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Das Thema Seltene Erden in aller Munde – die neue Eskalationsstufe im Handelsstreit?

Man hatte ja schon öfters von diesen geheimnisvollen 17 Elementen in unserem Periodensystem gehört – den Seltenen Erden. 16 von diesen werden in einem modernen Smartphone benötigt. Aber dass diese so rasch in einem Wirtschaftskrieg eingesetzt werden könnten, der an den Börsen ein Anlegerkapital in Billionenhöhe pulverisieren könnte, das hätte wohl kaum jemand vermutet.

 

Chinas geheimnisvolle Waffe

Nach dem Huawei-Bann und der Präsentation der schwarzen Liste war man auf die Reaktion der chinesischen Regierung gespannt. Gibt es etwas Adäquates, denn im Bereich der Zölle sind die wirtschaftlichen Waffen recht ungleich verteilt? Am Dienstag wurde in der „Global Times“ veröffentlicht, dass man einen Export-Bann für Seltene Erden im Handelsstreit ins Spiel bringen könnte. Zusammen mit weiteren Gegenmaßnahmen, die man noch einsetzen könnte, im Kampf bis zum Ende. Bei einer Blockade könnte man den gesamten US-Hochtechnologiesektor im Silicon Valley lahmlegen, denn Elemente wie Scandium, Lanthan und Neodym werden dringend benötigt bei der Produktion von Handys, Batterien, Magneten, Elektrogeräten und Lasern. Außerdem in der Flugzeug- und Rüstungsindustrie (bei Satelliten und Raketen).

 

Wieso sind die USA von China abhängig?

Man kann es kaum glauben. Bis in die 1990-er Jahre waren die USA selbst der weltweit größte Produzent dieser Metalle und China war als Förderer kaum existent. Es waren die niedrigen Löhne und die niedrigen Umweltauflagen, die die Förderung ins ferne China verlagerten. Selbst die Seltenen Erden, die heute noch in der letzt-verbliebenen US-Mine gefördert werden, werden zur Veredelung nach China transportiert. Eine schmutzige Industrie, denn die Elemente müssen in einem Verfahren durch Säurebäder und Bestrahlung chemisch behandelt werden.

China hat quasi ein Monopol auf die Förderung (über 80%), sodass andere Länder wie Kanada, Australien, Indien und Brasilien kaum ins Gewicht fallen.

Dazu China hämisch: Trotz des Vorhandenseins von Minen in den USA, wird es Jahre dauern, um eine industrielle Kette aufzubauen. Die derzeitigen Vorräte in den USA werden nur für Monate reichen.

Diese Konstellation könnte man jetzt zu einer Vergeltung ausnutzen. Tit for Tat.

Gespannt wartet man auf die Veröffentlichung der Förderquoten für das zweite Halbjahr im Juni. Für die ersten sechs Monate waren es 60 000 Tonnen, auf Höhe des Vorjahres. Bei einer Drosselung hätte man den entscheidenden Hinweis.

Immer wieder Juni – den ich in meinem ersten heutigen Artikel schon hervorhob.

 

Der aktuelle Handelsstreit hat Gewinner

Es sind nicht allzu viel Aktien, die mit dem Attribut „Rare Earth“ verbunden werden können und diese sind, wie könnte anders sein, seit Monatsanfang bereits um 16 bis 82 Prozent gestiegen. Börse bewertet Zukunft, mit gelegentlichem Erfolg. Allerdings sind einige Werte nicht besonders marktschwer.

American Rare Earth oder Canada Rare Earth aus Nordamerika zum Beispiel. Anders die chinesischen Unternehmen Xiamen Tungsten und China Northern Rare Earth, die Milliarden-Umsätze aufweisen, aber auch schon sehr hohe Bewertungen.

 

Fazit

Wie es derzeit im Handelsstreit steht, gab ein Sprecher des Handelsministerium in Peking zum Besten, der folgende Erklärung verlas:

„China wird definitiv keinen Deal akzeptieren, der Souveränität und Würde verletzt“. Die restriktiven US-Majßnahmen gegen chinesische Unternehmen seien ein „schikanöses Handelsverhalten“ und dies könnte eine weltweite Rezession auslösen.



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3 Kommentare

  1. Lynas aus Australien nicht vergessen. Kein Glitschenbetrieb und noch moderat bewertet.

  2. Seltener Kritiker

    Danke @Wolfgang, war also der kürzlichen Bericht ,den Koch von einem Superjournalisten übernommen hat reine Fake – News.Also Trump ist nicht der einzige Faker. Dieser Bericht war wirklich bedenklich.
    Markus Koch ist kein guter Koch, er wärmt nur vorgekochtes auf!

  3. Die beste Firma in dem Rare Earth Bereich bleibt Appia Energy. Die brauchen zwar noch ein paar Jahre bis zum Abbau, haben aber ein gutes Management und treiben das Projekt jetzt schon seit Jahren zielstrebig voran.

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