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Erholung von Bankentiteln Credit Suisse: Aktie springt 40% hoch und beflügelt Bankenwerte

Im gestrigen Handel war die Aktie der Investmentbank Credit Suisse noch auf ein Allzeittief gefallen, nachdem der Großaktionär, die Saudi National Bank, weitere Finanzspritzen ausgeschlossen hatte. Der Aktienkurs fiel erstmals unter die Marke von 2 Franken. Allein in diesem Jahr verlor der Titel damit mehr als ein Viertel an Wert, nachdem er bereits im Vorjahr um fast 70 Prozent eingebrochen war. Doch bereits am Mittwochabend beflügelte die Nachricht, dass die Schweizer Nationalbank der Credit Suisse Liquidität bereitstellen würde, den Kurs der Aktie. Die Ankündigung wurde dann auch gleich in die Tat umgesetzt. Die angeschlagene CS hat sich prompt bei der Nationalbank des Landes 50 Milliarden Franken geliehen. Die Rallye der Credit Suisse Aktie hat in der Folge auch andere Banken-Titel beflügelt, sodass sich der Sektor am Morgen etwas erholt zeigt. Der marktbreite Euro Stoxx Banks Index konnte nach dem jüngsten Absturz wieder etwas zulegen.

Rallye der Credit Suisse Aktie

Wie Bloomberg berichtet, stiegen die Aktien der Credit Suisse Group AG vom Tief um bis zu 40 %, nachdem die Schweizer Zentralbank dem Kreditinstitut unter die Arme gegriffen hatte. Dies löste eine Rallye der Bank-Aktien in ganz Europa aus, da die Bedenken der Anleger, dass die Probleme des Unternehmens eine globale Bankenkrise auslösen könnten, nachließen.

Der Euro Stoxx Banks Index kletterte um 9:09 Uhr in Paris um 3,5 %, nachdem er am Mittwoch um 8,4 % und damit so stark wie seit März 2020 nicht mehr gefallen war, da die Sorgen um die Gesundheit der Credit Suisse zunahmen. Der marktbreite Stoxx 600 Banks Index stieg um 3,1%. Zudem zeigten Credit-Default-Swaps, dass die Spannungen an den Anleihemärkten nachgelassen haben.

Schweizer Nationalbank hilft aus

Die Credit Suisse hat bei der Schweizerischen Nationalbank bis zu 50 Milliarden Franken (54 Milliarden Dollar) angezapft und den Rückkauf von Schulden angeboten. Der Vorsitzende des größten Aktionärs des Unternehmens sagte in einem Interview mit CNBC, dass der Kreditgeber wahrscheinlich nicht nach mehr Kapital suchen werde und die Bank generell „gesund“ sei.

„Die ergriffenen Maßnahmen sollten ein gewisses Maß an Sicherheit bieten, dass ein Übergreifen auf den gesamten Bankensektor eingedämmt werden könnte, aber die Situation bleibt ungewiss“, schrieb Anke Reingen, Analystin bei RBC Capital Markets, in einer Mitteilung an Kunden am Donnerstag.

Die Aktien der Credit Suisse stiegen um 9:06 Uhr in Zürich um 31% auf 2,22 Schweizer Franken. Zu den größten Gewinnern in Europa zählten UniCredit SpA, Banco Santander SA, Deutsche Bank AG und Société Générale SA.

Als Zeichen der Entspannung an den Kreditmärkten fiel der iTraxx Crossover, der die Kosten für die Versicherung von europäischen Unternehmen mit Junk-Rating gegen Zahlungsausfall widerspiegelt, im frühen Handel so stark wie seit drei Monaten nicht mehr. Unterdessen zogen die 1-Jahres-Credit-Default-Swaps der Credit Suisse laut CMAQ-Daten um 7:50 Uhr Londoner Zeit um 448 Basispunkte auf 2967 Basispunkte an.

Fokus auf den EZB-Zinsentscheid

Die Marktteilnehmer werden die geldpolitische Entscheidung der Europäischen Zentralbank um 14:15 Uhr Frankfurter Zeit verfolgen. Der Plan der EZB, die Zinssätze um einen weiteren halben Punkt anzuheben, wird durch die Turbulenzen im Bankensektor, die letzte Woche in den USA begannen und sich mit den Problemen der Credit Suisse fortsetzten, in Frage gestellt.

Bloomberg Economics erwartet, dass der EZB-Rat vorsichtiger sein wird, als er bisher signalisiert hat.

FMW/Bloomberg

Credit Suisse tapped the Swiss National Bank for as much as 50 billion francs ($54 billion).


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