Die Credit Suisse erlebte jüngst ein Debakel mit 84 Milliarden Franken Mittelabfluss bei vermögenden Kunden binnen 3 Monaten. Nachdem der Chef Axel Lehmann die Mittelabflüsse letzte Woche für gestoppt erklärt hatte, bescherte dies der Aktie eine Atempause nach monatelangen massiven Kursverlusten. Nun wird offenbar, wie die Credit Suisse offenbar derzeit versucht ihre Kunden bei der Stange zu halten. Nämlich mit deutlich höheren Zinsen!
Wie zu hören ist, hat der Chef des Wealth Managements Francesco de Ferrari seine 1.800 Kundenbetreuer zu einer Massen-Telefonkampagne mobilisiert, so Bloomberg aktuell. Kunden werden dabei zum Beispiel Einlagen mit Bonuszinsen von 5% bis 6% schon ab einem geringeren Mindestbetrag offeriert, berichten damit vertraute Personen. Auch besondere Schuldverschreibungen, die einen Festzins von fast 7% abwerfen, sind im Angebot.
Die Credit Suisse kämpft um die Stabilität in dem Geschäftsbereich, der eigentlich der am wenigsten volatile ist und der nach der Neuaufstellung das Herzstück der Bank werden soll – die Verwaltung von Geldern für hochvermögende Kunden. Als im Oktober im Internet Gerüchte aufkamen, die fälschlicherweise die Zahlungsfähigkeit der Bank in Frage stellten, zogen viele dieser Kunden ihre Gelder ab. Innerhalb weniger Wochen war etwa 10% des Geschäfts von de Ferrari verschwunden.
“Bei der Umsetzung unserer neuen Strategie stehen wir in engem Kontakt mit unseren Wealth-Management-Kunden”, erklärte ein Credit-Suisse-Sprecher. “Der Gegenwind an den Märkten führt für unsere Kunden zu einem volatilen Umfeld, und wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, ihnen eine differenzierte Beratung und Lösungen zu bieten, die mit den Marktzinsen im Einklang stehen.”
De Ferrari, der erst im Januar sein Amt angetreten hat, steht dem Vernehmen nach unter starkem Druck von Verwaltungsratspräsident Axel Lehmann und Bankchef Ulrich Körner, das Volumen des verwalteten Vermögens wiederherzustellen. Im Rahmen der Geschäftszahlen für das vierte Quartals am 9. Februar dürfte Credit Suisse auch ein Update zu den verwalteten Vermögen geben.
FMW/Bloomberg
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