Seit Monaten nimmt die Wahrscheinlichkeit immer mehr zu, dass die italienische Großbank UniCredit die Commerzbank übernimmt. Immer mehr Anteile hatten die Italiener zugekauft. Heute nun der nächste Schritt: Die UniCredit hat ihre Beteiligung an der Commerzbank auf etwa 28 % erhöht und damit das Engagement des Vorstandsvorsitzendem Andrea Orcel bei dem deutschen Kreditinstitut verstärkt.
Bloomberg berichtet: UniCredit hat zusätzliche Instrumente im Zusammenhang mit Commerzbank-Aktien erworben, teilte der in Mailand ansässige Kreditgeber heute früh in einer Erklärung mit. Die Beteiligung besteht nun zu 9,5 % aus direktem Eigentum und zu etwa 18,5 % aus Derivaten, hieß es. UniCredit gab seine Position in der Commerzbank erstmals im September bekannt und Orcel hat erklärt, dass er eine vollständige Übernahme in Betracht zieht. Die deutsche Regierung lehnt den Deal ab.
Die Erhöhung des bisherigen Anteils von rund 21% zeigt, dass UniCredit-Chef Andrea Orcel seine Commerzbank-Ambitionen trotz der ablehnenden Haltung der Bundesregierung nicht aufgegeben hat. Unlängst hatte er erklärt, die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme sei gesunken, seit er erstmals von der Möglichkeit eines Deals gesprochen hatte. Orcel hatte gesagt, dass auch ein Verkauf der Beteiligung möglich sei.
In Italien hat UniCredit eine Offerte für den Konkurrenten Banco BPM vorgelegt, der sich einer Übernahme jedoch widersetzt und dazu die Optionen prüft.
UniCredit teilte mit Blick auf das erhöhte Engagement bei der Commerzbank mit, man sehe sich bestärkt in der Ansicht, dass im Institut “erheblicher Wert steckt, der freigesetzt werden muss”. Die Position bleibe indessen “ausschließlich eine Investment”. Es gebe “keine Auswirkungen auf das öffentliche Umtauschangebot an Banco BPM.”
FMW/Bloomberg
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