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Commerzbank-Quartalszahlen: Ausblick für Zinsüberschuss steigt

Die Quartalszahlen der Commerzbank überzeugen mit steigenden Erträgen und Gewinnen, der Zinsüberschuss in 2024 soll noch höher ausfallen.

Commerzbank Logo
Commerzbank Logo. Foto: Alex Kraus/Bloomberg

Die Commerzbank hat ihre Quartalszahlen veröffentlicht. Hier ein Blick auf wichtige Kennzahlen. Der Umsatz (Ertrag) steigt im Jahresvergleich von 2,67 auf 2,75 Milliarden Euro. Der Zinsüberschuss steigt von 1,95 auf 2,13 Milliarden Euro. Die Gesamtkosten sanken im Jahresvergleich von 1,72 auf 1,59 Milliarden Euro. Der Gewinn (Operatives Ergebnis) steigt im Jahresvergleich von 875 Millionen auf 1,08 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis steigt von 580 auf 747 Millionen Euro, der beste Wert seit zehn Jahren. Die harte Kernkapitalquote steigt im Jahresvergleich von 14,2 % auf 14,9 %. Die Aktie notiert vorbörslich mit +1 %.

Commerzbank Headline-Statement

„Wir liefern, was wir versprechen. Wir sind mit viel Schwung ins neue Jahr gestartet. Das starke Kundengeschäft und das sehr gute Ergebnis im ersten Quartal bestärken uns in unserem Ziel, den Gewinn 2024 zu steigern“, so sagt es der Bankchef Manfred Knof in seinem Headline-Statement zu den Quartalszahlen. Weiter heißt es:. „Bei der Umsetzung unserer Strategie bis 2027 machen wir weiter gute Fortschritte. Vor allem auf der Ertragsseite zeigt sich immer klarer, dass unser kundenzentriertes Geschäftsmodell auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld trägt. Dabei werden sich die jüngsten Akquisitionen im Asset-Management und im Zahlungsverkehrsgeschäft im weiteren Jahresverlauf bei den Provisionserträgen bemerkbar machen.“

Ausblick für Zinsüberschuss angehoben

Die Commerzbank hält an ihrem Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 fest. Sie strebt ein Konzernergebnis über dem Vorjahr an, wobei der Ausblick von der Entwicklung der Belastungen bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank abhängt. Beim Zinsüberschuss geht die Bank nun von rund 8,1 Milliarden Euro für das Gesamtjahr aus (vorherige Erwartung 7,9). Für den Provisionsüberschuss liegt das Ziel bei 4 % Wachstum. Die Commerzbank strebt für das laufende Jahr eine Cost-Income-Ratio von rund 60 % an. Das Risikoergebnis sieht sie bei niedriger als minus 800 Millionen Euro im Gesamtjahr unter der Verwendung von TLA. Die harte Kernkapitalquote soll über der Marke von 14 % liegen.

Die Ausschüttungsquote will die Bank weiter erhöhen. Nachdem sie für das Geschäftsjahr 2023 insgesamt 50 % des Konzernergebnisses für Dividende und Aktienrückkäufe verwendet hat, will die Commerzbank für das laufende Geschäftsjahr gemäß ihrer Kapitalrückgaberichtlinie mindestens 70 % des Gewinns an ihre Anteilseigner zurückgeben, jedoch nicht mehr als das Konzernergebnis nach Abzug der AT-1-Kuponzahlungen.

Commerzbank hebt Kreditausblick nach Übertreffen der Schätzungen an

Hier die aktuelle Einordnung der Quartalszahlen von Bloomberg: Die Commerzbank hat ihren Ausblick für das Kreditgeschäft in diesem Jahr angehoben, nachdem sie ihren besten Quartalsgewinn seit mehr als 10 Jahren erzielt hat. Die Bank erzielte in den drei Monaten bis März einen Nettogewinn von 747 Millionen Euro, und übertraf damit den Konsens der Analysten von 656 Millionen Euro. Das Ergebnis wurde durch anhaltend höhere Zinssätze und eine Aufhellung der deutschen Wirtschaftsaussichten, aber auch durch niedrigere Bankenabgaben begünstigt.

Der Vorstandsvorsitzende Manfred Knof konnte in den letzten zwei Jahren auf der Welle der Zinserträge reiten, die einen Großteil des europäischen Bankensektors beflügelt hat, so dass er steigende Gewinne und höhere Ausschüttungen an die Anleger verzeichnen konnte. Jetzt versucht er, die gebührengenerierenden Bereiche der Bank zu stärken, da dieser Effekt wahrscheinlich seinen Höhepunkt erreicht hat.

Der Ausblick für den Nettozinsertrag im Jahr 2024 verbesserte sich leicht auf rund 8,1 Milliarden Euro, so die Bank. Der Zinsüberschuss stieg im ersten Quartal um 9% auf 2,13 Milliarden Euro.

„Die deutlich verbesserte Ertragskraft und die hohe CET1-Quote untermauern unseren Plan, die Ausschüttungsquote weiter zu erhöhen“, sagte Finanzvorstand Bettina Orlopp in einer Erklärung. Die CET1-Quote, ein Maß für die Kapitalstärke, stieg zum Ende des Quartals auf 14,9 %.

Das Provisionsgeschäft blieb im ersten Quartal unverändert und trägt nach wie vor deutlich weniger zu den Erträgen bei als das Kreditgeschäft. Die Erträge stiegen um 3% auf 2,75 Milliarden Euro. Die Pflichtbeiträge waren um etwa 65 % niedriger als im Vorjahr, was vor allem auf die deutliche Senkung der europäischen Bankenabgabe zurückzuführen ist.

Allerdings stiegen die Rückstellungen für Rechtsrisiken aus Schweizer Franken-Krediten bei der polnischen Tochter mBank von 173 Millionen Euro im Vorjahr auf 318 Millionen Euro, während die Erträge der Einheit zurückgingen.

FMW/Bloomberg



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