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Commerzbank übertrifft Erwartungen – welch ein Wunder…

Frankfurt Commerzbank Tower

Eigentlich wird die Commerzbank erst offiziell am 7. November ihre Quartalszahlen veröffentlichen. Dennoch wurde gestern Abend Ad hoc in Kurzform das Ergebnis vorab präsentiert. Notwendig war dies wohl, weil man verpflichtet ist vorab zu melden, wenn das Ergebnis zu sehr von den durchschnittlichen Erwartungen abweicht. Und die jüngsten Konsens-Schätzungen hatte die CoBa erst letzte Woche eingeholt. Die Erwartungen für das operative Ergebnis lagen bei +353 Millionen Euro für das letzte Quartal. Und die Commerzbank meldet nun +448 Millionen Euro. Neben dem operativen Ergebnis beträgt das Konzernergebnis 294 Millionen Euro bei Erwartungen von 248 Millionen Euro. Ausdrücklich erwähnt die Commerzbank, dass man über den Konsens-Schätzungen liege.

Die Presselandschaft zeigt sich erfreut. Zum Beispiel titelt die „ARD Börse“ Commerzbank kann noch positiv überraschen. Das „MM“ titelt mit Commerzbank überrascht mit dickem Gewinnplus. Na dann ist der Fall doch klar, die Commerzbank bringt tolle Zahlen, und kann die Erwartungen des Marktes übertreffen?

Wie hat die Commerzbank es in diesen schlechten Zeiten geschafft die Erwartungen zu übertreffen? Nun, die US-Konzerne betreiben dieses Geschäft regelmäßig, um bei Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen glänzen zu können mit der Headline „Erwartungen übertroffen“. Dazu senkt man in den Monaten vorher die Geschäftsaussichten nach unten, weshalb die Analystengemeinde dann natürlich auch die eigenen Erwartungen absenkt. Meldet man dann eigentlich normale Zahlen, wird öffentlich von deutlich über Erwartung gemeldeten Zahlen gesprochen. finanz-szene.de geht (hier klicken) näher auf die vorher abgesenkten Erwartungen ein. Da kann sich jeder Beobachter seine eigene Meinung bilden. Hier die Key Facts aus der CoBa-Veröffentlichung:

– Die Erträge stiegen um 2,0 Prozent auf 2.183 Millionen Euro.
– Die Sondereffekte trugen netto 13 Millionen Euro zu den Erträgen bei (Q3 2018: 18 Millionen Euro); sie beinhalten den Verkauf der ebase (103 Millionen Euro). Dem standen negative Sondereffekte in Höhe von 90 Millionen Euro gegenüber.
– Die um Sondereffekte bereinigten Erträge profitierten insbesondere von einem infolge des Wachstums bei Kunden und Assets um 2,7% gestiegenen Zinsüberschuss.
– Die operativen Kosten und Pflichtbeiträge gingen insgesamt um 2,5% auf 1.621 Millionen Euro zurück.
– Der Netto-Rückgang bei den Kosten basiert auf klar priorisierten und effizienteren Investitionen und weiterem Kostenmanagement. – – Damit wurden höhere Pflichtbeiträge und die allgemeine Kosteninflation kompensiert
– Das Risikoergebnis lag bei minus 114 Millionen Euro (Q3 2018: minus 133 Millionen Euro).
– Auf Segmentebene erzielte das Segment Privat- und Unternehmerkunden ein Operatives Ergebnis von 315 Millionen Euro (Q3 2018: 186 Millionen Euro).
– Im Segment Firmenkunden wurde ein Operatives Ergebnis in Höhe 146 Millionen Euro erreicht (Q3 2018: 175 Millionen Euro).

Auf jeden Fall hat die Börse positiv auf die Zahlen der Commerzbank reagiert. Von 5,46 steigt der Kurs auf 5,65 Euro (Chart seit 24. Oktober).

Commerzbank Aktie Kursverlauf



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