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Commerzbank-Aktie auf Allzeittief – jetzt kann es richtig düster werden

Für die Commerzbank-Aktie sieht es jetzt schon richtig düster aus. Aber es kann nun noch viel schlimmer kommen. Für jeden potenziellen Käufer ist die Bank als Ganzes inzwischen zum „Schleuderpreis“ von nur noch 6,6 Milliarden Euro zu haben. Ein Witz (eigentlich) für die zweitgrößte Bank der größten Volkswirtschaft Europas!

Erst war die Fusion zwischen CoBa und Deutscher Bank gescheitert. Und nun wurde bekannt, dass auf einem öffentlichen Vergabeportal für deutsche Staatsaufträge ein Beratermandat ausgeschrieben wurde. Der Bund sucht also nach Beratung für einen möglichen Verkauf seines 15%-Anteils an der CoBa. Das sind natürlich keine guten Nachrichten für die Commerzbank-Aktie. Gut, es ist wohl kaum wahrscheinlich, dass der Finanzminister wirklich so dumm sein wird die Aktien einfach so auf den freien Markt zu schmeißen. Dann würde der Aktienkurs endgültig zusammenbrechen.

Aber ein positives Signal für die CoBa ist dieser Beraterauftrag nicht. Dass der Bund verkauft, ist nicht sicher. Bislang geht es nur um eine Beratung, wie der Bund weiter mit seinem Aktienpaket verfahren soll. Aber wenn man mal darüber nachdenkt. In Sachen Energiewende, Soli-Abschaffung uvm braucht Olaf Scholz jeden zusätzlichen Taler im Staatshaushalt, den er bekommen kann

Das Allzeittief der Commerzbank-Aktie stammte aus dem Jahr 2016. Aktuell wurde es mit einem Kurs von 5,11 Euro unterschritten. Damit ist in Sachen Charttechnik nach unten der Weg frei. Denkbare Unterstützungen gibt es nicht. Jetzt kann eigentlich nur noch ein plötzlich auftauchender Käufer für die CoBa den Kurs hoch pushen. Was für eine trostlose Lage! Die Frage ist: Kommt jetzt zum Beispiel eine chinesische Bank um mal eben die Commerzbank im Vorbeigehen zu schlucken, wird die Bundesregierung aufgrund der neuen Gesetzeslage so einen Kauf blockieren? Würde man „relevante Sicherheitsrisiken“ als Grund anführen?

Denn wer die Commerzbank kauft, hat de facto direkt Zugriff auf einen bedeutenden Teil der deutschen Mittelstandsfinanzierung! Aber zurück zur Commerzbank-Aktie. Aufmunternde Fakten oder Hoffnungen kann man aktuell nicht präsentieren. Die potenziellen Käufer der CoBa aus den Niederlanden, Frankreich oder Italien haben sich bisher nicht gemeldet. Eigentlich ist das schon verwunderlich, denn die CoBa ist zum Schnäppchenpreis zu haben, und man hat inhaltlich (zum Beispiel als gigantischer Vertriebskanal zum Verkaufen von Produkten) einiges zu bieten.

Der Chart der Commerzbank-Aktie seit 2008
Der Chart der Commerzbank-Aktie seit 2008. Das Tief aus 2016 wurde jetzt unterschritten.

Commerzbank-Tower - Commerzbank-Aktie im Sinkflug

Der Commerzbank-Tower in Frankfurt. Foto: © Commerzbank AG CC BY-SA 3.0 de

 



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4 Kommentare

  1. Der CoBa Anteil liegt seit über zehn Jahren wie Blei im Regal beim Staat, jetzt versucht man halt irgendeinen Käufer zu finden da es ja über die DB/CoBa Fusion schon nicht geklappt hat den Anteil zu entsorgen. Ich meine mal gehört zu haben, das der Einstandskurs des Staates zwischen 18 und 25 Euro liegen soll, bei einem Kurs von derzeit etwa 5 Euro ist es faktisch ausgeschlossen das für den Staat jemals ein Gewinn rauskommt.

    1. Die Deutschen können einfach nicht mit Geld umgehen. Die Amerikaner und die angelsächsischen Länder die in der Krise ebenfalls ihre Banken und Finanzbranche durch staatliche Intervention gestützt haben, haben sich nur kurz beteiligt. Sie haben Anteile übernommen und dann als sich die Märkte erholt haben, ihre Anteile zum Allzeithoch versilbert und sind mit Gewinn ausgestiegen. Die Deutschen machen genau das Gegenteil. Sie warten bis die Kurse ins bodenlose stürzen und suchen dann einen Käufer, was die Märkte wiederum verunsichert.

  2. Warum ist der Panikanteil in diesem Artikel so gross.ist etwa Udo L.in den Vorstand aufgerückt?Restwert des Bundesanteils 15 % von 6,6 Mrd.In den letzten Jahren hat man mir als gemeiner Bürger(der,der bürgt!),doch beigebracht,dass 1 Milliarde nicht annähernd dem Peanutsbegriff der deutschen Vorzeigebank entspricht!Wieso jetzt diese künstliche Aufregung im alternativlosen Paradies?Hat denn keiner die Eier/keine die Gebärmutter/keines das diverse Fortpflanzungsorgan,um dem Mario das anzudrehen?Der nimmt doch,qua Mandat,alles was nicht bei 3 auf dem Baum ist!Sollten wir nicht besser unseren Finanzministerposten südeuropaweit ausschreiben?Die dortigen Kapazitäten würden unser Mickey-Mouse-Problem im Handumdrehen lösen!

  3. SPD Scholz wollte einen Zusammenschluss zwischen DB und Coba. Die Banken wollten dies nicht, aber hätten sich gebeugt. Dann hat Scholz einen Rückzieher gemacht. Alleine dass hätte einen Rücktritt seinerseits nachziehen sollen. Dies hat die Märkte und die zwei größten Banken Deutschlands massiv verunsichert und jetzt stürzen die Kurse immer tiefer. Und gerade jetzt am Alltimelow will das SPD Finanzministerium ihren Coba Anteil verkaufen. Der Erlös daraus wären wahrlich Peanuts für die Bundesregierung – 15% von 6,2 Mrd. Marktkapialisierung wären 930 Millionen Euro und auch nur dann wenn der Kurs nicht noch weiter fällt. Für diesen Pipibetrag riskiert man die größtmögliche Verunsicherung im gesamten Deutschen Bankensektor. Grandiose Glanzleistung der Bundesregierung, insbesondere der SPD.

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