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Covid-19: Der Druck auf die Europäische Arzneimittelagentur nimmt zu

Trotz bis zu 600 Todesopfer wegen oder mit Covid-19 - der deutsche Staat verzichtet auf eine Notzulassung des Impfstoffes BNT162b2 - zurecht?

In Deutschland gibt es ab Mittwoch wieder einen harten Lockdown, insbesondere wegen der vielen Corona-Toten und den Befürchtungen von Überlastungen der Intensivstationen: Trotz bis zu 600 Todesopfer wegen oder mit Covid-19 – der deutsche Staat verzichtet auf eine Notzulassung des Impfstoffes BNT162b2 von BioNTech/Pfizer. Man wartet voller Ungeduld auf den 29. Dezember.

Covid-19: Die große Impfaktion hat begonnen

Nach den bereits schon länger laufenden Impfungen in China (eine Millionen Menschen?) – oder in Russland mit dem Präparat Sputnik V, welches, obwohl sich noch in der klinischen Phase befindend, bereits Mitarbeitern im Gesundheitswesen und anderen besonders gefährdeten Menschen gespritzt wurde – hat die große Aktion jetzt auch im Westen begonnen.

Nach Großbritannien und Kanada haben auch die USA eine Notzulassung des deutschen Präparats gegen Covid-19 erteilt. In der EU wartet man auf die Bewertung der Europäischen Arzneimittelagentur EMA, die immerhin für 27 Staaten verantwortlich ist.

Die notwendige Sorgfalt

Es gibt Millionen von Impfskeptikern in Deutschland, die an die Probleme beim Impfstoff gegen die Schweinegrippe H1N1, Pandemerix, oder gar an die Contergan-Katastrophe erinnern. Auch gab es in Großbritannien bereits zwei Fälle von schweren Nebenwirkungen bei Allergikern nach Verimpfung von BNT162b2 – ein Medikament gegen Covid-19 ohne Nebenwirkungen wird es wohl auch  nicht geben.

Auch wird auf die Geschwindigkeit der Impfstoffentwicklung und die Zahl der Probanden (40.000) hingewiesen. Allerdings hatte man beim bisherigen Rekordhalter, dem nach vier Jahren Entwicklungszeit im Jahre 2019 zugelassenen Ebola-Impfstoff, vor der Zulassung das Präparat nur an 17.000 Probanden getestet.

Die Leiterin der Europäischen Arzneimittelagentur Emer Cooke sagte kürzlich in einem Interview mit Euronews:

„Wir haben zwei Impfstoffe in aktiver Evaluierung. Wir haben sie am 1. September erhalten und werden voraussichtlich spätestens am 29. Dezember ein wissenschaftliches Gutachten für Pfizer und BioNTech sowie am 12. Januar für den Moderna-Impfstoff haben!“

Bei den jetzt noch durchzuführenden Prüfungen kann aber bestimmt nicht festgestellt werden, ob es nach Millionen von Impfungen nicht doch schwere Nebenwirkungen in Einzelfällen geben wird.

Eine schwere Güterabwägung

Es ist auch eine Abwägung, wie im juristischen Sinne: Jeder Tag, der noch andauert bis zur Zulasssung der Impfstoffpräparate kostet viele Menschenleben und jede Nachlässigkeit bei einer übereilten Zulassung könnte zu vielen lebensbeeinträchtigenden Nebenwirkungen führen.

Die Bundesregierung hat einen Wettlauf um die schnellste Zulassung des Impfstoffs gegen Covid-19 in Europa vermieden, mit all den negativen Konsequenzen, die damit zusammenhängen könnten. Zum Beispiel, dass sich Ostblockstaaten dem noch nicht ausgetesteten russischen Impfstoff Sputnik V zuwenden könnten. Auch die Wirtschaft äußert sich mit Kritik über das verzögerte Verfahren durch die EU-Behörden. Hierzu im „Handelsblatt“ der ehemalige Chef des Ifo-Instituts Professor Sinn: „Der Lockdown ist zwar im Moment alternativlos, doch jeder Tag, den wir früher impfen, erspart uns Hunderte von Toten und eine Milliarde ökonomischer Kosten.“

Denn was bringen diese zwei Wochen an Zugewinn, zumal noch über die Weihnachstsfeiertage? Kann man hier noch Daten für den Impfstoff gegen Covid-19 auswerten, die von den Angelsachsen übersehen worden sind?

