Wenn jemand alles wirklich ganz genau weiß, dann doch wohl das Finanzamt. Und wie erfährt das Finanzamt zeitnah Daten zu den Umsätzen der Unternehmen? Richtig, über die Umsatzsteuer-Voranmeldungen, in diesem Fall aus den Bereichen Industrie, Bau sowie Handel und Dienstleistungen. Und für Juli haben die Statistiker heute Daten zu den Umsätzen in der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland veröffentlicht. Sie liegen im Juli 2020 saison- und kalenderbereinigt um 1,9 Prozent höher als im Juni. Der Umsatz ist damit seit dem Tiefpunkt im April 2020 im dritten Monat in Folge gestiegen, liegt aber noch um 5,0 Prozent niedriger als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
Was sagt uns das? Ist die Coronakrise gar nicht so schlimm? 5 Prozent liegt man unter dem Februar-Wert, das ist doch erträglich! Oder wirkt das nur so? Denn das Heer von Kleinunternehmern, einzelne Musiker, Künstler, Veranstaltungstechniker, Masseure… jede Menge Menschen, die arbeitslos wurden und nun von Hartz4 leben, die haben aufgrund des geringen Volumens ihrer Geschäfte auch vor der Krise wohl in vielen Fällen keine Umsatzsteuer-Voranmeldungen abgeben müssen. Von daher fällt es in dieser Datenbasis der Finanzämter nicht auf, wenn dieser Personenkreis derzeit nicht oder fast gar nicht tätig ist.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken