Indizes

Chinas Daten stark, Rally zu Quartalsstart, Lira und Pfund im Fokus

Von Naeem Aslam, ThinkMarkets

Es gibt heute viel Optimismus und Freude unter den Anlegern – dank der chinesischen Wirtschaftsdaten, die ein sehr optimistisches Bild abgegeben haben. Die chinesische Einkaufsmanagerindizes stiegen  wieder in den Wachstums-Bereich mit einem Wert von 50,5 gegenüber der vorherigen Zahl von 49,2. Dies war der größte Zuwachs seit 2012. Vielleicht hat der Handelskriegspessimismus endlich nachgelassen.

Dies war aber nicht die einzige gute Nachricht aus China, die die Märkte in Europa heute nach oben drückt. Der Caixin-Index für das verarbeitende Gewerbe verzeichnete ebenfalls einen starken Wert von 50,8 und lag damit deutlich über der Prognose, was den höchsten Wert seit Juli letzten Jahres darstellt. Es ist der durch diese Zahlen ausgelöste Konjunktur-Optimismus, der heute für einen starken Start für die Aktienmärkte sorgt – und das nach einer starken Performance im ersten Quartal. Um die Dinge ins rechte Licht zu rücken: der S&P500-Index verzeichnete mit einem Plus von über 13 Prozent das beste Quartal seit 2009.

Im bisherigen Jahresverlauf stieg der S&P 500-Index um 13,07%, der Nasdaq um 16,49% und der Dow Jones um 11,51%. In Europa haben der Stoxx600-Index um 12,27%, der Dax um 9,16% und der CAC40-Index um fast 13,10% zugelegt. Die Stärke des Risk-On-Sentimentes zeigt sich in der Performance des VIX-Index, der um -46% gesunken ist,  der VSTOXX-Index ist um fast -35% gefallen.

Was die Währungen betrifft, so dreht sich heute alles hauptsächlich um zwei Währungen: Türkische Lira und britisches Pfund. In Großbritannien wurde der Plan von Theresa May letzte Woche „abgeschossen“, aber die Premierministerin erwägt noch immer, nach drei aufeinanderfolgenden demütigenden Verlusten zum vierten Mal im Parlament die Abstimmung abzuhalten. Die Unklarheit in ihrer eigenen Partei über ihre Wahl des Brexit-Deals ist immer noch beträchtlich, und die Realität ist, dass sie bereit zu sein scheint, alles zu riskieren, einschließlich der Zukunft des Vereinigten Königreichs, um ihre Version des Brexit-Deals genehmigt zu bekommen. Es bleiben noch weniger als zwei Wochen, bis das Vereinigte Königreich ohne Abkommen aus der EU ausscheidet, aber es scheint fast, dass die Politik im Vereinigten Königreich schlechter ist als in den Ländern der Dritten Welt.

Was die türkische Lira betrifft, so hat Tayyip Erdogan einen weiteren wichtigen Sieg bei den Kommunalwahlen errungen, aber seine Kontrolle über die zwei wichtgisten Großstädte der Türkei, Istanbul und Ankara, ist etwas geschwächt. Dieser Faktor trieb die türkische Lira gegenüber dem Korb der G10-Währungen nach unten. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Berichts notierte das türkische Dollar-Paar bei 5,62. Dennoch liegen wir immer noch deutlich unter dem Jahreshoch von 7 Lira pro Dollar. Erdogans Sieg bedeutet mehr Stabilität für die Währung. Seine größte Herausforderung für die Zukunft wird sein, das Wachstum im Land voranzutreiben und das Wirtschaftsschiff von den Ufern der wirtschaftlichen Rezession wegzuführen.

 

Naeem Aslam, Analyst von ThinkMarkets



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