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China zerquetscht westliche Hedgefonds, die auf Yuan-Abwertung wetten

FMW-Redaktion

China will nicht sein Gesicht verlieren – und setzt deshalb alles daran, jene westlichen Hedgfeonds zu zerquetschen, die auf eine weitere Abwertung des Yuan wetten.

Einer der prominentesten Yuan-Shorter ist bekanntlich Kyle Bass, der für den Bankensektor Chinas großes Ungemach heranziehen sieht. Diese Überlegung ist richtig und sachlich begründet, aber das Problem ist, dass Kyle Bass und andere (etwa George Soros) zu laut für eine weitere Yuan-Abschwächung getrommelt haben. So laut zumindest, dass man es in Peking mitbekommen hat – und nun alles dafür tut, dass die Wette der westlichen Hedgefonds ein schmerzhaftes Ende nehmen wird.

Denn eines ist klar: China wird und will sich nicht vorschreiben lassen, was mit dem Yuan passiert. Daher ist der Kampf gegen die Spekulanten zu einem zentralen Motiv geworden, man kämpft damit auch gegen den Pessimismus, der von einer harten Landung der Wirtschaft Chinas ausgeht. Gelingt es Peking, die Hedgies zu zerquetschen, werden die Unkenrufe in Sachen harter Landung leiser, so das Kalkül. Und das trotz der zuletzt immer wieder enttäuschenden Daten zur Konjunktur im Reich der Mitte, so zuletzt Industrieproduktion und EInzelhandelsumsätze, die am Wochenende gemeldet worden waren.

Zu vermuten ist, dass die Hedgefonds über Optionen den Yuan shorten. Und hier gab es bereits ein Blutbad: so sind Optionen seit August im Volumen von 581 Millionen Dollar wertlos verfallen, weil der Yuan nicht unter die 6,60er-Marke zum US-Dollar gefallen ist. In den nächsten drei Monaten verfallen dann Optionen an dieser Marke von gut 800 Millionen Dollar, sollte der Kurs des Yuan zum US-Dollar nicht nachhaltig verlieren. Und das zeichnet sich derzeit nicht wirklich ab:

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Chart Dollar-Yuan

Peking hat vor allem durch Käufe staatlicher Banken dafür gesorgt, dass der freie Fall des Yuan erst einmal vorbei ist. Die Frage ist nur, wie lange China das durchhalten kann, ohne die Währungsreserven weiter aufzuzehren. Wer also gegen China wettet, braucht einen langen Atem. Der Blick auf die Fundamentaldaten, hier vor allem die exzessive Verschuldung Chinas, gibt den Yuan-Bären recht. Aber sie kämpfen eben gegen ein Regime, dessen oberste Maxime ist, die ökonomische Schwäche zu kaschieren. Dabei drohen einige Hedgefonds zerquetscht zu werden – aber wer den besagten langen Atem hat, könnte den Trade des Jahrhunderts machen..



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2 Kommentare

  1. Was sollte die PBoC daran hindern Chinas Banken unbegrenzt zu refinanzieren? Was Draghi gegen alle Widerstände kann, das kann Xi Jingping mit politischem Rückenwind allemal.

  2. Hallo,

    Ich darf Sie zitieren :
    Ihr Beitrag vom 14.3. „ China zerquetscht westliche Hedgefonds, die auf Yuan-Abwertung wetten“

    „Die Frage ist nur, wie lange China das durchhalten kann, ohne die Währungsreserven weiter aufzuzehren. Wer also gegen China wettet, braucht einen langen Atem. Der Blick auf die Fundamentaldaten, hier vor allem die exzessive Verschuldung Chinas, gibt den Yuan-Bären recht. Aber sie kämpfen eben gegen ein Regime, dessen oberste Maxime ist, die ökonomische Schwäche zu kaschieren. Dabei drohen einige Hedgefonds zerquetscht zu werden – aber wer den besagten langen Atem hat, könnte den Trade des Jahrhunderts machen.. „

    Das ist nicht möglich, weil China die größte Industrienation der Welt ist, man kann das beim britischen Pfund machen, zocken, ja…
    Was sagen uns „eigentlich“ die Funadmentaldaten, der USA ??
    Wer ist „eigentlich exzessiver“ verschuldet ? :D

    Ich habe im Jahr 2003 gesagt, eines Tages werden wir auf die Wirtschaftsentwicklung Chinas schauen, die Nachrichten verfolgen usw, das haben damals wenige gedacht…

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