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Nach aktuellen ifo-Daten CoBa-Krämer: „Alle wichtigen Indikatoren für die Industrie weisen nach unten“

Nach dem neuen ifo-Index sagt ein Top-Ökonom: "Alle wichtigen Indikatoren für die Industrie weisen nach unten".

Industrie

Der ifo-Geschäftsklima-Index wurde heute um 10 Uhr schlechter veröffentlicht als im Vormonat und auch schlechter als erwartet. Er liegt bei 91,7 Indexpunkten (Prognose war 93,0; Vormonat 93,4). Kurz darauf hat sich Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, zu Wort gemeldet. Seine Aussage ist klar: „Nach dem deutlichen Rückgang des ifo-Geschäftsklimas weisen nun alle wichtigen Frühindikatoren für die Industrie (Ifo, PMI, Auftragseingänge) nach unten. Ich verstehe nicht, warum die meisten Volkswirte für die zweite Jahreshälfte noch immer einen Aufschwung erwarten.“

Aussagen von Dr. Jörg Krämer über ifo-Daten

In seinem veröffentlichten Analysetext schreibt Dr. Jörg Krämer aktuell, dass das ifo-Geschäftsklima für Mai zum ersten Mal seit Oktober deutlich von 93,4 auf 91,7 gefallen ist. Der Rückgang sei ausgeprägter als erwartet und gehe vor allem darauf zurück, dass die befragten Unternehmen ihre Aussichten für die kommenden sechs Monaten nun weniger optimistisch beurteilen (88,6 nach 91,7 Punkten). Dagegen habe sich die Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage, die anders als die Erwartungen seit dem Herbst kaum gestiegen war, nur wenig verändert. Der Rückgang des ifo-Geschäftsklimas geht laut Dr. Jörg Krämer vor allem auf das verarbeitende Gewerbe und den Handel zurück.

Alle wichtigen Frühindikatoren für die Industrie sinken

Mit dem ersten deutlichen Rückgang des ifo-Geschäftsklimas im verarbeitenden Gewerbe weisen laut Dr. Jörg Krämer nun alle wichtigen Frühindikatoren (Auftragseingänge, Einkaufsmanagerindex und ifo) für diesen richtungsweisenden Sektor nach unten (siehe folgender Chart). Insofern sei der Einbruch des Ifo-Geschäftsklimas kein Ausreißer.

Weltweite Zinswende bremst

Alles in allem seien die Konjunkturrisiken in den zurückliegenden Monaten deutlich gestiegen. Dafür gebe es gute Gründe. Zunächst weise die ifo-Umfrage darauf hin, dass die Unternehmen ihre Auftragsbestände nicht mehr für sehr hoch halten. Insofern lasse der Konjunkturschub vom Abarbeiten der Aufträge nach, die während der Pandemie liegengeblieben waren. Deutlich wichtiger dürfte die weltweite Zinswende sein, die die Weltkonjunktur und damit das Geschäft der exportorientierten deutschen Wirtschaft erfahrungsgemäß bremst. Für Deutschland lässt sich laut Dr. Jörg Krämer für die zurückliegenden fünfzig Jahre sogar zeigen, dass Leitzinserhöhungen stets in Rezessionen mündeten, wobei von der ersten Zinserhöhung bis zum Beginn der Rezession im Durchschnitt fünf Quartale vergehen. Mit Blick auf das zweite Halbjahr hält die Commerzbank ein gewisses Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts weiterhin für wahrscheinlicher als die von den meisten Volkswirten erwartete Konjunkturerholung.

Stimmung in der deutschen Industrie



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1 Kommentar

  1. Die naiven Hoffer auf eine weiche Landung sind einfach nur Wirtschaftsbanausen. Die höheren Hypozinsen wirken erstmals nur auf Neubauten, die Wirkung auf die Mietpreise kommt erst mit Verzögerung. Die Energie- und Rohstoffpreise sind nach der starken Erhöhung in einer Abwärtswelle und werden auch mittelfristig wegen DEGLOBALISIERUNG, DECORBANISIERUNG UND GEOPOLITIK
    weiter steigen. Die einzige Branche mit Hochkonjunktur sind die Schönredner. Auch die KÜNSTLICHE INTELLIGENZ wird wieder einige Hype- Titel hervorzaubern, denn es wird genug Naive geben die mit natürlicher Dummheit das Spiel mitmachen.

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