Der Ökonom und Buchautor Daniel Stelter zeigte erst letzte Woche Mittwoch bei Markus Lanz klare Kante, in dem er vom großen Politikversagen in Deutschland während der Coronakrise sprach. Die gesamte politische Führung des Landes habe kolossal versagt. Sie habe im letzten Sommer monatelang Zeit gehabt sich auf eine zweite Coronawelle vorzubereiten, Konzepte für Impfungen und zum Schutz von Altenheimen zu entwickeln uvm. Aber nichts sei geschehen. Diese Aussagen waren in der Runde bei Lanz schon regelrecht eine Außenseiter-Meinung, die abwertend von anderen Anwesenden beäugt wurde. Bei Twitter war nach der Sendung das Wort „Politikversagen“ einige Zeit angesagt – wo basierend auf der Wortwahl von Daniel Stelter bei Lanz.
Daniel Stelter fällt durch seinen Sachverstand und glasklare Analysen auf. Von daher ist das folgende aktuelle Interview sehr interessant. Er bespricht die unzähligen nicht erfolgten Vorbereitungsmaßnahmen seitens der Bundesregierung. Der Lockdown koste Deutschland pro Woche 4 Milliarden Euro. Bei ständigem Testen der ganzen Bevölkerung könne man zu einem relativ normalen Leben zurückkehren, wenn man dank der Tests die Infizierten unter Quarantäre stelle. Diese Testkosten wären volkswirtschaftlich deutlich billiger als Lockdowns.
Daniel Stelter über die große Transferunion der EU
Auch spricht Daniel Stelter im folgenden Video über die nun anstehenden Transferzahlungen, die den Euro dauerhaft stabilisieren sollen. Sie fließen von Norden nach Süden. Es stelle sich nur die Frage, ob dies für die Zahler dauerhaft tragbar sei, und ob es überhaupt gerecht sei. Denn relativ arme Deutsche würden an relativ reichere Spanier oder Italiener überweisen. FMW: Ansichtssache? Je nachdem wie man es betrachtet, hat Stelter damit durchaus recht.
Das Schuldenmonster
Auch wird von Daniel Stelter das „Schuldenmonster“ angesprochen. Damit meint er die seit Jahrzehnten immer tieferen Zinsniveaus der Notenbanken. Vor allem Unternehmen hätten sich immer höher verschuldet. Käme es zu Zinserhöhungen, würde das viele Unternehmen in die Pleite treiben.
Olaf Scholz, Angela Merkel und Horst Seehofer. Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
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