FMW-Redaktion
Wir hatten heute berichtet, dass Präsident Erdogan die Notenbank der Türkei gewarnt hat: sie solle keinesfalls die Zinsen weiter anheben. Nun aber hat sich die Notenbank dem widersetzt und den Leitzins von 7,5% auf nun 8,0% erhöht (Hinweis: in der Türkei gilt die „one-week repurchasing rate“ als Leitzins). Das ist die erste Zinsanhebung seit knapp drei Jahren!
Man kann sich vorstellen, wie die Gemütslage Erdogans aussieht. Er hatte ja „Interventionen“ angekündigt für den Fall, dass die Zentralbank nicht seinem Wunsch entspreche. Vermutlich handelt es sich bei den Notenbankern unisono um ganz bösartige Gülen-Anhänger – wetten, dass Erdogan genau das sagen wird?!
Die türkische Lira mit einer deutlichen Erholung zum US-Dollar nach der Entscheidung:
Wir vermuten jedoch, dass die Erholung der Lira, die schon jetzt wieder abebbt, nicht von langer Dauer ist. Dass hat etwa das Beispiel des mexikanischen Peso gezeigt, der trotz einer Zinsanhebung um 0,5% durch Mexikos Notenbank dann weiter gefallen ist..
Soeben noch diese wichtige Meldung:
https://twitter.com/CNNTURK_ENG/status/801748819746627584
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Ihr schreibt selber, dass die Erhöhung dem Außenwert der Lira womöglich ohnehin nur bedingt hilft.
Aber der Binnenwirtschaft schadet sie tendenziell.
In der Situation der Türkei müssten m.E. die Notenbankzinsen g e s e n k t werden.
Was hat die britische Notenbank im Sommer gemacht nach dem Tiefflug des Pfundes?