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Das war es schon wieder mit der Öl-Euphorie

FMW-Redaktion

Wie wir gestern berichteten, hatten viele Profi-Zocker den Aufwärts-Move beim Öl richtig erwischt von Mitte letzter Woche bis Anfang dieser Woche. Aber gestern kam dann Saudi-Arabien wieder mit seinem Statement, dass man seine Öl-Investitionen nicht kürzen werde, was gleichzusetzen ist mit weiterhin hoher Produktionsmenge.

Und zack, der Ölpreis rauscht weiter runter von gestern früh 32,50 auf jetzt 29,50 Dollar. Ein klares Indiz dafür, dass die Saudis lieber ihre Geldreserven anzapfen um ihr Haushaltsloch zu stopfen als über höhere Ölpreise mehr Geld reinzubekommen. Warum gehen die amerikanischen Fracking-Buden nicht endlich pleite, wird man sich bei den Golf-Produzenten fragen.

Hinzu kommt: Es macht jetzt schon das Gerücht die Runde, dass die wöchentlich vermeldeten Öl-Lagerbestände in den USA, die offiziell morgen um 16:30 Uhr deutscher Zeit verkündet werden, erneut höher ausfallen. Dies würde bedeuten, dass die amerikanischen Produzenten nach wie vor pumpen was das Zeug hält. Wir hatten es schon mehrmals angesprochen: Es ist unverständlich, warum jemand sehenden Auges sein eigenes Grab schaufelt, aber sei es drum…

Auch gab es gestern angeblich Gespräche zwischen OPEC-Vertretern und Vertretern der russischen Öl-Industrie. Das Thema soll die mögliche Reduzierung der Fördermenge gewesen sein, aber Russland hat sich bisher nicht mit der OPEC abgesprochen. Und wäre es gestern zu irgendeiner Art von Einigung gekommen, wäre der Ölpreis jetzt wohl bei 35 oder 40 Dollar, denn wenn OPEC + Russland zusammen ihre Fördermenge regulieren, beeinflusst das die weltweiten Ölpreise wirklich!

Die gestrigen Kommentare der Saudis haben die Mini-Rally im Ölpreis erstmal abgewürgt. Das war es erst einmal. Die wahrscheinlich steigenden Lagerbestände in den USA (morgen 16:30 Uhr) werden vermutlich den Weg für weiter fallende Kurse bereiten.



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1 Kommentar

  1. Die Fracking-Buden pumpen so lange Öl und Gas weiter, bis deren Bohrlöcher versiegen. Wenn die versiegen, ist das ganze Geld der Anleger und Gläubiger mehr oder minder weg, da ja kein Geld mehr da ist für neue Bohrlöcher. Der niedrige Ölpreis von heute sind die Kreditausfälle von morgen. Die großen Kreditausfälle kommen noch. Auf höhere Kreditausfälle dürften höhere Realzinsen und weniger Kreditvergabe folgen.

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