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Commerzbank: Der Traum von der großen Filialbank wird abgewürgt

Die Commerzbank wollte jahrelang in der Fläche präsent bleiben, an ihrem sehr großen Filialnetz festhalten. Man vergisst auch schnell: Die einst so stolze Dresdner Bank, eine der vier großen deutschen Banken, wurde von der Commerzbank sozusagen absorbiert, und ihr Filialnetz wurde Teil des CoBa-Filialnetzes. Deswegen hat die CoBa auch heute noch so viele Filialen. Aber damit ist nun Schluss. Schon vor einer Woche kündigte die Commerzbank an, dass ein großes Restrukturierungsprogramm ansteht. Der Druck auf die gesamte Branche ist einfach zu groß, als dass sich die CoBa dagegen stemmen könnte.

Filialen und dann noch die ganzen Mitarbeiter in den Filialen, das kostet wohl einfach zu viel Geld? Nun hat die CoBa die endgültige Bestätigung ihres neuen Konzepts „Commerzbank 5.0“ veröffentlicht. Unter anderem wird die bislang eigenständige Tochter comdirect integriert. Auch gut 200 Filialen fallen weg, und es verbleiben noch 800 Filialen. Aber ob das die letzte Schließungswelle war? Darauf sollte man wohl eher nicht wetten. Zitat Commerzbank:

Im Segment Privat- und Unternehmerkunden setzt die Commerzbank vor allem auf einen zügigen Ausbau des Mobile Bankings. Gleichzeitig bleibt das Filialnetz eine feste Säule des Kundenangebots. Mit künftig rund 800 Filialen bietet die Commerzbank auch weiterhin eine breite Präsenz in der Fläche. Zusätzliche Ertragspotenziale erwartet die Bank durch die verstärkte Nutzung von Daten, die individuell zugeschnittene Produkte und Services ermöglicht. Künftig wird die Commerzbank zudem Leistungen differenzierter bepreisen. Mit der geplanten Integration der comdirect bündelt die Bank ihre digitalen Kompetenzen.

Hier die finalen Details zu den Entlassungen:

Im Rahmen des Strategieprogramms wird die Bank insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro in die Digitalisierung und in die weitere Verbesserung ihrer Kosteneffizienz investieren. Hiervon fließen 750 Millionen Euro als zusätzliche Mittel in die Digitalisierung, die IT-Infrastruktur und in Wachstum. Die verbleibenden 850 Millionen Euro entfallen auf Restrukturierungskosten für den geplanten Abbau von brutto 4.300 und netto 2.300 Vollzeitstellen sowie für die angekündigten Anpassungen im Filialnetz. Mit der geplanten Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung an der mBank S.A. („mBank“) in Polen will die Bank die Finanzmittel generieren, die eine schnellere Umsetzung der Strategie und die damit verbundenen Investitionen ermöglichen.

Das waren nur die beiden wichtigsten Teile des Umbaus der Commerzbank. Die ganze Meldung können Sie mit allen Details beim Klick an dieser Stelle nachlesen. Die Aktie der Commerzbank fällt heute 1,6%.

Commerzbank Tower in Frankfurt
Der CoBa-Tower in Frankfurt. Foto: © Commerzbank AG CC BY-SA 3.0 de



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