um 19,2 % zurück. Nikkei Asia berichtete: „Die Immobilienverkäufe in diesem Jahr werden wahrscheinlich etwa die Hälfte des Niveaus erreichen, das vor nur drei Jahren verzeichnet wurde.“
Die Rückgänge spiegeln nicht nur die Probleme des Sektors wider, sondern geben auch Hinweise auf die schwache Binnenkonjunktur. Chinas Wirtschaft bleibt somit weiterhin stark vom Export abhängig – ein alarmierendes Zeichen in einer Zeit, in der globale Handelsströme durch geopolitische Spannungen unter Druck stehen.
Xi Jinpings Konzept des „Dualen Kreislaufs“, bei dem die Binnenwirtschaft den Export ergänzen und so eine ausgewogenere Wachstumsstrategie ermöglichen soll, scheint zu scheitern. Stattdessen wird die Abhängigkeit vom „externen Kreislauf“ immer deutlicher. Dies macht Chinas Wirtschaft nicht nur anfälliger gegenüber globalen Schwankungen, sondern auch verwundbar in Handelskonflikten wie dem mit den USA.
Zwischen Schulden und Reformdruck
Trotz der schwachen wirtschaftlichen Daten steigt Chinas Schuldenquote zum BIP weiter an. Peking befindet sich in einem Dilemma: Einerseits will die Regierung das Wachstum ankurbeln, andererseits muss sie die Staatskassen schonen.
Robin Xing sieht hier eine langfristige Herausforderung. Konsumorientierte Anreize und Reformen des sozialen Sicherheitsnetzes seien unverzichtbar, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Doch selbst bei idealen Maßnahmen erwartet Xing keine schnellen Ergebnisse: „Es wird nicht ausreichen, weiter zu versuchen.“
Diese Ungewissheit spiegelt sich auch in der Bevölkerung wider. Nach Jahren des Wachstums in Aktien und Immobilien sehen viele Haushalte ihre Vermögen schrumpfen. Deflationäre Tendenzen verstärken die Unsicherheit.
Wirtschaftliche Geduld wird auf die Probe gestellt
Die Wirtschaft in China steht an einem Wendepunkt. Historisch niedrige Anleihenrenditen, ein stagnierender Immobilienmarkt und eine wachsende Schuldenlast sind Symptome tiefgehender Probleme. Professor Michael Pettis betont, dass die aktuellen Entwicklungen darauf hindeuten, wie pessimistisch chinesische Investoren die mittelfristigen wirtschaftlichen Aussichten sehen: „Es ist ziemlich klar, dass chinesische Investoren nicht auf eine baldige Erholung von Inflation oder BIP-Wachstum setzen.“
Die Frage ist nicht nur, ob Pekings Führung unter Xi Jinping die Geduld aufbringt, den Wandel einzuleiten. Es stellt sich auch die Frage, wie viel Geduld die Bevölkerung noch hat. Xi Jinping hat durch die strikten Lockdowns während der Pandemie 2022 erhebliches Vertrauen verspielt und es bislang nicht geschafft, dieses zurückzugewinnen. Der Mittelstand, traditionell eine Säule der wirtschaftlichen Stabilität, verliert seit mehr als drei Jahren kontinuierlich an Wohlstand.
2025 wird somit nicht nur ein Jahr des Suchens nach wirtschaftlichen Lösungen. Es wird auch zum Test für die politische und soziale Stabilität Chinas.
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vielleicht sollten die chinesen deutschlands schwachköpfige peinlichkeit um fachlichen rat fragen,
wie man eine volkswirtschaft auf vordermann bringt, z.b. mit inflationsbekämpfung oder insolvenzen.
zeitgleich, wie der deutsche aussenministerliche sprachdurchfall, russland den krieg erklären und
mit einem totalen energie-abnahmeembargo diese in die knie zwingen,
unzählige fachkräfte in pharmazie, messerakrobatik ins sozialsystem einschleusen,
365 geschlechter und die quote verpflichtend machen.
dannach wird die geschichte schon zum selbstläufer, denn am deutschen wesen wird die welt genesen
Kann es sein, daß der Autor hier was verwechselt? Fallende Renditen der chinesischen Staatsanleihen bedeuten, daß der chinesische Staat weniger Zinsen zahlen muss, um sich am Kapitalmarkt Geld zu leihen. Das deutet auf zunehmendes Vertrauen der Investoren hin – und nicht auf das Gegenteil.