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Hoffen auf eine Erholung des Chipsektors Chip-Aktien legen in Asien weiter zu, trotz Intels Umsatz-Schock

Chip-Aktien legen in Asien weiter zu, trotz Intels Umsatz-Schock

Am gestrigen Abend präsentierte Intel seine Bilanz für das vierte Quartal, diese kam aber bei den Anlegern gar nicht gut an. Neben den schwachen Quartalszahlen versetzte vor allem der pessimistische Ausblick die Anleger unter Schock. Die Intel-Aktie stürzte am Donnerstag nach Handelsschluss in New York um zehn Prozent ab. Nach einem schwachen Jahr 2022 sieht der Chip-Konzern auch ein sehr schweres Jahr 2023 vor sich. Ein Wink mit dem Zaunpfahl für die Chipindustrie? Scheinbar nicht, denn asiatische Halbleiter-Aktien stiegen am Freitag und wiesen einen der schlechtesten Ausblicke aller Zeiten von Intel zurück. Wie Bloomberg berichtet, hoffen die hiesigen Investoren auf eine mögliche Erholung des Sektors.

Asiatische Semiconductor im Aufschwung

Im Schatten des Intel-Schocks stieg der Bloomberg Asia Pacific Semiconductors Index um bis zu 0,6% und baute damit seinen jüngsten Anstieg auf ein Fünfmonatshoch aus. Dies war vor allem auf den südkoreanischen Speicherhersteller Samsung Electronics Co. zurückzuführen, der um mehr als 1 % zulegte.

„Insgesamt sind die Ergebnisse für Intel schlecht, aber für den gesamten Chipsektor halten wir sie nicht für schlecht“, sagte Daniel Yoo, Leiter der globalen Vermögensverteilung bei Yuanta Securities Korea. Intels schwache Prognose sei auf die schleppende PC-Nachfrage zurückzuführen, „die wir bereits kennen“, während die Nachfrage aus Branchen wie der Autoindustrie stark sei und die Preise für Cloud-Computing-Chips stiegen.

Chip-Akiten: Erholungsrally in Asien trotz Intel-Schock

Unter den Intel-Zulieferern konnte der Gehäuse-Substrat-Hersteller Ibiden Co. einen anfänglichen Rückgang von 3 % auf weniger als 1 % reduzieren. Unterdessen gab Tokyo Electron Ltd. einen anfänglichen Kursgewinn wieder auf und fiel, da Japan und die Niederlande angeblich bereit sind, sich den USA anzuschließen und den Zugang Chinas zu hochentwickelten Chipherstellungsmaschinen zu beschränken.

Die asiatischen Chip-Aktien sind in diesem Monat gestiegen, da die Anleger einen Höhepunkt der weltweiten Zinserhöhungen erwarten, aber gleichzeitig eine Rezession befürchten. Die Aktien von Samsung sind zuletzt wieder gestiegen, obwohl das Unternehmen den schlimmsten Gewinnrückgang seit zehn Jahren verzeichnet hatte.

„Wenn viele Halbleiterhersteller davon ausgehen, dass die Mitte des Jahres der Tiefpunkt sein wird, könnten einige Anleger die schwachen Gewinne jetzt als guten Einstiegspunkt sehen“, sagte Mio Kato, Analyst bei LightStream Research. Er fügte hinzu, dass er „skeptisch“ sei, was die Aussichten auf eine V-förmige Erholung angehe.

Chip-Aktien in Asien können dem wirtschaftlichen Abschwung trotzen

Die Aktien von Intel selbst fielen im nachbörslichen Handel um fast 10 %, nachdem die Umsatzprognose für den laufenden Zeitraum weit hinter den Schätzungen der Analysten zurückblieb. Der Chip-Hersteller leidet unter der sinkenden Nachfrage von PC-Kunden und dem harten Wettbewerb auf dem Markt für Server-Hardware, obwohl sich der Markt dessen sehr wohl bewusst ist.

„Insgesamt ist die Optik des Ausblicks für 2023 (einschließlich eines flachen organischen Wachstums) nicht ideal, aber wir glauben, dass sie vom Markt gut verstanden wird“, schrieb Michael Ciarmoli, Analyst bei Truist Securities Inc. in einer Notiz. Die Aktie ist in den letzten sechs Monaten gesunken, sollte aber jetzt, da die Karten für 2023 auf dem Tisch liegen, das Niveau halten bzw. wieder steigen“.

Taiwan Semiconductor Manufacturing Co, die größte Chip-Foundry der Welt, warnte Anfang des Monats vor schwachen kurzfristigen Umsätzen, prognostizierte aber ein leichtes Wachstum für das Gesamtjahr aufgrund einer erwarteten Erholung der Nachfrage nach Server-Chips. Der taiwanesische Markt ist am Freitag geschlossen.

FMW/Bloomberg



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