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Fokus auf Anbieter von Gewerbeimmobilien Citi: „Europas Immobilienaktien droht 50 % Abwärtspotenzial“

Laut Citigroup-Experten haben einige europäische Immobilienaktien 50 % Abwärtspotenzial. Hier drei Namen von Kandidaten.

Wohnungsbau

Haben Immobilienaktien noch nicht genug gelitten im Zuge der regelrecht explodierten Zinskosten? Seit Juli 2022 hat die EZB den Leitzins von 0,00 % auf 3,50 % angehoben, gerade erst am 16. März. Und der Zins soll weiter steigen zur Bekämpfung der Inflation. Blicken wir auf den folgenden Chart. Wir sehen im Verlauf der letzten zwölf Monate die prozentuale Entwicklung von vier deutschen Immobilienaktien. LEG Immobilien -51 %, Vonovia -61 %, TAG Immobilien -71 %, und Adler -93 %. Wie weit soll es denn bitte noch runtergehen, möchte man da fragen.

Europäischen Immobilienaktien droht laut den Analysten der Citigroup ein Kursverfall von weiteren 50 %. Man verweist bei seiner Einschätzung laut Bloomberg auf die mit dem Leitzinsanstieg gestiegenen Kosten des Schuldendienstes sowie den Einbruch bei den Immobilienpreisen. Aaron Guy und seine Kollegen von Citi prognostizieren für die Jahre 2023 und 2024 einen Rückgang der Immobilienwerte um 20 % bis 40 %. “Aktien aus dem Gewerbeimmobilien-Sektor sind nicht für historische zyklische Talsohlen eingepreist, die aus unserer Sicht die relevanten Benchmarks darstellen”, so heute die Aussage in der Citi-Analyse.

Immobilienunternehmen sehen sich mit einem Nachfragerückgang konfrontiert, da die steigenden Zinssätze die Nachfrage nach Hypothekenkrediten bremsen und die drohende Rezession die Mieteinnahmen belastet. Die hohe Verschuldung der Branche macht sie auch direkt anfällig für eine straffere Politik der Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation.

„Die Zinsschritte der zweiten Jahreshälfte 2022 sind bei den Immobilienaktien nicht eingepreist“, konstatiert das Citi-Team. Bei börsennotierten Unternehmen hätten die Anleiherenditen in einigen Fällen Niveaus erreicht, die zu einer langfristigen Instabilität der Geschäftsmodelle führten. Verkaufsempfehlungen gibt Citi unter anderem für die auf den Bürosektor fokussierten Anbieter „Gecina SA“ und „Inmobiliaria Colonial Socimi SA“ sowie den Einkaufszentren-Investor „Klepierre SA“.

FMW/Bloomberg/Erster Chart TradingView



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3 Kommentare

  1. „Immobilienunternehmen sehen sich mit einem Nachfragerückgang konfrontiert, da die steigenden Zinssätze die Nachfrage nach Hypothekenkrediten bremsen und die drohende Rezession die Mieteinnahmen belastet. Die hohe Verschuldung der Branche macht sie auch direkt anfällig für eine straffere Politik der Zentralbanken zur Bekämpfung der Inflation.“

    Man muss Gewerbeimmobilien und Wohnimmobilien komplett auseinander halten. Wohnimmobilienaktien gibt es zur Zeit zum Schleuderpreis zu haben, z.B. eine TAG. 20 €/Aktie Buchwert der Immobilien zu 5,70€/Aktie im Angebot. Sehen wir einen Nachfragerückgang für Mietwohnungen? Im Gegenteil. Also werden Mieten steigen und Leerstände sinken.

    Das Einzige, was man im Auge haben muss ist, ob die Unternehmen ihre Refinanzierung im Griff haben. Wenn ja, z.B. aktuell auch unterstützt durch Dividendensenkungen oder -kürzungen, dann bekommt man hier Immobilien inklusive Full Service Vertrag zum Schleuderpreis.

    1. Prognostiziert wurde ein Rückgang der Immobilienwerte um 20 bis 40 %. Was meinst du wie schnell da der Buchwert dahinschmilzt. Dann kommen die höheren Zinszahlungen noch oben drauf.

  2. Mittlerweile sehe ich Immobilienaktien deutlich kritischer, klar die Versuchung ist da, aber das Risiko ist aus meiner Sicht unkalkulierbar.

    Ich möchte hier auf einen äusserst interessanten Artikel verweisen, erschienen In Focus Money am 20.11.2022.
    Immobilien-Aktien scheinen günstig bewertet, die Dividenden-Rendite attraktiv. Dominik Wagner, Firmengründer sowie Fondsmanager des Wagner & Florack Unternehmerfonds, rät in seinem Gastbeitrag jedoch zur Vorsicht.

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