Aktien

Das gestrige Desaster an der New York Stock Exchange (NYSE)

Von Markus Fugmann

Bekanntermaßen kam es gestern zu einem stundenlangen Ausfall an der New York Stock Exchange (NYSE): zwischen 11.30Uhr und 15.10Uhr Ortszeit ging an der NYSE gar nichts mehr. Und das in einem Zeitraum, als die Märkte turbulent waren – verunsichert von dem fortgesetzten Crash in China, der an diesem Tag erstmals so richtig ins Bewußtsein der westlichen Finanzmärkte gelangte.

Das war der länngste Ausfall seit zwei Jahren an der NYSE. Aber in letzter Zeit häufen sich derartige Ausfälle, vor allem der NASDAQ, auffällig. Ist ein Software-Update Ursache des Ausfalls an der NYSE gewesen, wie Bloomberg spekuliert? Waren es Hacker? Gut möglich, denn einer der führenden Finanzseiten in den USA, zerohedge.com, war ebenfalls mehrere Stunden offline. Ob hier ein Zusammenhang besteht, ist unklar. Es könnte sich also – aber auch das ist reine Spekulation – um einen Hackerangriff gehandelt haben. Vielleicht die „Rache“ aus China, weil westliche Banken und Spekulanten angeblich Schuld seien am Crash in China?

Wie auch immer: dass der Ausfall der NYSE wenig Konsequenzen nach sich zog, liegt an der extremen Fragmentierung der Börsen in den USA. Fast alle Aktien konnten an anderen Börsen problemlos weiter gehandelt werden. In den USA gibt es elf Börsen (darunter immer wichtiger: BATS), und weitere mehr als 40 von Banken betriebene Handelsplattformen. Die Fragmentierung der Märkte in den USA hat also in diesem Fall Schlimmeres verhindert. Wäre Ähnliches in London an der London Stock Exchange (LSE) passiert, „hätten die Leute auf einen dunklen Monitor gestarrt“, so ein Händler.

An der NYSE werden täglich durchschnittlich gut 13% des täglichen Aktien-Handelsvolumens in den USA abgewickelt. Gestern waren es – aufgrund des stundenlangen Ausfalls – nur 6,12%.



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