Wird das längere Verfahren nicht vielleicht sogar noch den Unwillen der Impfunentschlossenen steigern, in Coexistenz mit Zweifeln über die stets kritisierte EU-Bürokratie?

Fazit

Covid-19 hat die Welt im Griff. Sowohl für diejenigen, die an einen Impfstoff glauben, ihn kritisieren oder sogar auf eine Herdenimmunität warten. Letztere würde zu Millionen Toten führen und vorher zu unglaublichen humanitären (Entwicklungsländer) und wirtschaftlichen Schäden. Nach jedem Lockdown käme es immer wieder zu Jo-Jo-Effekten, über Jahre hinweg. Auf der anderen Seite bekommen wir eine Impfung spätestens Anfang Januar auch in Deutschland, mit einem Impfstoff, der in nicht einmal einem Jahr entwickelt und produziert wurde. Wieder einmal geht es um das Vertrauen in die Wissenschaft, in die Fortschritte der Medizin, wie seit langen Zeiten. Hoffen wir, dass der Begründer von BioNTech, Professor Uhur Sahin, der mit seinem Team schon zehn Jahre an der mRNA-Technologie forscht, mit seiner Behauptung Recht behält:

„Je früher ein effektiver Impfstoff verfügbar ist, desto früher können wir alle in unser altes Leben zurückkehren.“

Jedenfalls wird mit jedem Tag, an dem in anderen Ländern die Impfungen laufen, die Kritik an der EMA zunehmen. Am heutigen Tag ist im Übrigen die Deadline für das Einrichten der deutschen Impfzentren erreicht. Wird der Druck zu einer rascheren Entscheidung führen?

Warum wird der Impfstoff gegen Covid-19 in der EU nicht früher zugelassen?



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12 Kommentare

  1. Was für ein Schwachsinn, man hat doch zur Zulassung eh keine Alternative, also warum zieht man das so hin???? Versagen auf ganzen Linie, wie wier es gewohnt sind vond en Oberen :-)

  2. Der Mensch ist schon ein merkwürdiges Wesen. Lieber nimmt er harte Lockdowns, Wirtschaftskatastrophen, Arbeitsplatzverluste und persönliche Pleiten in Kauf, als sich mit einem Impfstoff impfen zu lassen, der halt wegen der Dramatik der Coviderkrankung nicht die fast 100% Sicherheit anderer Impfstoffe bietet. Nur vielleicht 80%, wie furchtbar!
    Die Menschen sind wie so oft nicht imstande, Wahrscheinlichkeiten abzuwägen. Was ist wie wahrscheinlich? Blitzschlag, Autounfall, Bergunfall, Schlaganfall, Herzinfarkt, Krebs, Coviderkrankung, Impfschaden?
    Wie wahrscheinlich sind Covid-Impfschäden, schwere Magenblutungen durch Aspirin, Nebenwirkungen einer Chemotherapie, Zwischen- und Unfälle nach Einnahme von Tranquillizern, Schlafmittel?
    Das größte Risiko einer Corona-Impfung ist die mögliche Unwirksamkeit. Das wäre die Katastrophe, Super-Gau, dann bricht alles zusammen. Davor scheinen aber die wenigsten Angst zu haben.

  3. @Columbo: In Deutschland gibt es doch mehr als genug die ständig nach harten und langen Lockdowns schreien, kann man reihenweise in Sozialen Netzwerken und in Kommentarspalten lesen. Dann braucht man auch keinen Impfstoff zulassen, denn die Deutschen wollen offensichtlich keinen. Außerdem lässt dies denn Schluss zu, dass es vielen nicht so schlecht geht wie man immer tut.

