Anleihen

Crash am Anleihemarkt unausweichlich? Jamie Dimon mit klarer Ansage

Laut JPMorgan CEO Jamie Dimon wird es eine Krise am Anleihemarkt geben. Nur wann? Die Fed werde dann intervenieren.

Jamie Dimon
Jamie Dimon. Foto: Bloomberg

Kommt es zu einem Crash am Anleihemarkt? Stark steigende Renditen (fallende Anleihekurse) würden Kredite für Verbraucher und Unternehmen in den USA deutlich verteuern, was für die US-Konjunktur und den Aktienmarkt ein verdammt schlechtes Signal wäre. Jamie Dimon, der Chef der größten US-Bank JPMorgan, hat klare Worte gefunden, dass es nämlich zu einer Krise am US-Anleihemarkt kommen wird. Im Chart sieht man für die letzten fünf Jahre den Verlauf der zehnjährigen US-Anleiherendite (blaue Linie). Die Tendenz geht bergauf. Dazu in rot die US-Staatsverschuldung (rote Linie), die binnen fünf Jahren von 27 auf jetzt über 36 Billionen Dollar angestiegen ist. Trumps neues Steuergesetz droht die Neuverschuldung noch viel schneller anzuheizen, was die Renditen für Staatsanleihen noch weiter hochtreiben könnte.

Chart vergleicht Renditen am US-Anleihemarkt mit US-Staatsverschuldung

Jamie Dimon sagt, dass es „zwangsläufig“ zu einer Krise am Anleihemarkt kommen wird

Jamie Dimon warnte, dass es ‚zwangsläufig‘ zu einer Krise am Anleihemarkt kommen werde, nachdem die US-Regierung und die Federal Reserve ihre Ausgaben und die quantitative Lockerung „massiv übertrieben“ hätten. „Ich weiß nur nicht, ob es in sechs Monaten oder in sechs Jahren zu einer Krise kommen wird, und ich hoffe, dass wir sowohl die Entwicklung der Verschuldung als auch die Fähigkeit der Marktmacher, Märkte zu schaffen, ändern“, sagte der Vorstandsvorsitzende von JPMorgan laut Bloomberg am Freitag auf dem Reagan National Economic Forum. „Leider könnte es sein, dass wir das brauchen, um aufzuwachen.“

US-Staatsanleihen sind auf dem besten Weg zu ihrem ersten Monatsverlust in diesem Jahr, da die abrupten politischen Kurswechsel von Präsident Donald Trump das Vertrauen der Anleger erschüttern. Die Sorgen um das Haushaltsdefizit nahmen im Mai zu, als im Kongress ein Gesetzentwurf zur Steuersenkung verabschiedet wurde. Dimon hat in den letzten Jahren wiederholt seine Besorgnis über die weltweiten Defizitausgaben geäußert, und als er am Freitag gefragt wurde, ob die sogenannten „Bond Vigilantes“ zurück seien, antwortete er mit „Ja“.

Der langjährige Chef der größten US-Bank wiederholte seine Äußerungen vom letzten Monat, als er sagte, er erwarte „Aufruhr“ am Markt für Staatsanleihen, der die Fed zu einer Intervention veranlassen werde. Damals verwies er auf die ergänzende Verschuldungsquote der US-Banken und andere Vorschriften mit „tiefgreifenden Mängeln“, deren Beseitigung den Banken eine aktivere Vermittlerrolle ermöglichen würde.

„Ich sage das meinen Regulierungsbehörden“, so Jamie Dimon „Ich sage Ihnen, dass es passieren wird, und Sie werden in Panik geraten. Ich werde nicht in Panik geraten, wir werden das überstehen. Wir werden wahrscheinlich mehr Geld verdienen, und dann werden mir einige meiner Freunde sagen, dass wir Krisen mögen, weil sie gut für JPMorgan Chase sind – was nicht wirklich stimmt.“

FMW/Bloomberg



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1 Kommentar

  1. Werden die Europäischen Anleihen auch mit nach unten gezogen oder wandert das Geld nach Europa?

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