  4. @Stiller User

    Die Leute wollen Lockdowns statt Impfung? Das ist in der Tat verwunderlich. Hab langsam auch das Gefühl, daß manche Kreise gar keine Lösung des Problems wollen. Die wünschen sich tatsächlich, daß alles zusammenbricht, warum auch immer. Die schreienden Kassandras sind Ausdruck davon.
    Dann werden auch die verbissenen Kämpfe gegen die Impfung klar. Cui bono?

  5. Das Coronavirus hat es geschafft innerhalb eines Jahres ca.2800 mal zu mutieren, dabei sind 5 markante Veränderungen am Spikeprotein entstanden und nun glauben alle mit EINER Impfung wird Alles wieder wie vorher? Das Coronavirus hat den Weg in die menschliche Population geschafft und wird wie das Influenzavirus uns jedes Jahr aufs Neue erfreuen. Seit 78 Jahren gibt es nun die Grippeschutzimpfung, ist die Grippe deswegen verschwunden?

    So langsam frage ich mich, ob es nicht besser wäre auf meine Restlebenszeit von vielleicht 5-10 Jahre zu verzichten als von überkompetenten Bankkaufmännern sowie Healtmanagern obendrein Coronaangsthäslis umgeben ohne jegliche Freude dahinsiechen zu müssen. Vermutlich bekommen wir bald wieder gelbe Sterne an den Mantel gesteckt, nur dieses mal wird
    „Nicht geimpft“drauf stehen. Mit Entsetzen sehe ich die deutsche Blockwartmentalität wieder aufblühen, fast noch schöner als damals…..Nachbarn, die feiern sind nun eine Gefahr, die sofort der Polizei gemeldet gehört…..kleine Kinder die im Supermarkt als „Virenschleudern“ bezeichnet werden nur weil sie keine Maske tragen. Für solche Mitmenschen solch ich mich impfen lassen? Damit sie noch länger ihr Unwesen treiben können?
    Wir wurden einst in unserem schönen Bayernlande von einem Landesvater nicht Panikmoderator regiert:

    Franz Josef Strauß zur Politik der Angst: „Wer die Menschen verwirrt, wer sie ohne Grund in Unsicherheit, Aufregung und Furcht versetzt, betreibt das Werk des Teufels“
    https://m.youtube.com/watch?v=DnEhZ471oEY

  6. @Quintus

    Mein Albtraum sind eher gelbe Sterne aus Altersgründen, ab 65 zum Beispiel. Zuerst Schutzhaft, dann Auslagerung.
    Da werde ich mich dann ganz schnell meines früheren systemrelevanten Berufes erinnern und, sofern nicht dement, einen Job suchen.

  7. Also ich schwöre auf Ivermectin als Corona-Prophylaxe (neben Vit. D & Zink). Ist billich, zeigt eine gute Wirksamkeit, hat kaum Nebenwirkungen, und seine Läuse ist man ggf. auch los. Einfach mal googeln.

  8. @Quintus – muss jetzt schon Franz Josef aus der Kiste geholt werden?

  9. @Lausi

    Frag vorher doch bitte einen gscheiten Arzt!
    Wär schad um dich.

  10. @Lausi, wer wie @Quintus nach eigener Einschätzung nur noch 5-10 Jahre hat, greift sicher gerne auf die damaligen Legenden zurück. Auf eine Zeit, als es noch keine Medienvielfalt gab, eine Handvoll TV-Programme und ein paar Zeitungen. Als noch jeder Bürger gerne bereit war, GEZ für Staats-TV und einfache bipolare Kalte-Krieg-Propaganda abzudrücken.

    Wer die Menschen verwirrt, wer sie ohne Grund in Unsicherheit, Aufregung und Furcht versetzt, betreibt das Werk des Teufels. Sprach der Teufel in Person, FJS, während er genau Dieses Zeit seines Lebens zelebriert hat.

    Lassen wir ihn lieber in seiner Kiste ruhen, obwohl ich befürchte, dass eine Reinkarnation mit blondem Vogelnest, Schweinsäuglein, Selbstbräunungcreme, Schmollmündchen und Leguanhals (v.o.n.u.) als Zombie wiederauferstanden ist.

  11. @Michael – ein Meister der Sprücheklopferei. Populismus gab’s schon immer… Gut, dass das immer mehr als Gefahr wahrgenommen wird.

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